Kleintierpraxis Moosaic AG in Emmen LU – Ihre kompetente Tierarztpraxis
Impfungen, Kastrationen, schnelle Hilfe im Krankheitsfall: Die Kleintierpraxis Moosaic in Emmen bietet eine umfassende Palette von Dienstleistungen für Haustiere an.
Ein engagiertes Team aus erfahrenen Tierärzten und Tiermedizinischen Praxisassistentinnen kümmert sich mit Kompetenz und Leidenschaft und Ihr Haustier. Dank der hochmodernen Ausstattung und bestens ausgebildeten Tierärzten bietet die Praxis eine tiermedizinische Versorgung auf Klinikniveau. Im Zentrum steht dabei stets das Wohl des Tieres.
Im Erdgeschoss des neu erstellten Gebäudes „Mosaaic“ befindet sich die von Dr. med. vet. Jobst Hönicke. Dieser kümmert sich um alle Belange rund um Ihr Kleintier. Zu den Patienten gehören vor allem Katzen und Hunde, aber auch Kaninchen, Meerschweinchen und der ein oder andere gefiederte Patient. Parkplätze stehen direkt vor der Tür zur Verfügung.
Die Praxisräume sind hell und einladend gestaltet. Das Besondere dabei: Für Katzen und Hunde gibt es eigene Wartebereiche und eigene Sprechzimmer.
Erfahrenes und engagiertes Team
Das Team der Kleintierpraxis Moosaic besteht aus hochqualifizierten Tierärzten, die über langjährige Erfahrung in der Tiermedizin verfügen.
Dr. med. vet. Jobst Hönicke, Inhaber und Leiter der Kleintierpraxis Moosaic AG
Der berufliche Werdegang von Dr. med. vet. Jobst Hönicke begann im Jahr 2014, als er seinen Abschluss als Doctor of Veterinary Medicine (DVM) an der Szent Istvan University in Budapest erlangte. Seitdem setzt sich der Tierarzt für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kleintieren ein.
Nach seinem Abschluss absolvierte er ein Jahr lang ein Internship in der ENNETSeeKLINIK für Kleintiere AG in Hünenberg (ZG). Dort erweiterte er seine Kenntnisse und Fähigkeiten in der Veterinärmedizin und gewann wertvolle praktische Erfahrungen.
Anschliessend machte er von 2015 bis 2019 zunächst eine zweijährige FVH-Ausbildung zum Fachtierarzt für Kleintiere in der Tierklinik BolligerTschuor AG in Oftringen (AG). Nach seinem Abschluss bleib er der Klinik zwei weitere Jahre als Oberarzt treu.
Im Jahr 2019 nahm er eine Assistentenstelle in der Kleintierpraxis Gerliswil in Emmenbrücke (LU) an. Das gab ihm die Chance, mit verschiedenen Tierbesitzern zusammenzuarbeiten und ihre Haustiere zu betreuen.
Die Jahre 2021 und 2022 verbrachte Jobst Hönicke erneut in der ENNETSeeKLINIK für Kleintiere AG in Hünenberg (ZG), diesmal als Oberarzt, bis er beschloss, seine eigene Kleintierpraxis in Emmen zu eröffnen, die Kleintierpraxis Moosaic AG.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit bildet er sich kontinuierlich weiter, um auf dem neuesten Stand der Veterinärmedizin zu bleiben. Er nimmt an diversen Weiterbildungen und Symposien teil, um sein Fachwissen in Bereichen wie Dermatologie, Soft Tissue Surgery, Kleintierchirurgie und Strahlenschutz zu vertiefen.
Umfassendes Leistungsangebot
Die Kleintierpraxis Moosaic bietet eine Vielzahl von Dienstleistungen an, um alle Aspekte der tierärztlichen Betreuung abzudecken. Dabei kommen modernste Technologien zum Einsatz, um eine präzise Diagnose und eine optimale Behandlung zu gewährleisten. Von hochauflösendem digitalem Röntgen bis hin zu fortschrittlicher Ultraschalltechnologie – Jobst Hönicke und sein Team haben fast alles unter einem Dach, was Ihr Haustier braucht. Diese umfassende Ausstattung gewährleistet eine hervorragende medizinische Versorgung Ihres Haustiers.
Allgemeine Kleintierpraxis
Zu den üblichen Leistungen innerhalb der täglichen Sprechstunde gehören:
- Impfungen und Gesundheitschecks,
- Beratungen zur Haltung, Ernährung, Reisen und Verhaltensauffälligkeiten,
- Parasitenprophylaxe und -behandlungen (Endo- und Ektoparasiten),
- Implantation von Mikrochips mit Registration bei ANIS (Katzen) oder AMICUS (Hunde),
- Ausstellen von Gesundheitszeugnissen und Tollwuttiterbestimmungen,
- Augendruckmessungen und
- Behandlung von Krankheiten und Verletzungen.
Labor im Haus
Laborwerte liefern Hinweise auf Erkrankungen, helfen bei der Diagnosefindung und bei Therapiekontrollen. Dadurch, dass die Auswertung direkt vor Ort erfolgt, erfahren Sie schnell, was Ihrem vierbeinigen Familienmitglied fehlt.
Zu den Leistungen der Kleintierpraxis Moosaic gehören:
- Hausinterne Blut-, Harn- und Kotuntersuchungen,
- Blutdruckmessungen und
- EKG
Für spezielle Untersuchungen greift die Praxis auf die Unterstützung von spezialisierten externen Laboren zurück, zum Beispiel bei Allergietests, genetischen Tests oder bakteriologischen Untersuchungen.
Bildgebende Verfahren: Endoskopie, Digitales Röntgen und Ultraschall
- Endoskopie: Eine Magenspiegelung oder Darmspiegelung kann zur schonenden Diagnosefindung dienen und ist beispielsweise sinnvoll bei chronischen Magen- und Darmproblemen oder wenn das Tier einen Fremdkörper verschluckt hat.
- Digitales Röntgen: Die Strahlenbelastung ist deutlich geringer als beim analogen Röntgenverfahren. Gleichzeitig ist die Bildqualität sehr viel besser. Die Röntgenbilder sind sofort auf dem Monitor sichtbar und können direkt beurteilt werden. Die Hüftdysplasie (HD) und die Ellenbogendysplasie (ED) kommen bei Hunden häufig vor. In der Kleintierpraxis Moosaic können Sie die offizielle HD/ED-Röntgendiagnostik durchführen lassen.
- Ultraschall: Auch Ultraschalluntersuchungen des Abdomens sind möglich, zum Beispiel bei Verdacht auf Tumoren, Nieren- und Blasensteinen sowie Gebärmuttervereiterung.
Laparoskopie: Operationen mittels Schlüssellochtechnik
In der Kleintierpraxis Moosaic werden Hündinnen minimalinvasiv laparoskopisch kastriert. Bei einer herkömmlichen Kastration öffnet der Tierarzt den Bauch der Hündin fünf bis zehn Zentimeter weit, um die Eierstöcke und eventuell auch die Gebärmutter zu entfernen. Bei einer laparoskopischen Kastration sind nur zwei winzige Einschnitte nötig.
Das hat für Ihre Hündin zahlreiche Vorteile:
- Sie hat weniger Schmerzen nach dem Eingriff.
- Es gibt in der Regel keine Wundheilungskomplikationen.
- Die meisten Tiere brauchen nach der Kastration weder einen Halskragen noch müssen sie eine zwei- bis dreiwöchige Leinenpflicht einhalten. Ihnen geht es bereits nach wenigen Tagen wieder sehr gut.
Ausserdem können minimalinvasive laparoskopische Biopsien durchgeführt und Proben entnommen werden. Eine minimalinvasive laparoskopische Entfernung von abdominal gelagerten Hoden ist ebenfalls möglich.
Sie möchten Ihre Hündin kastrieren lassen? Wenn der Eingriff so schonend wie möglich geschehen soll, ist eine Laparoskopie die richtige Wahl. Lassen Sie sich dazu von Jobst Hönicke beraten!
Chirurgie: von Routineeingriffen bis hin zu Notfallchirurgie
Dr. med. vet. Jobst Hönicke ist Allgemeinmediziner mit einer Spezialisierung auf Chirurgie. Dementsprechend können Sie viele Eingriffe direkt in der Kleintierpraxis durchführen lassen.
- Allgemeine Weichteilchirurgie: konventionelle Kastrationen, chirurgische Versorgungen von Wunden, Kaiserschnitte, Blasensteine, Magendrehungen und Fremdkörperentfernungen,
- Tumorchirurgie: einfache orthopädische Operationen und Notfalloperationen,
- Augenchirurgie: Lidoperationen, Nickhautoperationen, Enukleation (Entfernung des Auges)
Anästhesie und Analgesie
Vor operativen Eingriffen ist eine Narkose nötig. Das Team der Kleintierpraxis Moosaic bietet unterschiedliche Narkosearten und Möglichkeiten zu Analgesie (Schmerzlinderung) an:
- Schonende Inhalationsnarkosen,
- Klassische Injektionsnarkosen,
- Lokalanästhesie sowie
- Intra- und postoperative Schmerztherapie einschliesslich multimodales Schmerzmanagement
Alle Narkosen werden mit Blutdruckmessungen, EKG, Pulsoxymetrie und Temperatursonde überwacht.
Zahnmedizinische Versorgung
Auch Hunde, Katzen und Kaninchen können unter Zahnschmerzen leiden. Darum ist eine regelmässige Gebisskontrolle wichtig.
Folgende Behandlungsmöglichkeiten stehen Ihnen in der Kleintierpraxis Moosaic zur Verfügung:
- Zahnsteinentfernung mittels Ultraschallgerät inklusive Politur,
- Zahnextraktionen,
- Entfernung persistierender Milchzähne,
- Behandlungen von Parodontalerkrankungen und
- Prophylaxeberatung
Individuelle, liebevolle Behandlung und Betreuung
Jedes Tier ist einzigartig und hat unterschiedliche Bedürfnisse. Jobst Hönicke und sein Team legen grossen Wert auf eine individuelle Betreuung und massgeschneiderte Behandlung. Tierarztbesuche können für Haustiere und ihre Besitzer manchmal stressig sein. Darum ist die Kleintierpraxis Moosaic warm, hell und einladend gestaltet. Ziel ist, eine möglichst entspannt und ruhige Atmosphäre für alle zu schaffen, so dass das Wohlbefinden der Tiere, aber auch der Tierhalter gewährleistet ist.
Sie sind auf der Suche nach einer gut ausgestatteten Haustierarztpraxis? Bei Ihrem Hund oder Ihrer Katze steht die nächste Impfung an? Vielleicht möchten Sie auch einen Gesundheitscheck durchführen lassen oder wünschen sich eine Beratung. Dr. med. vet. Jobst Hönicke und sein Team freuen sich darauf, Sie und Ihren Vierbeiner kennenzulernen!
Kleintierpraxis Moosaic: Interview mit Praxisinhaber Jobst Hönicke
Jobst Hönicke, der Inhaber der Kleintierpraxis Moosaic, hat POLIZEI.news ein exklusives Interview gegeben. Unter anderem erzählt er davon, was seine Tierarztpraxis ausmacht und was Tierhalter beachten sollten, die mit ihrem Hund in die Ferien gehen möchten.
POLIZEI.news: Ihrer Tierarztpraxis trägt den Namen „Moosaic“. Wie ist es dazu gekommen?
Das Gebäude in der Mooshüslistrasse heißt Mosaaic. Ein Mosaik hat viele Farben. Das Gebäude ist dem nachempfunden. Das fand ich genial, denn auch der Tierarztberuf setzt sich aus vielen Facetten zusammen und aus vielen Bereichen der Tiermedizin.
POLIZEI.news: Sie haben Ihren Abschluss in Budapest gemacht. Wie kam es dazu?
Ich bin in Deutschland aufgewachsen, und in Deutschland ist die Abiturnote entscheidend dafür, ob man zum Studium der Tiermedizin zugelassen wird oder nicht. Die Abinote musste damals zwischen 1,0 und 1,8 liegen.
Das habe ich nicht ganz geschafft. Ich hätte also auf einen Studienplatz warten müssen. In Budapest gab es die Möglichkeit, nach der deutschen Approbationsordnung zu studieren. Die ersten beiden Jahre auf Deutsch, die übrigen vier Jahre auf Englisch.
Die meisten Studenten fangen zwar in Budapest an, bewerben sich aber alle halben Jahre wieder in Deutschland. Mir hat es in Budapest so gut gefallen, dass ich das Studium dort beenden wollte. Das tut den Englischkenntnissen extrem gut. Die Sprache bekommt man gewissermaßen gratis mit dazu.
POLIZEI.news: Können Sie Ihre Sprachkenntnisse denn heute in der Praxis einsetzen?
Erstaunlicherweise ja, durch Luzern. Emmen ist ein sehr großes Gebiet. Wir haben hier viele Expats. Das sind Leute, die aus dem Ausland ein oder zwei Jahre in die Schweiz kommen, um hier zu arbeiten. Die sind zum Beispiel in der Pharmaindustrie beschäftigt. Da ist Englisch eine wichtige Kommunikationsgrundlage. Ich habe mindestens eine englischsprachige Sprechstunde am Tag.
POLIZEI.news: Wieso haben Sie sich dazu entschieden, Ihre Tierarztpraxis im schweizerischen Emmen zu eröffnen?
Meine Frau ist Schweizerin. Sie hat mich gewissermassen hierhergelockt. Sie hat auch in Budapest studiert. Dort haben wir uns kennengelernt. Nach Ende des Studiums sind wir zusammen in die Schweiz gezogen. Wir wohnen in der Nähe von Emmen und hier gab es noch nicht so viele Tierärzte. Ich dachte: Das ist ein cooler Standort.
Die Mooshüslistrasse lag auf meinem damaligen Arbeitsweg. Die Räumlichkeiten waren perfekt für eine Tierarztpraxis. Irgendwann war dann der Zeitpunkt gekommen. Ich habe mein Studium 2014 abgeschlossen und seitdem schweizweit an den grössten Kliniken des Landes gearbeitet. Dementsprechend war ich ein gewisses Niveau gewöhnt. Das wollte ich auch selbst anbieten.
Eine Klinik ist ein grosser Betrieb mit viel Durchlauf und viel Arbeit. Das hört nie auf. Aber man hat nicht den persönlichen Kontakt zu den Besitzern und zum Tier. Darum entschied ich mich für eine eigene Praxis. Aber ich wollte eine Praxis auf Klinikniveau haben.
POLIZEI.news: Wollten Sie immer schon Tierarzt für Kleintiere werden? War das Ihr Traumberuf?
Ich wurde in den Tierarztberuf hineingeboren. Meine Eltern sind in Deutschland beide Tierärzte. Ich habe immer gesagt, dass ich auch einmal mit Tieren arbeiten möchte. Ich habe ganz kurz geschwankt und mich gefragt, ob es vielleicht doch in die Humanmedizin gehen soll. Aber der Wunsch zur Tiermedizin war zu stark. Es waren immer Kleintiere. Ich wollte nie etwas mit Pferden oder mit Nutztieren machen.
POLIZEI.news: Sie haben getrennte Wartezonen für Katzen und Hunde. Wie sehen diese aus?
Das ist ein grosser Raum im Empfangsbereich. Es gibt dort eine räumliche Trennung in Form eines Regals. In diesem Regal befinden sich die Katzenparkplätze. Man kann die Boxen erhöht dort hineinstellen. Das Regal ist nur an einer Seite geöffnet, der Rest ist geschlossen.
Ich habe zwei Behandlungsräume, ein Sprechzimmer ist für Katzen, eins für Hunde. Ein dritter ist als Reserve gedacht.
POLIZEI.news: Sie haben sogar unterschiedliche Sprechzimmer für Katzen und Hunde. Das habe ich tatsächlich noch nirgends gesehen. Welcher Gedanke steckt dahinter?
Man bringt die Katze nicht in ein Zimmer, wo alles nach Hund riecht. Das ist nicht optimal. Ich versuche, die beiden Tierarten räumlich zu trennen, um den Stress gering zu halten und das Tier möglichst stressfrei zu untersuchen.
Katzen kriegen beim Warten schon mit, wenn Hunde bellen und hecheln. Aber wenn das zu laut wird, kann ich den Hund im Hundesprechzimmer platzieren oder das Büsi schon mal ins Katzensprechzimmer bringen. Die Katzen können sich dann in Ruhe umschauen und die Umgebung kennen lernen.
Bei uns ist es nicht so, wie das früher mal war: Box auf den Tisch, Tür auf, Katze am Nackenfell rausziehen und untersuchen. Das wird zum Glück jetzt besser mit der jüngeren Generation von Tierärzten. Viele merken, dass es auch anders geht. Es wird viel geforscht in dem Bereich.
POLIZEI.news: Rechnen Sie auch direkt mit Tierunfall- oder Krankenversicherungen ab?
Das ist hier nicht so ein grosses Thema. Sehr wenige Tiere sind versichert. Die Kosten sind hier aber auch nicht so explodiert wie zum Beispiel in Deutschland. Ich würde sagen, maximal 10 Prozent der Tiere haben eine OP-Versicherung oder Tierkrankenversicherung. Gang und gäbe ist, dass der Tierbesitzer das Geld nach einer Behandlung oder Operation vorstreckt und die Kosten dann von der Versicherung zurückbekommt.
Die meisten Leute sind in der Lage, die tierärztliche Behandlung so zu finanzieren. Der Bedarf an Versicherungen steigt zwar. Aber gefragt sind vor allem OP- und Unfallversicherungen, falls das Tier doch mal in die Klinik muss und dann höhere Kosten auf die Besitzer zukommen. Ein System, in dem Tierärzte direkt mit den Versicherungen abrechnen, ist vermutlich die Zukunft.
POLIZEI.news: Wie können Tierhalter bei Ihnen in der Praxis bezahlen?
In der Regel wird bei uns in der Praxis bar, mit Karte oder über Twint abgerechnet, wenn es um normale Untersuchungen, Impfungen oder kleinere Eingriffe geht. Wenn es sich um Operationen handelt, die nicht planbar waren und beispielsweise CHF 1.500 zusammenkommen, machen wir das so, dass eine Anzahlung geleistet und der Rest in Raten bezahlt wird, falls es nötig ist. Wir finden immer eine Lösung.
POLIZEI.news: Machen Sie auch Hausbesuche?
Primär nur, wenn eine Euthanasie ansteht. Ich bin persönlich nicht so ein Fan von Hausbesuchen, da für es für Abklärungen und manche Untersuchungen die Infrastruktur einer Praxis braucht. Ich arbeite aber in Emmen mit einer Kollegin zusammen, die Hausbesuche macht. Ich versuche, wenn das gewünscht ist, ihr diese Patienten zu geben.
Aber eine Euthanasie ist eine Ausnahmesituation. Da versuche ich schon, nach Hause zu kommen, wenn es möglich ist. Das ist eine Möglichkeit, das Tier stressfrei zu erlösen. Aber die Möglichkeit, das Tier einschläfern zu lassen, gibt es auch bei uns in der Praxis. Wir haben ein Extra-Zimmer für Euthanasien.
POLIZEI.news: Welchen Vorteil hat das?
Jeder Mensch geht mit Trauer anders um. Vielleicht möchte jemand nicht beim Einschläfern dabei sein. Jemand anders begleitet das Tier bis zum Schluss und braucht vielleicht eine Stunde, um sich zu verabschieden. So gibt es die Möglichkeit, dass die Besitzer in aller Ruhe loslassen können.
POLIZEI.news: Was passiert mit dem verstorbenen Tier?
Wir arbeiten mit verschiedenen Krematorien zusammen. In der Schweiz ist es nur erlaubt, Tiere bis maximal zehn Kilo mit nach Hause zu nehmen, die man begraben darf. Die Mindesttiefe beträgt 1,20 m. Aber das kommt selten vor. Die meisten Tierhalter entscheiden sich für eine Kremation.
Ich würde sagen, 60 Prozent wählen eine Sammelkremation. Die Asche wird dann später im Krematorium in einem Grab oder Rosengarten verstreut. Die übrigen Tierbesitzer wählen eine Einzelkremation. Dann kommt die Asche in einer Urne, einer Holzkiste oder in einem kleinen Säckchen zum Besitzer zurück.
POLIZEI.news: An wen können sich Tierbesitzer bei Notfällen wenden, wenn die Praxis geschlossen ist? Gibt es einen Notdienst?
Ja, wir sind in einem Notdienstring mit drin. Insgesamt sind wir fünf Tierarztpraxen, die den Notdienst unter sich aufgeteilt haben. Jede deckt unter der Woche eine Nacht ab. Bei mir ist immer donnerstagnachts Notdienst.
POLIZEI.news: Wie erfahren Tierhalter, wer gerade Notdienst hat?
Man kann außerhalb der Sprechzeiten unsere normale Praxisnummer anrufen und wird dann mit dem Notdienst habenden Tierarzt verbunden. Am Wochenende ist es etwas anders. Langzeitpatientensitzer haben aber auch meine Handynummer, die können jederzeit anrufen.
POLIZEI.news: Wie sieht der Notdienst am Wochenende aus?
Aber am Wochenende wechseln wir uns mit Kollegen ab. Alle fünf bis sechs Wochen habe ich ein Wochenende Dienst. Wir haben aber auch Kliniken in der Nähe. In Luzern ist eine Klinik, die fast immer Notdienst macht. Ganz in der Nähe, in Hünenberg, ist noch eine sehr große spezialisierte Klinik, die tagtäglich Notdienst anbietet.
Mit dem Notfallring ist das extrem gut gelöst. Für Patientenbesitzer ist immer im Umkreis von 10 – 20 km jemand im Dienst und kann bei Notfällen helfen.
POLIZEI.news: Was ist Ihnen persönlich besonders wichtig bei der Behandlung von Kleintieren?
Was mir als Tierarzt wichtig ist, ist, dass ich Zeit für die Besitzer habe. Dann kann man in Ruhe herausfinden, was für das Tier das Beste ist. Ich bin der Fürsprecher für das Tier. Ich bin derjenige, der entscheiden muss, hat es noch Lebensqualität, leidet es, hat es Schmerzen, hat eine Behandlung Sinn oder ist sie nicht mehr erfolgsversprechend.
Bei Tumoren gibt es Chemotherapien, die eine gute Lebensqualität sicherstellen. Aber es gibt auch Chemotherapien, die gegen aggressive Tumore eingesetzt werden, die das nicht tun und vielleicht nur vier Monate bei schlechter Lebensqualität herausholen. Das finde ich dann nicht unbedingt sinnvoll.
POLIZEI.news: Wie gehen Sie damit um?
Ich biete den Besitzern immer mehrere Möglichkeiten an, wie man ihr Tier behandeln kann. Aber sobald es meine Fähigkeiten übersteigt, überweise ich sie an eine spezialisierte Klinik. Mir ist Transparenz wichtig. Manchmal dauert es, bis man herausgefunden hat, was dem Tier fehlt. Wir wählen zusammen mit dem Tierhalter aus, welches medizinische Problem am wahrscheinlichsten ist. Wenn es das nicht war, müssen wir weiterforschen.
Manchmal wollen Tierhalter weitergehen, auch wenn es keinen Sinn mehr hat. Dann muss ich sagen: Bis hierhin kann ich sie begleiten. Aber ab hier müssen Sie dann in die Klinik. Aber ich empfehle die Therapie aus diesen oder jenen Gründen nicht. Wenn man den Besitzern das vernünftig erklärt, dann sehen die meisten von unnötigen Therapieversuchen ab.
POLIZEI.news: Gibt es einen Bereich in Ihrem Beruf, der Ihnen besonders am Herzen liegt?
Ich bin Allgemeinmediziner mit Hang zur Chirurgie. Ich bin gerne Allgemeinmediziner, aber ich bin auch im Bereich der Operationen zu Hause. Weichteiloperationen mache ich sehr gern. Knochenoperationen mache ich nicht. Da arbeite ich dann mit spezialisierten Kollegen zusammen.
Was ich auch anbiete, sind laparoskopische Kastrationen für Hündinnen. Dank dieser Schlüssellochtechnik hat man keinen großen Bauchschnitt mehr, sondern nur noch zwei kleine Löcher. Die Eierstöcke werden durch das Portal entfernt. Das hat den Vorteil, dass man eine kürzere Rekonvaleszenzzeit hat. Bei einer großen OP haben Hunde im Normalfall zwei bis drei Wochen Leinenpflicht. Nach einer laparoskopischen Kastration springen Hündinnen sehr viel früher wieder herum.
POLIZEI.news: Wird diese Technik auch bei der Kastration von Katzen angewandt?
Nein, bei Katzen macht man das nicht laparoskopisch. Das dauert das zu lange. Es ist alles sehr klein, und die Bauchdecke bläht sich nicht so schön auf wie bei Hunden. Eine normale Kastration ist eigentlich ohnehin mit einem 1 cm-Schnitt getan. Bei einem grossen und tiefbrüstigen Hund können es schon mal 8 cm sein, dann ist die laparoskopische Kastration eine Verbesserung.
POLIZEI.news: Mit welchen Herausforderungen haben Sie als Tierarzt zu kämpfen?
Die Praxis wirtschaftlich zu führen und das Team so zu leiten, sodass motivierte und gut ausgebildete Menschen zum Wohl des Tieres gern zusammenarbeiten. Kein Tag ist wie der andere. Jeder Tag ist anders. So wie unser Termin (Anmerkung POLIZEI.news: Gemeint ist dieser Interview-Termin) verschoben werden musste, weil eine Not-OP dazwischenkam. Das sind Hürden, die man fachlich meistern muss.
Aber es gibt auch Krankheiten, die einen als Tierarzt herausfordern, wo man wirklich Detektivarbeit leistet.
Eine gewisse Emotionalität ist immer mit dabei. Der Besitzer liebt sein Tier. Es ist für ihn ein wertvolles Familienmitglied. Ich möchte sowohl für den Halter als auch für das Tier das Beste, sodass beide glücklich sind. Das sind die Herausforderungen. So dass beide glücklich sind.
Weiterbildungen zu machen, gehört auch dazu. Die Medizin bleibt nicht stehen. Immer wieder gibt es neue Methoden und Studien. Das medizinische Wissen up-to-date zu halten, kostet Zeit, ist aber enorm wichtig.
POLIZEI.news: Was wünschen Sie sich von Tierhaltern?
Die Tierbesitzer sollten immer auch für das Tier denken und die Bereitschaft mitbringen, dem Tier zu helfen, wenn es krank ist. Es gibt Leute, die sagen: „Mein Hund hat 2.000 Franken gekostet. Jetzt ist der Hund krank. Die Abklärung kostet vielleicht noch mal 500 Franken, und das möchte ich nicht ausgeben.“ In der Medizin ist es aber nicht wie beim Auto, wo man den Diagnosestecker in ein Gerät steckt. Es gibt viel Abklärungsbedarf.
Ich wünsche mir Verständnis von den Besitzern, dass bestimmte Abklärungen für eine ordentliche Diagnose nötig sind. Es kann sein, dass diese vielleicht nichts ergeben und dass wir weitersuchen müssen. Aber das grenzt das Problem weiter ein. Das ist diese Detektivarbeit, die ich eben erwähnt habe.
Dem Tier sollte ein eigener Wert beigemessen werden. Es darf nicht leiden, weder unter der Krankheit noch unter der Therapie.
POLIZEI.news: Jetzt geht die Reisezeit los und viele Familien möchten mit ihrem Vierbeiner in die Ferien gehen. Was ist dabei zu beachten?
Der Hund braucht einen Mikrochip. Sobald ein Hund hier in der Schweiz ist, muss er gechippt und gemeldet sein. Er braucht einen Heimtierausweis, einen internationalen Pass, um über die Grenze gehen zu können. Eine gültige Tollwutimpfung ist ebenfalls eine Voraussetzung dafür, dass der Hund aus der Schweiz ausreisen und wieder einreisen darf. Gerade im Flieger werden die Tiere kontrolliert. Es wird überprüft, ob das Tier geimpft ist und ob die Chipnummer stimmt.
Jedes Land hat eigene Einreisebestimmungen. Schweden, Norwegen, England und Irland haben andere Regeln als andere Länder. Es lohnt sich, sich als Tierbesitzer frühzeitig zu informieren, was alles gebraucht wird. Was viele auch vergessen: Nach einer Tollwutimpfung dauert es drei Wochen, bis ein zuverlässiger Schutz besteht. Man kann als nicht direkt nach der Spritze in den Urlaub gehen, sondern muss 21 Tage warten. Sonst besteht kein Impfschutz.
POLIZEI.news: Wie sieht es mit anderen Krankheiten im Ausland aus?
Es gibt im Mittelmeerraum und im südlichen Alpenraum zum Beispiel die Leishmaniose. Sogar das Tessin ist schon betroffen. Das ist eine Krankheit, die durch Insekten übertragen wird. Und Dirofilariose, die Herzwurmerkrankung. Da sind regelmäßige Entwurmungen nötig, um einen Befall schnell auszumerzen. Alle vier Wochen beziehungsweise nach der Reise und einen Monat später nochmal sollte man dann zu Hause eine Entwurmungstablette geben.
POLIZEI.news: Können Hundebesitzer etwas tun, um ihren Vierbeiner vorab gegen Leishmaniose zu schützen? Wenn er sich trotzdem angesteckt hat, welche Therapiemöglichkeiten gibt es dann?
Am besten schützt man seinen Hund mit einem so genannten repellenten Ektoparasitikum. Diese wirken so, dass die Sand- und Schmetterlingsmücken, die die Leishmaniose übertragen, gar nicht erst auf das Tier gehen und stechen können. Somit werden auch keine Erreger übertragen. Wichtig ist, dieses Medikament etwa eine Woche vor den Ferien zu applizieren, damit es genügend Zeit hat, einen ausreichenden Schutz zu bieten.
Falls ein Hund Leishmaniose hat, gibt es sehr viele verschiedene Stadien. Allerdings muss man immer bedenken, dass eine Leishmaniose nie geheilt werden kann und manche infizierten Hunde ein Leben lang Medikamente bekommen müssen.
POLIZEI.news: Manchmal möchten Menschen einen Straßenhund aus den Ferien mit in die Schweiz nehmen. Was ist dabei zu beachten?
Wenn man einen Hund aus dem Ausland in die Schweiz holt, muss er verzollt und gegen Tollwut geimpft sein. Er muss einen Heimtierausweis haben und einen gültigen Chip. Man bezahlt dann eine Zollgebühr und bekommt einen Stempel in den Ausweis. Schätzungsweise 40 – 50 Prozent der Hunde in der Schweiz sind importiert. Viele Menschen möchten helfen und nehmen Tiere aus dem Ausland mit nach Hause.
Allerdings bringen diese Tiere oft Krankheiten mit. Teilweise haben sie viel Schlechtes erlebt. Für einen Hund aus dem Ausland braucht man sehr viel Zeit und auch Erfahrung, und falls eine schwerwiegendere Krankheit vorliegt, auch die finanziellen Möglichkeiten diese zu therapieren.
POLIZEI.news: Haben Sie eigentlich auch eigene Tiere?
Ja, wir haben zwei Hunde, beide aus dem Tierschutz. Feri ist ein Mischling aus Ungarn und mittlerweile 11 Jahre alt, Auri ist vierjährig, ein Schäferhundmischling, und kommt hier aus der Schweiz.
Ausserdem haben wir noch 3 Katzen, Lazi, Büsi und Diego. Alle drei haben durch die Praxis beziehungsweise Klinik den Weg zu uns gefunden.
POLIZEI.news: Herzlichen Dank für das spannende Gespräch!
Kleintierpraxis Moosaic AG
Dr. med. vet. Jobst Hönicke
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Bildquelle: Kleintierpraxis Moosaic AG