Schweizer Armee: „Dieser Einsatz hat zu meiner persönlichen und beruflichen Entwicklung beigetragen“

Oberleutnant Andrin Kälin war im SWISSCOY Kontingent 47 Verbindungsoffizier (LNO) in der Joint Logistic Support Group (JLSG), der logistischen Unterstützungseinheit der KFOR.

Eine Funktion, die Flexibilität und einen ausgeprägten Sinn für Koordination erforderte.

Wenn eine in der KFOR beteiligte Nation Unterstützung im Bereich Transport benötigt – sei es für Personen oder Material – stellt sie einen Antrag an die JLSG. Hier kommt der sogenannte Liaison Officer zum Zug, welcher in seiner Funktion direkt der JLSG unterstellt und zuständig für die gesamte Koordination des Transportwesens innerhalb der KFOR ist. In den vergangenen sechs Monaten war das die Aufgabe von Oberleutnant Andrin Kälin. Gemeinsam mit dem Schweizer und österreichischen Transportzug koordinierte Oberleutnant Kälin das weitere Vorgehen bei solchen Transportanfragen: Er schaute, wer Kapazität hatte, um den Auftrag auszuführen und kümmert sich um die gesamte Planung im Hintergrund. Gerade wenn es sich um Fahrten über die Landesgrenzen hinaus handelt, gibt es sehr viele Formalitäten zu erledigen: Die Movement Control der JLSG muss informiert werden, die Zollformulare müssen zeitgerecht zur Verfügung stehen und gegebenenfalls eine Eskorte der Militärpolizei organisiert werden.

Koordination und Kommunikation als Schlüsselelemente

Koordination ist in dieser Funktion grundsätzlich das Schlüsselelement. Auch mit dem Pionier-Zug und dem EOD (Explosive Ordnance Disposal) stand Andrin Kälin in engem Kontakt, denn beide Elemente sind massgeblich vom Transportzug abhängig. „Wenn beispielsweise die Pioniere einen Auftrag erhalten oder eine Übung planen, sind sie auf Transportmittel angewiesen, die die schweren Maschinen auch an den Ort des Geschehens bringen können“, so Kälin. „Die grösste Challenge in meiner Funktion war sicherlich zu jedem Zeitpunkt den Überblick zu behalten“, antwortet er auf die Frage nach den Herausforderungen.

Die Koordination der Transporte ist komplex, denn es sind unterschiedliche Stellen involviert und nicht immer ist die richtige Ansprechperson auch innert nützlicher Frist erreichbar. Entsprechend ist es sehr viel Kommunikationsarbeit, die als Verbindungsoffizier geleistet werden muss: Eckdaten zu den Aufträgen sammeln, weiterleiten, verarbeiten – der Informationsfluss muss zu jeder Zeit und in jede Richtung aufrechterhalten werden.

Zwei Einsätze in Folge in der SWISSCOY

Oberleutnant Kälin ist gelernter Ingenieurbauzeichner und war im Kontingent 46 der Zugführer des Logistikzuges. Im Kontingent 47 wollte er ursprünglich die Funktion des stellverstretenden Pionierzugführers übernehmen. Dank seinen guten Englischkenntnissen und seinen Kenntnissen im Transport-, Pionier- und Bauwesen, bekam er dann aber kurzfristig den Vorschlag, sich für die Stelle des LNO JLSG zu bewerben. „Für mich war das eine super Chance. Nachdem ich als Logistikzugführer die nationale Logistik im Einsatzraum erleben durfte, konnte ich im Anschluss als LNO Erfahrungen in der internationalen Logistik sammeln“.

Wertvolle Erfahrungen in einem internationalen Kontext

Immer flexibel zu bleiben – das hat Oberleutnant Andrin Kälin in seiner Funktion als LNO JLSG gelernt. „Im internationalen Kontext funktioniert nicht immer alles so, wie wir es aus der Schweiz gewohnt sind“. Alle Nationen arbeiten etwas anders und es ist wichtig, dass man sich damit abfinden kann. „Das macht die Arbeit aber auch spannend“, sagt der LNO. Was Oberleutnant Kälin aus seinem zweiten SWISSCOY-Einsatz mitnimmt, sind die Erfahrungen als Führungsperson, die er während den letzten sechs Monaten weiter aufbauen konnte. „Ausserdem hat der Umgang mit Menschen aus verschiedenen Nationen und mit verschiedenen Persönlichkeiten bestimmt auch zu meiner persönlichen und beruflichen Entwicklung beigetragen“, so Oberleutnant Kälin.


Oblt Kälin erläutert das Vorgehen einer FOMD-Übung.

Der LNO JLSG, Oblt Andrin Kälin.

 

Quelle: Schweizer Armee
Bildquelle: Schweizer Armee

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