Sommer, Sonne und sicheres Schwimmen – Präventionstipps der Kapo St. Gallen

Wenn die Temperaturen steigen und die Sonne vom Himmel lacht, lockt ein Bad im See, im Schwimmbad oder im Fluss. Das kühle Wasser verspricht Erfrischung, doch wer die Gefahren unterschätzt, bringt sich schnell in eine lebensbedrohliche Lage. In der Schweiz kommt es jedes Jahr zu tausenden von Unfällen beim Schwimmen, und leider enden einige davon tödlich. Besonders Kinder sind gefährdet, da sie oft schneller und leiser in Not geraten, als Erwachsene dies bemerken.

Wichtige Tipps für den sicheren Aufenthalt am und im Wasser präsentieren Polizei.news und die Kantonspolizei St. Gallen.



Situationen, in denen Sie nicht ins Wasser gehen sollten

Es gibt Momente, in denen das Baden oder Schwimmen ein zu grosses Risiko darstellt. Alkohol und Drogen beeinflussen das Urteilsvermögen und verlangsamen die Reaktion, was im Wasser fatale Folgen haben kann. Zudem erweitern alkoholische Getränke die Blutgefässe, wodurch der Körper schneller auskühlt, was zu Kreislaufproblemen führen kann. Auch ein Sprung ins Wasser direkt nach intensiver Sonneneinstrahlung kann gefährlich sein, da der plötzliche Temperaturwechsel den Kreislauf belastet.

Vermeiden Sie es, mit völlig leerem oder vollem Magen zu schwimmen, da dies ebenfalls zu Kreislaufbeschwerden führen kann. Wenn Sie Zweifel an Ihrer körperlichen Verfassung haben, verzichten Sie lieber auf das Schwimmen oder suchen Sie einen überwachten Bereich auf, in dem eine Aufsichtsperson sofort eingreifen könnte. Lange Strecken sollten Sie niemals allein zurücklegen. Ebenso sollten Sie auf Sprünge in trübes oder unbekanntes Wasser verzichten, da sich darunter Hindernisse oder gefährliche Untiefen verbergen können.


Schwimmen an überwachten Badestellen erhöht die Sicherheit. (Bild: Dmytro Sheremeta – shutterstock.com)

Kinder brauchen ständige Aufmerksamkeit

Kinder sind im Wasser besonders gefährdet, selbst wenn sie bereits schwimmen können oder eine Schwimmhilfe tragen. Lassen Sie sie niemals unbeaufsichtigt, auch nicht für kurze Momente. Idealerweise befinden Sie sich immer in unmittelbarer Nähe, damit Sie sofort reagieren können, falls etwas passiert. Bei kleinen Kindern gilt, dass sie höchstens drei Schritte von Ihnen entfernt sein sollten.

Die Regel ist nicht nur im Freibad, sondern auch am heimischen Pool oder am Planschbecken im Garten wichtig. Selbst eine geringe Wassertiefe kann für Kleinkinder lebensgefährlich sein. Ihr Kopf ist im Verhältnis zum Körper schwerer, weshalb sie sich bei einem Sturz nach vorne nicht immer selbständig aufrichten können. Besonders heimtückisch ist, dass Ertrinken bei Kindern häufig lautlos verläuft. Ein Kind, das unter Wasser gerät, kann ohne Strampeln oder Schreien einfach reglos liegen bleiben. Deshalb dürfen Kinder niemals unbeaufsichtigt in der Nähe von Wasser sein, auch nicht für wenige Sekunden.


Kinder sollten am Wasser immer unter Aufsicht sein. (Bild: Sunny studio – shutterstock.com)

Auf Schilder und Hinweise achten

An vielen Gewässern finden Sie Hinweisschilder, die vor bestimmten Gefahren warnen. Diese Hinweise sollten Sie unbedingt ernst nehmen, selbst wenn das Wasser auf den ersten Blick ruhig wirkt. Strömungen in Flüssen und auch in Seen können tückisch sein und sind oft nicht von der Oberfläche aus zu erkennen. Selbst eine scheinbar schwache Strömung kann ausreichen, um einen Schwimmer schnell in Not zu bringen. Wer versucht, gegen die Strömung anzukämpfen, erschöpft sich schnell und kann die Kontrolle verlieren.

Ebenso wichtig ist es, den Anweisungen von Rettungsschwimmern oder Bademeistern zu folgen. Sie kennen die Gefahren vor Ort genau und können einschätzen, welche Bereiche sicher sind und welche nicht. Ihr Rat sollte stets beachtet werden, um unnötige Risiken zu vermeiden.

Selbstschutz im und am Wasser

Wer sich im Wasser unsicher fühlt, sollte in einem überwachten Bereich bleiben und andere Personen darum bitten, ein Auge auf ihn zu haben. Für Anfänger oder unsichere Schwimmer ist es sinnvoll, einen Schwimmkurs zu besuchen, um Technik und Ausdauer zu verbessern. Zusätzliche Sicherheit bieten Schwimmbojen oder Neoprenanzüge, doch diese Hilfsmittel sind nur eine Unterstützung und ersetzen nicht die Fähigkeit, eigenständig schwimmen zu können.

Luftmatratzen oder aufblasbare Schwimmtiere vermitteln oft eine trügerische Sicherheit. Sie können leicht kippen oder vom Wind abgetrieben werden, sodass man sich plötzlich im tiefen Wasser wiederfindet. Deshalb sollten solche Gegenstände nie als Rettungsmittel betrachtet werden. Wenn Sie mit dem Boot unterwegs sind, gehört eine passende Rettungsweste für Erwachsene und Kinder zur Grundausstattung.


Luftmatratzen sind keine Rettungsmittel. (Bild: DS Tkachuk – shutterstock.com)

Besondere Vorsicht bei offenen Gewässern

Offene Gewässer wie Seen oder Flüsse bringen spezielle Risiken mit sich. Im Gegensatz zu Schwimmbädern gibt es hier keine klar abgegrenzten Schwimmbereiche und keine ständige Aufsicht. Die Wassertemperatur kann stark schwanken, und es können unvorhersehbare Strömungen entstehen. Im Frühling oder Frühsommer ist das Wasser oft deutlich kälter, als es die Lufttemperatur vermuten lässt, was das Risiko für Unterkühlung oder Muskelkrämpfe erhöht.

Bevor Sie ins Wasser gehen, prüfen Sie die Bedingungen. Wenn das Wasser trüb ist oder Sie den Grund nicht sehen, vermeiden Sie Sprünge. In Flüssen sollten Sie sich niemals zu weit von sicheren Ausstiegen entfernen und darauf achten, nicht in Schifffahrtsrouten zu geraten.

Verantwortung für andere übernehmen

Schwimmen ist oft ein gemeinsames Vergnügen, und genau darin liegt eine zusätzliche Sicherheit. Achten Sie auf Ihre Begleiter und reagieren Sie, wenn jemand in Schwierigkeiten zu geraten scheint. Sollten Sie eine Person vermissen, handeln Sie sofort und informieren Sie die Rettungskräfte. Jede Minute zählt, wenn es um einen Schwimmunfall geht.

Mit Umsicht den Sommer geniessen

Schwimmen ist eine wunderbare Freizeitbeschäftigung, die Fitness, Erholung und Spass miteinander verbindet. Damit aus einem unbeschwerten Tag am Wasser kein Notfall wird, ist es entscheidend, einige grundlegende Sicherheitsregeln zu befolgen. Dazu gehören die richtige Einschätzung der eigenen Fähigkeiten, das Beachten von Hinweisen, die ständige Aufsicht von Kindern, der Verzicht auf Alkohol und Drogen sowie das Wissen um mögliche Gefahren in offenen Gewässern. Wer vorbereitet und aufmerksam ins Wasser geht, sorgt dafür, dass der Sommer ein sicheres Vergnügen bleibt.

 

Titelbild: r.classen – shutterstock.com

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