Studie: Videospiele gut für den schulischen Erfolg

Vielen Eltern sind Videospiele ein Dorn im Auge, lenken sie doch ab, führen in eine virtuelle Welt und bergen Suchtgefahr – so zumindest die Befürchtung. Dass das Gaming auch positive „Nebenwirkungen“ haben kann, zeigt eine neue Erhebung des Royal Melbourne Institute.

Danach sind regelmässige Videospieler in der Schule – und hierbei insbesondere in den Fächern Mathematik, Sprachen und Naturwissenschaften – besser als nicht spielende Klassenkameraden. Dagegen schneiden Teenager, die überdurchschnittlich oft ihren Facebook-Feed prüfen oder mit ihren Freunden chatten, in der Schule unterdurchschnittlich ab.

Keine eindeutigen Schlussfolgerungen

Trotz der Resultate sind die Forscher in Bezug auf die Bewertung der Ergebnisse nicht ganz sicher. „Es könnte auch sein, dass die Kinder mit höherem Potenzial nach Herausforderungen suchen, die sie mehr im Gaming-Bereich finden als auf Social Media“, meint Studienautor Alberto Posso. Daher seien Handlungsanweisungen schwer aus den Ergebnissen abzuleiten. Er rät Eltern deshalb auch nicht dazu, Kindern den Facebook- oder WhatsApp-Zugang zu verbieten.

Einen Rückschluss zieht Posso dennoch: „Die Resultate zeigen die unterschiedlichen Arten, wie Kinder lernen. Darauf aufbauend könnte man auch die Lehrmethoden verbessern.“ Es scheint also „gute“ Videospiele zu geben, die Schüler fördern und dabei helfen, erworbene Kenntnisse anzuwenden, indem sie eine Vielzahl von Rätsel lösen müssen, um auf die nächste Spielstufe zu gelangen. Dieser Belohnungsansatz von Videospielen beeinflusst Teenager positiv, so Posso abschliessend.

Insgesamt analysierte die Studie die Aktivitäten und Schulerfolge von 12‘000 australischen Jugendlichen im Alter von 15 Jahren.

 

Artikel von: pressetext.redaktion
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