Kim Schmitz startet Mega-Plattform
von Agentur belmedia
Vor einem Jahr nahmen US-Behörden das populäre Filesharing-Portal Megaupload vom Netz. Jetzt hat der schillernde Gründer Kim Schmitz alias Kim Dotcom das Nachfolgeprojekt Mega an den Start gebracht. Der Clou daran ist eine Verschlüsselung der hochgeladenen Dateien, bei der nur der jeweilige Nutzer über den Schlüssel verfügt.
Bereits 14 Stunden nach Inbetriebnahme der neuen Tausch-Plattform sollen sich über 500.000 Nutzer registriert haben. Kim Dotcom feierte den erfolgreichen Start von Mega mit einer Party samt Bühnenshow in Coatesville nördlich von Auckland (Neuseeland).
Gegen den deutschstämmigen Internetunternehmer liegen wegen des Vorwurfs massiver Urheberrechtsverletzungen im Zusammenhang mit Megaupload ein Haftbefehl und Auslieferungsbegehren aus den USA vor. Nach seiner Verhaftung vor einem Jahr in Neuseeland kam Kim Schmitz auf Kaution inzwischen frei – heute verfügt er wieder über Teile seines beschlagnahmten Vermögens.
Nur der Nutzer weiss über Dateien Bescheid
Das neue Tausch-Portal Mega soll sich streng im Rahmen der Legalität bewegen, verspricht Schmitz. Ob Nutzer nun private Urlaubsfotos oder die (urheberrechtlich geschützten) neuesten Hollywood-Blockbuster hochladen, darüber weiss der Betreiber selber nichts. Denn alle hochgeladenen Dateien können laut Schmitz mit „militärischer Präzision“ verschlüsselt werden. Nur der Nutzer verfügt über den Schlüssel und entscheidet, an wen er den Code weitergeben will.
Dient die Verschlüsselung etwa dazu, Nutzer, die illegale Inhalte hochladen, vor dem Zugriff vor Behörden zu schützen? Kim Schmitz bestreitet dies: Ihm gehe es lediglich um den Schutz der Privatsphäre.
Mega bietet 50 Gigabyte Gratis-Speicher
Die Server für die Plattform Mega liegen in mehreren Ländern – ausser in den USA. Zum Upload stehen den Nutzern 50 Gigabyte Speicherkapazität gratis zur Verfügung. Ausserdem können Nutzer ein Abo für 9,99 Euro im Monat oder bis zu vier Terabyte Speicher für rund 30 Euro erwerben (Angaben: Magazin Focus).
Für satte Gewinne hat Dotcom somit wieder beste Aussichten. Wie es mit ihm weitergeht, entscheidet sich im März. Dann findet die Anhörung darüber statt, ob er in die USA ausgeliefert wird. In den Vereinigten Staaten drohen Schmitz bis zu 20 Jahre Haft.
Oberstes Bild: © thierry ehrmann – flickr.com – CC BY 2.0