Ehemalige Kindersklavin kämpft für Mädchenrechte

Die ehemalige Kindersklavin Urmila Chaudhary besucht im Oktober 2016 die Schweiz.

In ihrer Kindheit wurden der Nepalesin die elementarsten Rechte verwehrt. Zwölf Jahre lange musste sie in einer fremden Familie Zwangsarbeit leisten und konnte die Schule nicht besuchen.

Erst mit 17 kam sie frei. Dank der Unterstützung vom globalen Kinderhilfswerk Plan International und von anderen lokalen NGOs. Heute engagiert sich Urmila tagtäglich für die Bildung und Freiheit der Mädchen in Nepal. Die mittlerweile 29-Jährige erzählt am 4. und 6. Oktober 2016 in Zürich und Bern ihre bewegende Geschichte.

Als Urmila Chaudhary fünf Jahre alt war, wurde ihre Familie von einem Mann aus einer angesehenen Familie besucht. Umgerechnet 50 Franken bot er, um Urmila mit sich nehmen zu dürfen, damit sie sich als sogenannte „Kamalari“ – auf Deutsch „hart arbeitende Frau“ – um seinen Haushalt kümmere.

Aus finanzieller Not willigte die Familie ein. Für Urmila bedeutete dies zwölf Jahre Sklavenarbeit, Gefangenschaft und keine Chance auf Schulbildung. „Ich fühlte mich wie ein Vogel im Käfig“, erzählt sie, „und schuftete von früh bis spät“.

Erst im Alter von 17 Jahren erfuhr Urmila Chaudhary vom Kinderhilfswerk Plan International, dass die Kamalari-Tradition in Nepal illegal ist. Sie konnte sich befreien und mit der Unterstützung von Plan International und lokaler NGOs die Schule nachholen.

Täglicher Einsatz für Mädchen- und Frauenrechte in Nepal

Seit ihrer Befreiung kämpft Urmila Chaudhary tagtäglich für die Bildung und Freiheit der Mädchen in Nepal: Sie ist Gründerin des Freed Kamalari Development Forum, einer Organisation, die sich für
die Befreiung der Sklavenmädchen in Nepal einsetzt, und tritt an Veranstaltungen zu Mädchen- und Frauenrechten in Nepal und im Ausland auf.

Bereits sind zahlreiche Medienberichte, ein Buch und ein Dokumentarfilm über ihren Kampf gegen Diskriminierung und Ausbeutung von Mädchen und Frauen erschienen. Im Jahr 2012 wurde Urmila zudem von Plan International zur Botschafterin für Mädchenbildung ernannt: In dieser Rolle besucht sie im Oktober 2016 auch die Schweiz und setzt anlässlich des internationalen Mädchentags hierzulande ein Zeichen für die Bildung von Mädchen weltweit.

Gemeinsam mit prominenten Frauen für die Mädchen der Welt

Am 4. und 6. Oktober 2016 erzählt Urmila Chaudhary im Rahmen zweier öffentlicher Anlässe des Kinderhilfswerks Plan International in Zürich und Bern ihre Geschichte und ruft das Publikum dazu auf, sich für die Rechte der Mädchen und Frauen zu engagieren.

Die Anlässe finden im Rahmen der Bewegung „Schweizer Frauen für Mädchen weltweit“ statt, die 2015 von Plan International Schweiz ins Leben gerufen wurde. Bisher sind 1’800 Frauen aus der Schweiz Teil dieser Bewegung, unter ihnen auch TV-Moderatorin Sandra Studer, Sängerin Heidi Happy und Autorin Federica de Cesco, die an den Anlässen mit Urmila Chaudhary persönlich anwesend sein werden.

Mehr Informationen zu den Anlässen finden sich hier.

Urmila Chaudhary steht während ihres Besuchs in der Schweiz für Interviews gerne zur Verfügung.

 

Artikel von: Plan International Schweiz
Artikelbild: © obs/Alf Berg/Plan International

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