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Richtig lüften und heizen – Feuchtigkeit und Schimmel in der Wohnung vermeiden

04.10.2012 |  Von  |  Beitrag

Schimmelbildungen in der Wohnung sind der Graus eines jeden Mieters. Doch einiges lässt sich dafür tun, um Feuchtigkeitsschäden und Schimmel in der Wohnung zu vermeiden – nämlich durch richtiges Heizen und richtiges Lüften. Dies ist gerade jetzt in der kalten Jahreszeit angesagt. Was man beim Heizen und Lüften falsch machen kann und wie es richtig geht, ist im Folgenden erklärt.

Nicht unbedingt ist es immer eindringende Feuchtigkeit von aussen, die in der Wohnung Probleme bringt. Genauso kann Feuchtigkeit von innen zu Feuchtigkeitsschäden und gefürchteter Schimmelbildung in der Wohnung führen.

Zu Feuchtigkeit in der Wohnung kommt es dabei nicht nur im Badezimmer oder in der Küche (Wasserdampf), sondern auch durch uns Menschen selbst. So geben zwei Personen in den Nachtstunden etwa 1 bis 2 Liter Wasser ab. Bei 20º  Zimmertemperatur wird ein Teil davon in der Luft gespeichert. Der andere Teil wird sich an den Oberflächen von Wänden, Fenstern, Fussböden und Möbeln niederschlagen.

Das Schlafzimmer ist somit besonders anfällig für Feuchtigkeit und Schimmelbildung – zumal wenn bei niedrigen Temperaturen nicht gründlich gelüftet wird. Denn in schlecht geheizten Räumen kann die kühlere Luft weniger Feuchtigkeit speichern und gibt diese auch schneller wieder ab. Es gilt: Je höher die Temperatur ist, desto mehr steigt die Feuchtigkeitsaufnahme der Luft – desto höher kann die Luftfeuchtigkeit im Raum also sein.

Gleichzeitig ist zu berücksichtigen, dass kühlere Temperaturen (etwa an kalten Wandflächen) die im Raum befindliche Luftfeuchtigkeit zum Kondensieren bringen, was zu Innenfeuchtigkeit der Wohnung (Kondensatbildung) führt. Besonders gut lässt sich das beim Duschen im Badezimmer beobachten, wo ebenfalls erhöhte Schimmelgefahr droht.

Richtig heizen

Daraus gilt es nun die richtigen Schlüsse zu ziehen – zum einen für das Heizen. So sollte während der kalten Jahreszeit eine Zentralheizung in allen Räumen mässig eingeschaltet ständig in Betrieb bleiben – denn nur so sind die Wände der Räume ausreichend in der Lage, Wärme zu speichern.

Eine Unart ist es, wenn berufstätige Eheleute dagegen erst nach Feierabend die Zentralheizung kräftig aufdrehen und während der Arbeitszeit ausser Haus die Heizung ausgeschaltet lassen. Denn dies wird nicht ausreichen, um die während der Nacht und des Tages ausgekühlten Wandflächen mit zu erwärmen.

Ausserdem droht durch ein unregelmässiges und dafür umso kräftigeres Heizen Erkältungsgefahr, da durch die vom Heizkörper an die kalten Wände abgegebenen Wärmemengen sogenannte Zugerscheinungen entstehen. Und auch Kosten lassen sich so nicht sparen. Im Gegenteil kommt ein gleichmässiges Heizen über den ganzen Tag nachweislich kostengünstiger, als wenn die Heizung während der Abwesenheit ständig ab- und bei Anwesenheit wieder aufgedreht wird.

… und richtig lüften

Durch das Lüften sollte ein effektiver Austausch der feuchtigkeitsbeladenen Luft bewirkt werden. Hier hilft ein kurzer Durchzug (mehrmals am Tag etwa 5 bis 10 Minuten) bei weit geöffneten Fenstern, ohne dabei die Heizung abzudrehen.

Bekanntlich vollzieht sich der Austausch zwischen der warmen feuchtigkeitsbeladenen Luft des Raumes mit der Aussenluft relativ schnell. Bei der sogenannten „Stosslüftung“ kann die feuchtigkeitsbeladene Luft nach aussen entweichen, ohne dass Möbel und Wände merklich abkühlen. Die verbrauchte warme Luft sollte ausserdem nicht in unbeheizte Räume gelangen, da sich sonst die überschüssige Feuchtigkeit niederschlägt und sich Nässe und Feuchtigkeit bilden (siehe oben).

Hier noch einmal die Ratschläge in Kurzform:

Dauerlüftung (das Lüften mit gekippten Fenstern) während der Heizperiode ist nicht gut. Besser ist ein mehrfacher kurzer Durchzug bei voll geöffnetem Fenster!

Ständiges Heizenaller Räume auf eingestellte Zimmertemperatur von 20º ist effektiver und zweckmässiger! Die Kosten bei diesem Heizverhalten liegen nachweislich deutlich niedriger!

Es ist unwirtschaftlich und schädlich, nur den Raum stark zu beheizen, in dem man sich hauptsächlich aufhält, während die übrigen Räume fast nicht beheizt werden.

Für das Heizen gilt: mässig, aber regelmässig. Auch Lüften sollte man regelmässig: zwar kurz, aber dafür kräftig!

 

Quelle und weiterführende Infos: offenbach.de
Oberstes Bild: Vitaliy Hrabar – shutterstock.com

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