Zürcher Polizei will Bilder von Randalierern ins Netz stellen

Per Ultimatum Druck auf mutmassliche Randalierer

Via Internet will die Stadtpolizei Zürich nach 15 Tatverdächtigen fahnden, die sich bei gewalttätigen Ausschreitungen in der Zürcher Innenstadt vom 17./18. September 2011 beteiligten.

Bildmaterial der Personen soll am kommenden Montag, dem 14. November 2011, um 9 Uhr im Web veröffentlicht werden. Es sei denn, die Betreffenden stellen sich vorher selbst. Das kündigt die Stadtpolizei Zürich in einem Communiqué auf ihrer offiziellen Facebookseite an.

In der Nacht vom Samstag auf Sonntag, 17./18. September, war es zwischen dem Zürcher Hauptbahnhof und dem Central zu schweren Krawallen gekommen. Zuvor war per SMS eine illegale Freiluftparty angekündigt worden, wie es sie eine Woche vorher bereits am Bellevue gegeben hatte.Vermummte Randalierer hatten sich mit der Polizei heftige Scharmützel geliefert. Steine und Flaschen flogen, Schaufensterscheiben gingen zu Bruch, Autos wurden beschädtigt und Abfallcontainer angezündet. Die Verkehrbetriebe der Stadt Zürich (VBZ) mussten die Bedienung der Haltestellen Hauptbahnhof und Central zeitweise einstellen.

Die Polizei antwortete mit Tränengas, Wasserwerfern und Gummischrot. Rund 90 Personen wurden wegen Landfriedensbruch und Sachbeschädigungen festgenommen, 46 Personen davon wurden den zuständigen Staatsanwaltschaften zugeführt. 15 Tatverdächtige konnte die Polizei auf den Video- und Fotoaufnahmen noch nicht identifizieren – trotz intensiver Ermittlungen. Aufgrund der Bilder wird gegen die Personen wegen Landsfriedensbruch ermittelt.

Da sämtliche polizeilichen Mittel ausgeschöpft worden seien, soll das Bildmaterial im Auftrag der Staatsanwaltschaft Zürich-Limmat nun auf www.stadtpolizei.ch veröffentlicht werden – sollten sich die Betreffenden nicht vorher melden. Bei der Öffentlichkeitsfahndung stützen sich die Ermittler dabei auf Artikel 74 und 211 der Strafprozessordnung.

Tatverdächtige sind aufgefordert, sich bei der Stadtpolizei Zürich unter 0 444 117 117 oder per Mail an event@stp.stzh.ch zu melden. Sollten abgebildetete Personen durch Dritte oder eigene Meldungen identifiziert werden, würden die Bilder umgehend von der Homepage entfernt bzw. erst gar nicht ins Internt gestellt, verspricht die Polizei.

Video: Krawallnacht in Zürich, 17./18 September

(Quelle: Youtube)
 

Titelbild: Rike / pixelio.de

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