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Eine Alp ist kein Streichelzoo!

24.09.2014 |  Von  |  Beitrag

In letzter Zeit mehrten sich Angriffe von Weidetieren auf Wanderer – mit zum Teil dramatischen Folgen. Besonders tragisch war ein Vorfall in den Tiroler Alpen: Eine Touristin wurde von einer Kuh attackiert und dabei getötet. Um gefährliche Situationen mit Rindern zu vermeiden, reicht schon die Beachtung einiger einfacher Ratschläge. Hier erfahren Sie wichtige Tipps für den vorsichtigen Umgang mit Alpvieh.

Wenn sich Wanderer und Vieh begegnen, sollte eine gewisse Vorsicht geboten sein. Hilfreich ist, wenn einige wichtige Verhaltensweisen der Tiere bekannt sind. Rinderherden werden in drei Arten unterschieden:

Eine Mutterkuhherde setzt sich aus Muttertieren und ihren Kälbern zusammen. Die jungen Tiere sind neugierig, aber Vorsicht: Muttertiere verteidigen impulsiv ihre Kälber. Sind ausserdem erwachsene Stiere dabei, müssen Sie besonders gut aufpassen.

Eine Jungtierherde besteht aus jungen Rindern, die vor allem übermütig sind. Die Kälber sind neugierig und bewegungsfreudig. Unkontrollierte Bewegungen beim Kontakt können dabei gefährlich werden.

Eine Kuhherde besteht aus erwachsenen Kühen, die regelmässig gemolken werden. Sie sind den engen Kontakt mit Menschen gewohnt.

Das Drohverhalten von Rindern

Fühlt sich ein Rind bedroht und neigt zum Angriff, hebt und senkt es den Kopf, geht etwas in die Knie und schnaubt – das ist ein intensives Riechen, da Kühe ziemlich schlecht sehen. Dann geht das Tier meist einige langsame Schritte in die Richtung seines Zieles, bevor es losrennt.

Empfehlungen zur Vermeidung von Konflikten

Sie sollten Kälber weder streicheln noch füttern und überhaupt vermeiden, ihnen nahezukommen. Beim nächsten Wanderer könnten sie nämlich gereizt sein und aggressiv werden.

Ist eine Herde unruhig bzw. werden Menschen bereits von Rindern fixiert, sollten Sie unbedingt Abstand halten. Nehmen Sie lieber einen Umweg in Kauf!

Führen Sie einen Hund mit, ist dieser unbedingt an der Leine zu halten. Verhindern Sie, dass Ihr vierbeiniger Freund der Herde nahekommt oder sie jagen will. Muttertiere nehmen Hunde als potenzielle Feinde ihrer Jungtiere wahr und greifen sie an. Wird Ihr Hund von einer Kuh attackiert, leinen Sie ihn ab. Hunde sind im Gegensatz zu Menschen schnell genug, um den Angriffen auszuweichen. Der Hundehalter kann sich in der Zwischenzeit aus dem Gefahrenbereich entfernen.

Kommt es trotz allem zu einer gefährlichen Situation, bewahren Sie Ruhe. Gehen Sie langsam aus der Gefahrenzone und kehren Sie den Tieren nicht den Rücken zu. Im absoluten Notfall versetzen Sie dem Rindvieh mit dem Stock einen gezielten Schlag auf die Nase.

Obwohl von Natur aus friedfertig, sind Rinder auf der Alp letztlich unberechenbar. Mit der Befolgung dieser Ratschläge sind gefährliche Momente jedoch absolut vermeidbar.

 

Oberstes Bild: © COLOMBO NICOLA – Shutterstock.com

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