Glatzen-Klaps: Dragovic tritt bei Ueli Maurer an

War die Aktion „sauglatt“ und „lustig“ – oder einfach nur peinlich, niveaulos und respektlos? Bei der Siegerehrung nach dem Cupfinal hatte sich der Basler Verteidiger Aleksandar Dragovic (21) einen „Jux“ erlaubt, indem er dem Bundesrat Ueli Maurer Klapse auf den Hinterkopf gab. Nach erneutem Fauxpas ist die Angelegenheit zur Mini-Staatsaffäre geworden.

Während Ueli Maurer in der Watschn-Affäre anfangs noch gute Miene gezeigt hatte, findet sein Verteidigungsdepartement (VBS) die Sache längst nicht mehr lustig. Grund: Der Österreicher in Diensten des FC Basel hatte sich zwar entschuldigt, am Mittwoch bei der Meisterfeier des FCB jedoch verbal nachgelegt. „Innerlich weiss glaube ich jeder, dass es sehr, sehr viel Spass gemacht hat. Und ich glaube, jeder von euch hat gelacht“, meinte Dragovic.



Inzwischen sieht das VBS daher die Integrität des Bundesrats verletzt, wie Sprecher Peter Minder am Donnerstag mitteilen liess. Das Verteidigungsdepartement habe vom Fussballverband umgehend Sanktionen verlangt. Der Schweizerische Fussballverband teilte wiederum mit, keine rechtlichen Grundlagen für eine Verfahrenseröffnung zu haben. „Eine Ehrverletzung von Bundesrat Maurer liegt ausserhalb des Sanktionsbereichs“, so SFV-Medienchef Marco von Ah.

Der Verein FC Basel hat seinem Spieler für seine Eskaden bereits eine Geldstrafe auferlegt, die für einen guten Zweck gespendet werden soll. Der Klub hat ausserdem für heute Freitag einen Termin beim Bundesrat Ueli Maurer veranlasst, bei dem sich Dragovic persönlich entschuldigen soll.

 

Oberstes Bild: © Ralf Roletschek – CC BY-SA 3.0

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