Kanton Thurgau: Einbrüche um über 20 Prozent zurückgegangen

Zum dritten Mal in Folge hat 2016 die Zahl der Straftaten im Thurgau abgenommen.

Die Zahl der Einbrüche ging um weitere 21 Prozent zurück und hat einen historischen Tiefststand erreicht. Abgenommen hat auch die Zahl der polizeilich bearbeiteten Verkehrsunfälle. Sieben Menschen haben auf Thurgauer Strassen ihr Leben verloren, das ist die tiefste Zahl, seit die Kantonspolizei Thurgau eine solche Statistik führt.

Gemäss Polizeilicher Kriminalstatistik wurden 2016 im Thurgau 10‘322 Straftaten registriert, das ist gegenüber 2015 ein weiterer Rückgang um 591 Delikte oder 5 Prozent. Die Häufigkeitszahl, also die Anzahl Straftaten pro 1000 Einwohner, ging von 41,4 auf 38,6 zurück. Kommandant Jürg Zingg gab diese Zahlen an der Jahres-Medienkonferenz vom Montag bekannt. Positiv entwickelt habe sich auch die Aufklärungsquote: 42,9 Prozent aller Delikte seien aufgeklärt worden, 2015 waren es noch 39,7 Prozent. Dabei sei ihm wichtig, dass fast 90 Prozent der Gewaltdelikte aufgeklärt werden konnten, sagte der Kommandant.

Neben den Gewaltdelikten sind es Einbrüche, die das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung wesentlich beeinflussen. Die Zahl der Einbruchsdelikte ging nochmals um über 20 Prozent zurück, es wurden 722 Einbrüche registriert. 2014 waren noch 1140 Delikte erfasst worden.

„Die Zahl der Einbrüche im Thurgau hat damit einen historischen Tiefststand erreicht“, sagte der Kommandant. Allerdings würden diese Zahlen irgendwann wieder ansteigen. Dann werde die Kantonspolizei Thurgau nicht in Hektik verfallen. Die vergangenen Jahre hätten gezeigt, „dass wir über geeignete Instrumente verfügen, um die Einbruchkriminalität wirksam zu bekämpfen“.

Gemäss Verkehrsunfallstatistik wurden im vergangenen Jahr im Thurgau 1249 Verkehrsunfälle polizeilich bearbeitet, das sind 5,1 Prozent weniger als 2015. Dabei ging die Zahl der Unfälle mit verletzten oder getöteten Personen nochmals um 5,4 Prozent auf 566 zurück. 675 Personen (712) wurden bei Unfällen verletzt, und sieben Personen (2013 bis 2015: 8) kamen auf Thurgauer Strassen ums Leben. Seit Beginn der statistischen Erfassung durch die Kantonspolizei 1940 lag die Zahl der Verkehrsopfer noch nie so tief. Dabei gelte es zu berücksichtigen, dass der Motorfahrzeugbestand im Thurgau in den vergangenen 20 Jahren um mehr als 50 Prozent zugenommen hat und die Verkehrsfrequenzen jährlich steigen, sagte Jürg Zingg.

Jürg Zingg führt die Kantonspolizei Thurgau seit September 2016. „Ich bin im Amt – und überhaupt im Thurgau – angekommen, und ich fühle mich richtig wohl hier“, sagte der Kommandant.

Die Kantonspolizei Thurgau sei gut aufgestellt und ausgerüstet und könne auf hervorragende Mitarbeitende zählen. Er sei stolz, die Kantonspolizei Thurgau führen zu dürfen, so Zingg. Doch man dürfe sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen.

Es sei eine zentrale Aufgabe des Kommandanten und der Polizeiführung, die Aufgaben und Abläufe sowie die Organisation und Struktur permanent weiter zu entwickeln und zu optimieren. Er habe deshalb das Projekt „Evaluation Kapo TG“ lanciert, sagte Zingg: „Die Kantonspolizei Thurgau soll als moderne und flexible Organisation für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gerüstet sein.“

Als Herausforderungen der Zukunft nannte Jürg Zingg nebst der Digitalisierung der Kriminalität und der 24-Stunden-Gesellschaft die terroristische Bedrohung: Nach Massnahmen zur Früherkennung von Radikalisierung und zur Verbesserung der Ausrüstung wurden Ende 2016 die Front-Polizistinnen und -Polizisten der Kantonspolizei Thurgau zwei Tage in Echtzeitszenarien in der Ereignisbewältigung geschult.

 

Quelle: Kantonspolizei Thurgau
Artikelbild: Symbolbild © Kantonspolizei Thurgau / Facebook

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