Präventionskampagne warnt vor Ablenkung am Steuer

Unaufmerksamkeit und Ablenkung am Steuer sind auf Schweizer Strassen die Unfallursache Nummer eins. Mit einer neuen Präventionskampagne unter dem Motto „Keine Ablenkung“ will die Kantonspolizei Zürich etwas dagegen tun.  

Jeder fünfte Verkehrsunfall in der Schweiz ist auf Unaufmerksamkeit oder Ablenkung zurückzuführen. Ablenkung ist damit die häufigste Unfallursache auf Schweizer Strassen – noch vor zu schnellem Fahren und Alkohol.

Mit der heute lancierten, breit angelegten Präventionskampagne sollen Autofahrer für die Gefahren von Unaufmerksamkeit und Ablenkung sensibilisiert und zu einer Verhaltensänderung bewegt werden. Parallel dazu wird die Polizei im Rahmen ihrer Kontrolltätigkeit auch ein verstärktes Augenmerk auf Personen haben, die während des Autofahrens ablenkende Tätigkeiten vornehmen.



Telefonieren, essen oder schminken am Steuer…

Als Quellen für Ablenkung am Steuer kommt vieles infrage – sei es Telefonieren am Steuer, SMS-Schreiben oder das Bedienen von MP3-Playern und Navigationsgeräten bis hin zum Essen oder Schminken. Wie schnell es durch Unaufmerksamkeit am Steuer zu Unfällen kommen kann, belegt die Polizei mit entsprechenden Studien (etwa der Fachhochschule Nordwestschweiz).

So zeigt sich, dass die Reaktionszeit durch die Benutzung von elektronischen Geräten (Handys, Navigationsgeräte usw.) massiv schlechter wird und Werte wie bei einem Blutalkoholgehalt von 0,8 Promille oder sogar mehr erreicht werden können. Das Fazit der Polizei: „Unsere Konzentration muss jederzeit zu hundert Prozent dem Strassenverkehr gelten. “


Anzahl der Verkehrstoten in der Schweiz in den Jahren 2001 bis 2013
Quelle: ETSC – statista.com

Verboten sind folgende Ablenkungen:

  • Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung
  • SMS-Schreiben
  • Eingabe und Suchen von Nummern
  • Bedienung von Navigationsgeräten
  • das Führen von ablenkenden Gesprächen

Nicht generell verboten sind

  • die einhändige, kurze Tasteneingabe am gut erreichbaren und fixierten Handy (abheben, auflegen)
  • das Führen von nicht ablenkenden Gesprächen mit einer Freisprecheinrichtung

Dass es bei den Ablenkungen am Steuer nicht nur um das Beachten von Verboten geht, zeigt das Beispiel Freisprecheinrichtungen. Diese sind zwar beim Autofahren nicht verboten, können jedoch ebenfalls ein Unfallrisiko bedeuten. Die Polizei verweist auf Studien, laut denen es hinsichtlich der schlechten Reaktion kaum Unterschiede gibt zwischen dem Telefonieren mit oder ohne Freisprechanlage: Die grösste Gefahr für den Autofahrer ist eben nicht die körperliche, sondern die gedankliche Ablenkung.

 

Oberstes Bild und weitere Infos: lenken-statt-ablenken.ch

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