Kanton Obwalden: Verkehrsunfallstatistik 2023
In der Schweiz wurden in den letzten Jahren rund 50’000 Verkehrsunfälle polizeilich registriert.
Im Kanton Obwalden waren dies 229, 19 weniger als im Vorjahr. Obwohl die Verkehrsdichte weiter zunahm, gingen die Verkehrsunfälle leicht zurück. Im vergangenen Jahr wurden jedoch vier Personen bei Verkehrsunfällen tödlich verletzt.
Das Unfallgeschehen auf dem Strassennetz des Kantons Obwalden zeigt im Vergleich mit den letzten zehn Jahren wenig Auffälligkeiten. Die Strassen im Kanton Obwalden sind nach wie vor sehr sicher. Bei tiefen Unfallzahlen sind Schwankungen möglich.
Rund 65% aller Verkehrsunfälle führten lediglich zu Sachschäden. Insgesamt wurden 87 Personen verletzt, wovon zehn Personen schwer. Vier Personen wurden getötet.
In der Unfallstatistik nicht erfasst sind Ereignisse, welche über das europäische Unfallprotokoll erfasst oder bei denen der Schadensverursacher bei Parkschäden nicht ermittelt werden konnte sowie Tierunfälle mit angefahrenen Wild-, Nutz- und Heimtieren.
Verkehrsopfer
Im Jahr 2023 verunfallten vier Personen tödlich. Dabei handelte es sich ausschliesslich um Selbstunfälle. Ein Motorradfahrer kam auf der Panoramastrasse in Giswil von der Strasse ab, kollidierte mit Bäumen und verstarb noch auf der Unfallstelle. In Sarnen stürzte ein Fahrradfahrer auf dem Radweg und erlag wenige Tage später an den schweren Kopfverletzungen. Auf der alten Mörlistrasse in Giswil verlor ein Traktorlenker die Herrschaft über sein Fahrzeug, kam ins Schleudern und überschlug sich. Dabei wurden der Fahrzeuglenker und dessen Enkelkind tödlich verletzt.
Unfallursache Faktor „Mensch“
Zu den Hauptunfallursachen zählen Ereignisse im Zusammenhang mit Nichtanpassen der Geschwindigkeiten (52), Ungenügendes Rechtsfahren oder zu nahes Aufschliessen etc. (47), Missachten von Vortritten (30) und Unaufmerksamkeit oder Ablenkung (28). Bei 25 Verkehrsunfällen befanden sich die Hauptverantwortlichen im nicht fahrfähigen Zustand. Grundsätzlich allesamt Unfallursachen, die vermieden werden könnten.
Fussgänger / Fussgängerstreifen
Gesamthaft sind drei Fussgängerunfälle mit total zwei verletzten Personen polizeilich aufgenommen worden.
Fahrräder
Unfälle mit Fahrrädern ohne Tretunterstützung sind stetig abnehmend. Hingegen stiegen die Vorfälle mit E-Bikes bis 25 km/h auf zehn Unfälle an (Vorjahres Ø 3.5). Die E-Bikes bis 45 km/h sind entgegen dem CH-Trend nach wie vor unauffällig im Unfallgeschehen.
Allgemeines
Neue Mobilitätsformen wie die E-Mobilität, Trendfahrzeuge in der Art von E-Trottinetts, E-Scooter, usw. treten auf öffentlichen Verkehrsflächen immer mehr in Erscheinung. Diese Neuerungen und der Wandel der Gesellschaft mit zunehmend differenzierten Erwartungshaltungen an die verschiedenen Verkehrsträger erhöhen das Konfliktpotential unter den Verkehrsteilnehmenden. Dennoch sind die Unfallzahlen nicht gestiegen.
Die Verkehrsflächen werden mit den Strasseneigentümern laufend überprüft und wo notwendig bauliche Massnahmen oder Anpassungen an Signalisationen und Markierungen umgesetzt.
Prävention im Sinne der Verkehrssicherheit und polizeiliche Tätigkeit im Jahr 2024
Viele Faktoren beeinflussen die Verkehrssicherheit. So zum Beispiel die Verlangsamung aufgrund der stetigen Verkehrszunahme, punktuelle bauliche Anpassungen am Strassenkörper, Geschwindigkeitsbeschränkungen und -kontrollen, verbesserte Fahrzeugtechnik und Ausbildung der Verkehrsteilnehmenden bis hin zu gezielten polizeilichen Kontrollen.
Auch laufend koordinierte und teils wiederkehrende Präventionskampagnen tragen ihren Teil zur Sicherheit bei. Diese Kampagnen werden sowohl regional als auch schweizweit durch die Polizeikorps und ihre Partner lanciert.
Mit regelmässigen und gezielten Kontrollen im Bereich der Geschwindigkeit, der Fahrfähigkeit, der Ablenkung und zum übrigen Verhalten im Strassenverkehr wird die Polizei dem Unfallgeschehen weiterhin entgegenwirken. Begleitend dazu werden weiterhin Präventionskampagnen, welche die Verkehrsteilnehmenden auf die Gefahren im Strassenverkehr sensibilisieren, veröffentlicht.
Auf die Thematik „Geschwindigkeit“, „Ablenkung im Strassenverkehr“ und „Fahrfähigkeit“ wird im Jahr 2024 wiederum schwerpunktmässig ein grosses Augenmerk gelegt.
Schlussbemerkungen
Kleinste Unaufmerksamkeiten entscheiden darüber, ob ein Verkehrsunfall passiert oder nicht. Jeder Unfall ist einer zu viel. Aus diesem Grund erachten wir es als ständigen Auftrag, die Unfallursachen zu analysieren und mit verschiedenen Massnahmen zur Sicherheit der Bevölkerung beizutragen.
So wird auch weiterhin wo immer möglich helfend und verkehrserziehend Einfluss genommen, sodass Widerhandlungen – und insbesondere Unfälle – im Strassenverkehr verhindert werden können.
Quelle: Kantonspolizei Obwalden
Titelbild: Symbolbild © Kantonspolizei Obwalden