Schweizer Armee: USA blockieren Festpreis für F-35A – Kostenrisiko steigt massiv

Die USA sind nicht bereit, von ihrer Haltung abzuweichen, weshalb die Schweiz den Festpreis für das Kampfflugzeug F-35A nicht durchsetzen kann.

Dies haben die Gespräche ergeben, die im Sommer geführt wurden. Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 13. August 2025 die weiteren Schritte bestimmt und das VBS beauftragt, bis Ende November verschiedene Optionen vertieft zu prüfen.

In den vergangenen Wochen wurden intensive Gespräche über den Festpreis für die Beschaffung des neuen Kampfflugzeuges F-35A mit hochrangigen Vertretern des Weissen Hauses geführt. Auch ein Telefongespräch zwischen dem US-Verteidigungsminister Pete Hegseth und Bundesrat Martin Pfister, Chef VBS, thematisierte die Preisfrage.

Schweiz kann Festpreis nicht durchsetzen

Diese Gespräche haben eindeutig ergeben, dass die USA nicht bereit sind, von ihrer Haltung abzuweichen. Aufgrund der Gespräche muss die Schweiz akzeptieren, dass der Preis pro Produktionslos dem jeweils ausgehandelten Wert zwischen der US-Regierung und Lockheed Martin entspricht und der Festpreis nicht durchgesetzt werden kann.

Dies bedeutet auch, dass es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich ist, die exakten Gesamtkosten für die Beschaffung zu benennen – diese hängen wesentlich vom weiteren Verlauf der Teuerung in den USA, von der Entwicklung der Rohstoffpreise auf den Weltmärkten sowie weiterer Faktoren wie beispielsweise Preissteigerungen durch die durch die USA weltweit erhobenen Zölle ab. Daraus ergibt sich die bereits Ende Juni kommunizierte Spanne der möglichen Mehrkosten für die Beschaffung der F-35A in der Höhe von 650 Millionen bis 1,3 Milliarden Schweizer Franken.

Optionen werden vertieft geprüft – Arbeitsgruppe validiert Grundlagen der Luftverteidigung

Der Bundesrat hat das Resultat der Verhandlungen mit der US-Regierung, die daraus hervorgehende Aufgabe des Festpreises und die damit entstehenden teuerungsbedingten Mehrkosten zur Kenntnis genommen. An der Beschaffung des Kampfflugzeuges F-35A hält der Bundesrat fest. Er will die Schweiz vor Bedrohungen aus der Luft mit dem Kampfflugzeug schützen, das einen grossen technologischen Vorsprung gegenüber anderen Flugzeugen hat und in den europäischen Staaten inzwischen weit verbreitet ist. Der Bundesrat hat deshalb des VBS beauftragt, die Arbeiten zu verschiedenen Optionen zu vertiefen.

Das VBS wird prüfen, ob die heutigen Anforderungen an die Luftverteidigung noch den Grundlagen entsprechen, auf denen die Evaluation der F-35A beruhte – insbesondere dem Bericht «Luftverteidigung der Zukunft» von 2017. Eine Arbeitsgruppe im VBS unter der Leitung des künftigen Kommandanten der Luftwaffe, Divisionär Christian Oppliger, wird die damaligen Annahmen kritisch validieren und die Zielausrüstung der Luftverteidigung erneut beurteilen – unter Berücksichtigung der sicherheits- und finanzpolitischen Lage.

Das VBS wird dem Bundesrat bis Ende November 2025 einen Vorschlag für das weitere Vorgehen unterbreiten.

 

Quelle: Schweizer Armee
Bildquelle: wellsie82/depositphotos.com

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