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Heute mehr Sonderschüler als vor der Sonderschulreform

15.09.2014 |  Von  |  Beitrag

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Der Schulanfang in der Schweiz ist bereits seit einer Woche Geschichte, Tausende Kinder sind neu in die Schule eingerückt. Die meisten Schüler der Primarstufen sind eine Klasse weiter gekommen. Aber nicht alle. Nun kommen Zahlen ans Licht, die in dieser Höhe niemand erwartet hätte.

Die NZZ beleuchtet aktuell das Phänomen der immer höheren Zahl an Sonderschülern. Das betrifft Kinder, die nicht die Lernziele einer regulären Schule schaffen. Exakte Erhebungen liegen für den Kanton Zürich vor. Hier ist die Sonderschulquote innerhalb weniger Jahre von 1,7 % auf 3,7 % gestiegen.

Kostenexplosion auf dem „Schulmarkt“

Die Kosten, vor allem die Personalkosten, für sonderschulische Massnahmen sind enorm gestiegen – von 140 auf 380 Millionen Schweizer Franken. Seit Umsetzung des neuen Volksschulgesetzes im Jahr 2007 haben sich die integrierten Schülerzahlen kontinuierlich erhöht. Das Gesetz sieht vor, dass Sonderschüler weiterhin die Regelschule besuchen können. Die Integration ist zwar gelungen, doch die externen Zahlen haben sich nicht verringert – im Gegenteil. Das „Verhältnis der Ausgaben pro Sonderschüler im Vergleich zu den Kosten pro Nicht-Sonderschüler ist aus dem Gleichgewicht geraten“. Diese Aussage stammt von Michael Anders, Bildungsleiter der Schulgemeinde Volketswil.

In Volketswil beträgt die Sonderschulquote sogar 4,6 %. Bei nahezu jedem 20. Schüler wird demnach entweder ein geistiges Defizit oder eine Verhaltens- oder Lernschwäche diagnostiziert. ADHS-Kinder stellen den grössten Anteil der Sonderschüler. Bei einem überschaubaren Schulbudget für alle Schulen in Volketswil von 40 Millionen Schweizer Franken, musste die Gemeinde im vergangenen Jahr 7,6 Millionen Franken für 94 Sonderschüler aufwenden. Im Vergleich: Dieselbe Summe wurde für 480 Sekundarschüler verwendet, also fünfmal weniger.

Kosten sollen wieder gesenkt werden

… oder wenigstens nicht weiter steigen. Doch wo sollen die Verantwortlichen der Bildungsdirektion ansetzen? An einer externen Sonderschule sind die Klassen kleiner und es steht mehr Personal zur Betreuung zur Verfügung. Somit erhält der einzelne Schüler deutlich mehr Aufmerksamkeit. Das wirkt sich positiv auf die Entwicklung aus, einige externe Sonderschüler schaffen sogar den Sprung zurück auf die Sekundarschulen. Der Besuch einer Sonderschule gilt längst nicht mehr als Makel.[/vc_column_text][vc_separator color=“grey“][vc_video link=“https://www.youtube.com/watch?v=eKdatCWuY4Y“][vc_separator color=“grey“][vc_column_text]Den Eltern betroffener Kinder sind die geistige Gesundheit und das Wohl ihrer Sprösslinge wichtiger als schiefe Blicke der Nachbarn. Stundenlanges Nachsitzen und das Pauken schwieriger Lerninhalte werden auf ein Minimum reduziert. So macht den Kindern das Lernen wieder Spass. Das Angebot gut ausgestatteter Sonderschulen ist vorhanden, also wird es auch genutzt. Hier jetzt die Kostenbremse anzusetzen, halten Experten für die falsche Lösung. Die Sonderschulquote wird sich auf einem stabilen hohen Wert einpendeln. Das muss akzeptiert werden.

Quelle[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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