Der Berninapass – spektakulärerAlpenpass mit beeindruckender Landschaft
Polizei.news Redaktion +Instagram-CH Beitrag Berninapass Graubünden Kantonspolizei Pässe Polizeinews Schweiz Verkehr & Katastrophen Verkehrsmeldungen
Der Berninapass im Kanton Graubünden verbindet das Engadin mit dem Veltlin. Der Übergang steht mit seiner beeindruckenden Landschaft, seiner interessanten Geschichte und zahlreichen Möglichkeiten für Erlebnisse für die Vielfalt der Alpen. Mit einer Höhe von 2‘328 Metern über Meer zählt er zu den höchsten ganzjährig befahrbaren Alpenpässen der Schweiz und zieht seit Jahrhunderten Reisende, Händler und heute auch und Touristen an.
In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über die Natur und Landschaft des Berninapasses, seine kulturelle Bedeutung, mögliche Aktivitäten sowie über Aspekte der Verkehrssicherheit und Prävention.
Natur & Landschaft
Die Landschaft rund um den Berninapass gehört zu den eindrucksvollsten Alpenregionen überhaupt. Mit einer Höhe von 2‘328 Metern über Meer zählt er zu den höchsten befahrbaren Pässen der Schweiz. Schon bei der Anfahrt fallen die mächtigen Gletscher und die schroffen Felsformationen ins Auge, die sich in einem dramatischen Wechselspiel mit sanften Alpwiesen und klaren Bergseen präsentieren. Besonders markant ist der Blick auf die Berninagruppe, die mit dem Piz Bernina den einzigen Viertausender der Ostalpen umfasst. Der 4#049 Meter hohe Gipfel ist von weither sichtbar und prägt die gesamte Region, er gilt als Wahrzeichen des Engadins.
Der Berninapass liegt im Herzen einer sensiblen alpinen Umwelt, die durch ihre Höhenlage ein eigenes Mikroklima entwickelt. Kühle Winde, abrupte Wetterwechsel und eine lange Schneesaison prägen das Gebiet. Selbst im Hochsommer sind Schneefelder keine Seltenheit. Dieses Zusammenspiel von rauen Bedingungen und einer faszinierenden Flora und Fauna macht die Region zu einem wertvollen Naturraum. Hier finden sich seltene Pflanzenarten, die an die Höhenlage angepasst sind, darunter alpine Anemonen, Edelweiss und verschiedene Enziane. Auch Tierarten wie Steinböcke, Murmeltiere und Schneehühner haben ihren Lebensraum in den Höhen rund um den Pass.
Besonders beeindruckend sind die Seen, die sich am Scheitelpunkt des Passes ausbreiten. Der Lago Bianco, ein künstlich gestauter Speichersee, schimmert in einem milchig weissen Farbton, der durch Gletscherwasser entsteht. Gleich daneben liegt der kleinere Lej Nair, der mit seinem dunklen Wasser einen reizvollen Kontrast bildet. Diese beiden Gewässer markieren die Wasserscheide zwischen Schwarzem Meer und Adria.
Die Umgebung ist zudem Teil des UNESCO Welterbes Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina. Durch verantwortungsvollen Umgang mit dem Landschaftsraum wird versucht, die Balance zwischen Erschliessung und Erhaltung zu wahren. Wanderwege und Aussichtsplätze sind so angelegt, dass sie Besuchern den Blick auf die majestätische Szenerie ermöglichen, ohne die Natur übermässig zu belasten.
Kulturelle Bedeutung
Der Berninapass ist seit Jahrhunderten eine wichtige Verbindungsroute und hat dadurch eine reiche kulturelle Bedeutung erlangt. Bereits in prähistorischer Zeit nutzten Menschen Übergänge in den Alpen, um Handelswege zwischen dem Norden und dem Süden zu erschliessen. Später war der Berninapass besonders für den Austausch zwischen dem Engadin und dem italienischen Veltlin von Bedeutung. Salz, Wein, Vieh und Käse gehörten zu den wichtigsten Handelsgütern, die hier transportiert wurden.
Im Mittelalter galt der Pass als beschwerlicher, aber unverzichtbarer Übergang. Händler, Pilger und Reisende wagten sich auf die Route, die von rauem Wetter, Lawinengefahr und schwerem Gelände geprägt war. Später wurden erste Wege und schliesslich Strassen angelegt, um den Verkehr sicherer und berechenbarer zu machen.
Neben der wirtschaftlichen Bedeutung hat der Pass auch eine kulturelle Dimension als Begegnungsort unterschiedlicher Lebensweisen. Die Region markiert nicht nur eine geografische, sondern auch eine sprachliche und kulturelle Grenze. Während im Engadin das Rätoromanische gepflegt wird, trifft man südlich des Passes auf Italienisch. Diese Nähe zweier Kulturräume hat zu einem regen Austausch geführt, der sich bis heute in Architektur, Küche und Traditionen widerspiegelt.
Auch in der Kunst fand der Berninapass immer wieder seinen Platz. Maler, Schriftsteller und Fotografen haben die majestätische Szenerie und die Herausforderung der Alpenüberquerung festgehalten. Besonders die Eisenbahn mit ihren kühnen Viadukten und Kehren inspirierte viele Kunstschaffende und prägt bis heute das Bild des Passes in der Öffentlichkeit.
Unterwegs mit der Berninabahn
Die Berninabahn ist untrennbar mit dem Berninapass verbunden und gilt als eine der eindrucksvollsten Gebirgsbahnen der Welt. Seit ihrer Eröffnung im Jahr 1910 verbindet sie das Engadin mit dem italienischen Tirano und überwindet dabei einen Höhenunterschied von mehr als 1800 Metern – ohne Zahnradtechnik, ausschliesslich durch geschickt angelegte Kurven, Schleifen und Viadukte. Die Strecke ist 61 Kilometer lang und führt durch eine abwechslungsreiche Landschaft: von hochalpinen Gletschern über kristallklare Bergseen bis hin zu mediterran geprägten Tälern. Besonders markant sind Bauwerke wie das Kreisviadukt von Brusio, die Kehrschleifen bei Alp Grüm oder die Passage entlang des Lago Bianco. 2008 wurde die Berninabahn als Teil des UNESCO Welterbes Rhätische Bahn in der Landschaft Albula Bernina ausgezeichnet. Sie gilt als technisches Meisterwerk und auch als Symbol für nachhaltigen Tourismus, da sie seit jeher vollständig elektrisch betrieben wird. Eine Fahrt mit der Berninabahn eröffnet Reisenden eine einzigartige Perspektive auf die Schönheit des Berninapasses und ist für viele der Höhepunkt ihres Besuchs in dieser Region.
Aktivitäten & Erlebnisse
Der Berninapass ist ein beliebtes Ziel für Reisende, die Natur, Bewegung und besondere Erlebnisse miteinander verbinden möchten. Die Region bietet das ganze Jahr über Möglichkeiten für Aktivitäten, die sowohl sportlich ambitionierte Gäste als auch Familien ansprechen.
Im Sommer locken zahlreiche Wanderwege, die durch die alpine Landschaft führen. Von einfachen Spaziergängen bis hin zu anspruchsvollen Bergtouren ist für jedes Niveau etwas dabei. Besonders beliebt ist der Bernina Trek, der über mehrere Etappen Einblicke in die Welt der Gletscher und Berggipfel gewährt. Auf markierten Pfaden können Wandernde die Schönheit der Landschaft erleben, ohne sich in unwegsames Gelände wagen zu müssen. Radfahrer nutzen den Pass zudem für anspruchsvolle Touren, die Ausdauer und Kondition erfordern.
Eine Attraktion für viele Besucher ist die Fahrt mit der Berninabahn. Die Panoramawagen bieten freie Sicht auf Gletscher, Seen und Berggipfel, während die Zugfahrt selbst zu einem Erlebnis wird. Wer die Strecke im Winter bereist, wird von tief verschneiten Landschaften begleitet, die sich in eine märchenhafte Szenerie verwandeln.
Im Winter ist die Region um den Berninapass ein Eldorado für Schneesport. Skitouren, Schneeschuhwanderungen und Langlauf sind nur einige der Möglichkeiten, die hier geboten werden. Besonders eindrucksvoll sind geführte Gletschertouren, die erfahrenen Bergführerinnen und Bergführern vorbehalten bleiben und ein intensives Naturerlebnis bieten.
Neben den sportlichen Aktivitäten gibt es zahlreiche Orte für Entspannung und Genuss. Die Aussichtspunkte am Pass sind beliebte Fotomotive, und in den umliegenden Dörfern wie Poschiavo oder Pontresina können Gäste regionale Spezialitäten probieren. Die Küche ist geprägt von der Verbindung zwischen schweizerischen und italienischen Einflüssen, was sich in Gerichten wie Pizzoccheri, Capuns oder Polenta widerspiegelt.
Auch für Kulturinteressierte hält die Region einiges bereit. Museen und historische Stätten geben Einblicke in die Geschichte der Bahn, der Alpenüberquerungen und der lokalen Bevölkerung. Veranstaltungen und Feste in den angrenzenden Tälern machen die lebendige Kultur erfahrbar und schaffen Begegnungen, die über das reine Naturerlebnis hinausgehen.
So wird der Berninapass zu einem Ort, an dem Sport, Erholung, Kultur und Genuss harmonisch ineinandergreifen. Er bietet vielfältige Möglichkeiten für alle, die in den Alpen mehr suchen als nur eine Durchfahrt, und hinterlässt bleibende Eindrücke bei allen, die ihn besuchen.
Verkehrssicherheit & Prävention
Die Überquerung des Berninapasses ist nicht nur ein landschaftliches Erlebnis, sondern auch eine Herausforderung in Bezug auf Verkehrssicherheit. Mit seiner Höhe von über 2‘300 Metern und der damit verbundenen Wetteranfälligkeit stellt der Pass besondere Anforderungen an alle Verkehrsteilnehmenden.
Die Strasse ist zwar gut ausgebaut, doch enge Kurven, steile Abschnitte und abrupte Wetterumschwünge erfordern ständige Aufmerksamkeit. Nebel, Schneefall oder vereiste Fahrbahnen können selbst im Sommer auftreten. Daher ist eine sorgfältige Vorbereitung unabdingbar. Wer den Pass mit dem Auto oder Motorrad überquert, sollte auf eine intakte Bereifung und funktionierende Bremsen achten. Im Winter sind Winterreifen und gegebenenfalls Schneeketten zwingend notwendig.
Auch Velofahrer sollten sich der besonderen Bedingungen bewusst sein. Die Steigungen sind anspruchsvoll, und die Abfahrten verlangen höchste Konzentration. Eine angepasste Geschwindigkeit und das Tragen von Schutzkleidung sind unerlässlich.
Die Behörden sorgen mit verschiedenen Massnahmen dafür, dass die Sicherheit am Berninapass gewährleistet ist. Lawinengalerien, Schutzdämme und regelmässige Strassenkontrollen tragen dazu bei, Gefahren zu minimieren. Zudem werden Verkehrsteilnehmende durch Hinweistafeln und Informationsdienste über die aktuelle Lage informiert. Vor jeder Überfahrt empfiehlt es sich, die Wetter- und Strassenverhältnisse zu prüfen.
Die parallel zur Strasse verlaufende Berninabahn gilt als sichere Alternative, insbesondere in den Wintermonaten. Viele Reisende entscheiden sich bewusst für die Zugfahrt, um den Risiken des Strassenverkehrs zu entgehen und gleichzeitig ein unvergessliches Panorama zu geniessen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Rücksichtnahme im Verkehr. Der Berninapass wird von unterschiedlichen Gruppen genutzt – von Autofahrenden, Motorradfahrenden, Radfahrenden und Wandernden. Ein respektvolles Miteinander, Geduld und gegenseitige Aufmerksamkeit sind entscheidend, um Konflikte und Unfälle zu vermeiden.
Insgesamt zeigt sich, dass die Sicherheit am Berninapass eine gemeinsame Verantwortung von Reisenden und Behörden ist. Mit der richtigen Vorbereitung, der Beachtung von Regeln und der nötigen Vorsicht lässt sich die Fahrt über den Pass sicher gestalten.
Fazit
Der Berninapass ist nicht nur eine Verbindung zwischen Engadin und Veltlin. Er vereint in einzigartiger Weise eindrucksvolle Natur, reiche Geschichte, kulturelle Vielfalt und ein breites Spektrum an Aktivitäten. Gleichzeitig macht er deutlich, wie wichtig ein bewusster und respektvoller Umgang mit den Herausforderungen der alpinen Umgebung ist. Wer den Berninapass besucht, entdeckt eine Region, die sowohl Ruhe als auch Abenteuer bietet, und erlebt eine Landschaft, die in ihrer Klarheit und Ursprünglichkeit unvergesslich bleibt. Mit entsprechender Vorbereitung und Rücksichtnahme wird die Reise über den Berninapass zu einem sicheren und bereichernden Erlebnis, das die Faszination der Alpen in konzentrierter Form erlebbar macht.
Quellen:
Wikipedia (Deutsch): https://de.wikipedia.org/wiki/Berninapass
Wikipedia (Englisch): https://en.wikipedia.org/wiki/Bernina_Pass
Alpen-Pässe: https://www.alpen-paesse.ch/de/alpenpaesse/berninapass/
Wikivoyage: https://de.wikivoyage.org/wiki/Berninapass
Alpen-Pässe (alternativ regionales Portal): https://www.alpenpaesse.de/alpenpaesse/bernina-pass
UNESCO / Rhätische Bahn): https://de.wikipedia.org/wiki/Berninabahn
ourismus / Reiseführer: https://www.touringswitzerland.com/bernina-pass-a-picturesque-pass-between-poschiavo-and-engadine/
(abgerufen am 18.08.2025)
Bildquellen:
Titelbild: SCK_Photo – shutterstock.com
Bild 1: Friedrich-Karl Mohr, Alp da Buond, CC BY-SA 3.0 DE
Bild 2: Adrian Michael, BerninapasshöheSee, CC BY-SA 3.0
Bild 5: alexandre zveiger – shutterstock.com
Bild 4: Murdockcrc, Lago Bianco from Diavolezza, CC BY 3.0
Bild 5: SCK_Photo – shutterstock.com