Wissenschaft: Schweiz und Australien arbeiten zusammen
Vor zwei Jahren hat sich der Gemischte Ausschuss Schweiz-Australien für die Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung und Innovation zum ersten Mal getroffen. Damals tagte man in Canberra. Jetzt fand in Bern das Folgetreffen statt.
Die Schweizer Delegation unter Botschafter Mauro Moruzzi vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat sich dabei mit Glenys Beauchamp vom australischen Departement für Industrie, Innovation und Wissenschaft und ihrer hochrangigen Delegation ausgetauscht. Thema war die Entwicklung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern.
Grosse Potenziale trotz geografischer Distanz
Vertreter von Forschungsorganisationen, Agenturen zur Forschungs- und Innovationsförderung und der Regierung beider Seiten zogen Bilanz. Diskutiert wurden die vorhandenen Instrumente zum Ausbau der Zusammenarbeit – zum Beispiel über den Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (Finanzierung von Projekten und Sondierungsarbeiten, individuelle Stipendien) – sowie mögliche Bereiche von gemeinsamem Interesse.
Die Gespräche zeigten, dass trotz der geografischen Distanz ein grosses Potenzial zur Zusammenarbeit besteht. Die australische Seite interessierte sich besonders für die Frage der Vermarktung von Forschungsergebnissen sowie für die Bereiche Pharmaforschung, Biotechnologie und Erdbeobachtung. Es wurde vereinbart, dass 2017 eine australische Wissenschaftsdelegation die Schweiz besuchen soll, um die als vielversprechend erachteten Kooperations-Bereiche zu erkunden.
Bisher 243 schweizerisch-australische Projekte
Im Hinblick auf die Zusammenarbeit im asiatisch-pazifischen Raum gehört Australien zu den zehn Ländern, die bei der Förderung von Schweizer Forschern durch den Schweizerischen Nationalfonds an der Spitze stehen. Zwischen 2011 und 2016 nahmen Schweizer Forscher an 243 Projekten teil, bei denen mit australischen Forschern zusammengearbeitet wurde. Sie erhielten finanzielle Mittel in Höhe von insgesamt rund 90 Millionen Schweizerfranken.
Die grosse Bedeutung zeigt sich auch in den Zahlen der australischen Forschungsförderagentur, des Australian Research Council: Die Schweiz zählt zu den zehn Ländern, mit denen Australien am intensivsten zusammenarbeitet. Dies geschieht auf der Basis eines Bottom-up-Ansatzes und wird von den Forschenden selbst gesteuert. Die nächste Sitzung des Gemischten Ausschusses findet 2018 in Australien statt.
Artikel von: Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation
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