Auf der Suche nach Jugendfreundlichen Bergdörfern
Das Label „Jugendfreundliche Bergdörfer“ zeichnet Berggemeinden aus, die sich mit grossem Engagement für die Anliegen der Jugendlichen einsetzen. Die Auszeichnung ermöglicht den Gemeinden, Jugendförderung über die Gemeindegrenzen hinweg zu betreiben.
Ende August konnte der neusten Label-Gemeinde Flühli-Sörenberg das Label überreicht werden. Ab sofort ist das Bewerbungsfenster wieder geöffnet. Interessierte Gemeinden können sich bis zum 9. Dezember 2016 für die Labelvergabe 2017 bewerben.
Mit dem Stichwort Bergdorf verbindet man leider oft die Vorstellung von Abwanderung, fehlendem kulturellem Angebot und wenig Erwerbsmöglichkeiten. Doch dieses pauschale Bild trügt. Dies belegt auch eine Umfrage, welche die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete SAB vor zwei Jahren bei Jugendlichen im Berggebiet durchgeführt hat. Den Jugendlichen gefällt das Leben im Berggebiet und sie möchten auch langfristig hier wohnen und arbeiten. Viele Berggemeinden setzen sich schon heute erfolgreich für ihre Jugendlichen ein. Mit dem neuen Label „Jugendfreundliche Bergdörfer“ will die SAB diese Anstrengungen der Gemeinden belohnen und das Image des Berggebietes als Ganzes verbessern.
Das Ziel des Labels ist es, den Jugendlichen eine bessere Zukunft zu geben, um der Abwanderung aus dem Berggebiet langfristig entgegenzuwirken. Ausserdem sollen die Berggemeinden für Neuzuzüger, insbesondere Familien, attraktiver werden.
Die Jugendlichen aus den Bergdörfern erhalten zudem die Möglichkeit, die Zukunft der Berggebiete aktiv mitzugestalten.
Dafür wurde das SAB-Jugendforum ins Leben gerufen. Dieses setzt sich aus Jugendlichen der Labelgemeinden zusammen. Im Jugendforum bringen die Jugendlichen ihre Wünsche ein und diskutieren gemeinsam über die Gemeinden hinweg ihre Anliegen an die Berggebietspolitik. Die SAB nimmt die Anliegen des Jugendforums auf und bringt sie in den politischen Prozess ein.
Zudem entscheidet das SAB-Jugendforum über die Labelvergabe an weitere Berggemeinden. Ganz nach dem Motto „Für Jugendliche von Jugendlichen“ wird das Label somit nicht von Erwachsenen, sondern von Jugendlichen selbst vergeben.
So wird sichergestellt, dass nur Gemeinden mit dem Label ausgezeichnet werden, welche Massnahmen ergreifen, die auch tatsächlich den Jugendlichen zugutekommen.
Damit Gemeinden das Label erhalten können, müssen sie den Nachweis erbringen, dass sie sich in verschiedenen Bereichen für ihre Jugendlichen einsetzen. Anhand eines Anforderungskatalogs müssen getätigte sowie geplante Massnahmen aufgezeigt werden.
Meldung von: Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB)
Artikelbild: Grindelwald © Mikadun – shutterstock.com