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Hausschädlinge auf dem Vormarsch

29.10.2014 |  Von  |  Beitrag

[vc_row][vc_column][vc_column_text]In vielen Wohnungen und Häusern breitet sich Ungeziefer aus, und wir haben verlernt, damit umzugehen. Weil uns das vorausschauende Denken und Handeln unserer Grosseltern abhandengekommen ist, greifen wir schneller zur chemischen Keule – oder lassen greifen. Schädlingsbekämpfer haben Hochkonjunktur.

Früher wurden Bettzeug und Matratzen noch täglich gelüftet und regelmässig ausgetauscht, Teppiche wurden im Freien ausgeklopft, Vorratsbehälter und Vorratsschränke aus Kunststoff waren beliebt. Die Rückbesinnung auf natürliche Werkstoffe wie Holz, Rattan oder Bambus sowie lange haltende Teppichböden gefällt leider auch dem Ungeziefer. Mäuse sowie die in Grossstädten weitverbreiteten Ratten sind nicht in der nachfolgenden Aufzählung genannt. Hier geht es nur um Insekten. Welchen dieser ungeliebten Gesellen geben auch Sie in Ihren vier Wänden ein unfreiwilliges Zuhause?

Dörrobstmotte

Kotkrümel und feine Gespinste im Müsli, Mehl, Gries, Vogelfutter oder sogar Hundefutter sind ein Indiz dafür, dass sich diese gefrässige Speisemotte in Ihrer Küche wohlfühlt. Ihre Nester legt sie auch gern in den Zimmerecken an. Durch kleinste Ritzen in Lebensmittelverpackungen dringen die winzigen Raupen ein und fressen alles, was Mensch und Tier schmeckt. Oft werden die Larven bereits mit der Verpackung ins Haus geschleppt. Die Bekämpfung erweist sich als langwierig. Befallene Lebensmittel müssen restlos beseitigt werden. Die Aufbewahrung von Müsli, Mehl & Co. in luftdichten Behältern beugt einem Befall mit Speisemotten vor.

Bettwanzen

Diese blutsaugenden Schmarotzer gelten in unseren Breitengraden als nahezu ausgerottet. Dachten wir. Denn seit etwa zehn Jahren tauchen Bettwanzen vermehrt auf und plagen uns wieder. Die Plagegeister werden mit dem Reisegepäck oder auch mit Importwaren-Verpackungen eingeschleppt. Bettwanzen hinterlassen ein penetrant süsslich riechendes Sekret in ihrem Lebensraum (Betten, Matratzen und Polster) sowie kleine Kotspuren auf den Laken. Ihre Bisse verursachen juckende Hautpusteln. Zum Glück übertragen Bettwanzen keine gefährlichen Krankheiten, können jedoch Allergien auslösen.

Flöhe

Der grosse Menschenfloh gehört in der Schweiz und in den meisten westeuropäischen Ländern zum Glück zu den aussterbenden Arten. Früher war der Flohzirkus eine Jahrmarktattraktion, jetzt fehlt der Nachwuchs. Haustierbesitzer machen dennoch Bekanntschaft mit den lästigen Parasiten. Hunde- und Katzenflöhe werden von draussen von den Tieren eingeschleppt und lassen sich kaum vermeiden. Die Blutsauger leben in Taubennestern, Hühnerställen und krabbeln auch durch Ritzen und Türspalten, selbst wenn man selbst gar kein Haustier besitzt. Der niedliche Igel ist übrigens ebenfalls ein wahres Flohtaxi. Bei einem starken Befall beissen diese Tierflöhe auch den Menschen und hinterlassen schmerzhaft juckende Quaddeln.

Kakerlaken

Die lichtscheuen Kakerlaken, auch Hausschaben genannt, sind einfach nur eklig und übel riechend. Kakerlaken sind Allesfresser und können sich rasant ausbreiten. Bevorzugt halten sie sich in Küchen und Vorratskammern auf. Ausserdem haben sie in vielen Städten Resistenzen gegen chemische Schädlingsbekämpfungsmittel entwickelt, weshalb man die Krabbelviecher nur schwer wieder los wird.

Auf die Ausscheidungen der Hausschaben (Speichel, Kot, Urin) reagieren viele Menschen allergisch. Oft müssen nicht nur die von Kakerlaken heimgesuchte Wohnung oder gastronomische Einrichtung von einem Profi gesäubert werden, sondern der gesamte Gebäudekomplex gleich mit.

Silberfischchen

Silberfischchen gehören zu den ältesten Tierarten der Welt, existieren bereits seit über 300 Millionen Jahren und tragen den wissenschaftlichen Namen Zygentoma. Aber warum leben die silbergrauen, flügellosen Insekten nun ausgerechnet in Ihrer Wohnung? Unsere Grosseltern nannten die kleinen flinken Tierchen „Zuckergast“, weil sie Krümel mögen und meist unter oder hinter dem Kühlschrank leben. Auch Feuchtigkeit mögen sie. Silberfischchen sind harmlos und zudem nützlich, weil sie Milben und Schimmelpilze fressen. Trotzdem sind sie nicht gern gesehen; vor allem wenn sie in grosser Zahl auftreten, dann gibt es irgendwo in den Wänden ein Feuchtigkeitsproblem.[/vc_column_text][vc_separator color=“grey“][vc_video link=“https://www.youtube.com/watch?v=HzjfTMXuhgs“][vc_separator color=“grey“][vc_column_text]Staubmilben

Diese winzig kleine, mit dem blossen Auge nicht sichtbare Milbenart ist in jedem Haushalt zu finden, egal wie oft und gründlich die Wohnung gereinigt wird. Die winzigen Spinnentierchen leben in Polsterritzen, in Teppichen, in Betten und im Staub, bevorzugt in Schlaf- und Wohnzimmern. Sie ernähren sich bevorzugt von Hautpartikeln. Nicht der Staub oder die Milbe selbst, sondern ihr Kot löst die gefürchtete Hausstauballergie aus. Etwa 1000 Staubmilben befinden sich in einem Gramm Schlafzimmerstaub. Die Anzahl der Milben kann man mit häufiger Reinigung zwar verringern, ganz beseitigen wird man sie nicht.

Obstfliegen

Obstfliegen oder Fruchtfliegen erscheinen wie aus dem Nichts, sobald sich reife Früchte oder offene Flaschen mit Obstsaft im Raum befinden. Sie ernähren sich von Hefen und Bakterien, sorgen in der Natur dafür, dass sich Früchte schnell zersetzen, und finden ihren Weg durch jede kleine Ritze von aussen in die Wohnungen. Obstfliegen sind lästig, stellen für den Menschen jedoch keine gesundheitliche Gefahr dar. Obst sollte dennoch vor dem Verzehr auf faulige Stellen untersucht und immer abgewaschen werden.

Weitere oft ungebetene Gäste in Schweizer Haushalten sind Stubenfliegen, Spinnen, Kellerasseln, Kleidermotten, Holzkäfer und Ameisen.

 

Oberstes Bild: © Doggygraph – Shutterstock.com[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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