Brustkrebs: Falsch positives Ergebnis verunsichert

Frauen, die ein falsch positives Ergebnis nach einer Mammografie zur Krebsvorsorge erhalten, schieben eine weitere Untersuchung eher hinaus oder verzichten überhaupt darauf, wie eine Studie des Russell Institute for Research & Innovation zeigt.

Laut dem Forschungsleiter Firas M. Dabbous führen diese falsch positiven Ergebnisse bei Frauen häufig zu emotionalem, körperlichem und wirtschaftlichem Stress.

Zu lange Zwischenzeiten

Für die Studie wurden die Daten von 741.150 Mammografien von 261.767 Frauen im Grossraum Chicago ausgewertet. 12,3 Prozent der Frauen erhielten ein falsch positives Ergebnis und 87,7 Prozent ein korrekt negatives. Die Forscher wiesen nach, dass Frauen, die ein falsch positives Ergebnis erhalten hatten, deutlich weniger wahrscheinlich zur folgenden Untersuchung gingen. Laut der Datenbank hatten 22,1 Prozent der Frauen mit einem korrekt negativen Ergebnis und 15 Prozent der Frauen mit einem falsch positiven zumindest eine weitere Untersuchung.

Bei den Frauen, bei denen mehr als eine Mammografie durchgeführt wurde, kamen jene, die beim ersten Mal ein korrekt negatives Ergebnis erhalten hatten, 36 Prozent wahrscheinlicher in den nächsten 36 Monate zur weiteren Untersuchung. Die Verzögerung einer weiteren Untersuchung wurde von den Studienautoren als eine Mammografie definiert, die mehr als zwölf Monate nach der ersten durchgeführt wurde. Die durchschnittliche Verzögerung war bei Frauen mit einem falsch positiven Ergebnis deutlich grösser. Sie lag bei einem falsch positiven Ergebnis bei 13 Monaten. Bei einem korrekt negativen Ergebnis waren es nur drei Monate.

Weitere Analysen nötig

In einem nächsten Schritt wurden die Daten von verschiedenen statistischen Methoden nochmals analysiert, um die Wahrscheinlichkeit einer Einseitigkeit zu eliminieren. Der Abgleich durch ein Neigungs-Scoring hat ergeben, dass Frauen, die über ein richtig falsches Ergebnis verfügten, um 34 Prozent wahrscheinlicher die nächste Untersuchung wahrnahmen als jene mit einem falsch positiven Ergebnis. Die durchschnittliche Verzögerung für die nächste Untersuchung lag bei den beiden Patientinnengruppen jetzt bei sechs und 13 Monaten.

Laut Dabbous legen die durch zwei verschiedene statistische Verfahren erzielten Ergebnisse nahe, dass die in „Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention“ veröffentlichten Ergebnisse aussagekräftig sind. Die Forscher gehen auch davon aus, dass die Verzögerung einer weiteren Untersuchung durch ein falsch positives Ergebnis auch die Wahrscheinlichkeit einer späteren Brustkrebsdiagnose erhöht. Es sei jedoch zu berücksichtigen, dass es im Rahmen der Studie nicht möglich war, die Daten der Frauen auszuwerten, die nach der ersten Diagnose nicht wieder zum gleichen Anbieter von Untersuchungen gingen.

 

Quelle: pressetext.com
Artikelbild: Symbolbild © Chinnapong – shutterstock.com

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