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Exoskelette – High-Tech auf der WM in Brasilien

08.05.2014 |  Von  |  Beitrag

[vc_row][vc_column width=“1/1″][vc_column_text]Die Zukunft ist jetzt: Auf der Fussball-Weltmeisterschaft in Brasilien soll ein behinderter Junge den ersten Ball des Turniers treten – indem er ein speziell entworfenes Exoskelett mit Hilfe seiner Gedanken steuert. Abseits vom Sport dürfte die Technik aber auch unseren Alltag nachhaltig verändern.

Ein unscheinbarer Junge

In São Paulo sollen es nicht Messi, Ronaldo, Neymar & Co. sein, welche die Ehre des ersten Anstosses erhalten. Wenn es nach dem Forscherteam des Walk Again Projects geht, wird nämlich ein von der Hüfte abwärts gelähmter Junge dafür sorgen, dass in Brasilien der Ball rollt. Hierfür wird er in ein Exoskelett gesteckt – das man sich so ähnlich wie ein Korsett für den ganzen Körper vorstellen kann -, mit dem er anschliessend den Rasen betreten soll.

Die Technik dahinter wurde unter anderem in München entwickelt und ist für Laien nur schwer begreifbar. Grob kann man es so ausdrücken, dass die elektrische Aktivität des Gehirns gemessen wird. So erkennt die Maschine, welche Bereiche des Gehirns der Junge anstrengt, um daraus abzuleiten, welche Körperteile er bewegen möchte – und diese Impulse werden anschliessend an das Skelett weitergegeben. Die Forscher und auch die Verantwortlichen des Sportereignisses sprechen bereits jetzt von einer Sensation.

Eine Sensation – aber derzeit noch nicht für alle

Menschen mit Behinderungen müssen jedoch noch warten: Einerseits ist die Technik noch nicht ausgereift, andererseits sprechen Zweifler bereits ethische Bedenken an. Die Technik würde beispielsweise die körperliche Integrität aufheben, lässt Technologieexperte Marcel Dickow verlauten. Auch Niels Birbaumer von der Universität Tübingen warnt aufgrund der unausweichlich auftretenden Diskussionen vor zu viel Euphorie. Andererseits hat es Diskussionen dieser Art in der Vergangenheit immer wieder gegeben, verändert am Resultat neuer Technologien haben sie jedoch selten etwas – und dann wäre da noch das Militär.

Denn auch die Rüstungskonzerne haben natürlich beträchtliches Interesse an funktionsfähigen Exoskeletten. Da die Regierungen aber ohnehin an Technik dieser Art arbeiten, sieht Gordon Cheng, einer der Leiter des Walk Again Projects, zunächst nur die positiven Auswirkungen der Entwicklung: In einer hoffentlich nicht allzu fernen Zukunft sollen nämlich alle Menschen  mit Handicaps von der Technik profitieren können – und das, sagt Cheng, ist doch ein schönes Gefühl.

 

Oberstes Bild: © Gunnar Assmy – Shutterstock.com[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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