Twitter-Hashtags – wer die Regeln beherrscht, ist weit vorne! (Teil 1)
Wer den Hashtag clever und zielgerichtet wählt, hat auf jeden Fall die Nase ganz weit vorne. Aber wer bei der Wahl des Hashtags einen Fehler macht, kann auch sehr schnell eine Bauchlandung der schlimmsten Sorte erfahren. Der richtige Hashtag bündelt die Organisation und ist gleichzeitig auch Werbung – deshalb muss der „Tag“ auch richtig sitzen. Aber ist das Hashtaggen schwer? Nun, eigentlich nicht – wenn man einige Regeln beherzigt, die wir vorstellen wollen.
Dies ist ein zweiteiliger Bericht über Twitter-Hashtags:
Teil 1 – wer die Regeln beherrscht, ist weit vorne!
Teil 2 – wer die Regeln missachtet, dem ist der Spott sicher!
Kreativ? Ja, aber informativ und nicht abstrakt!
Wer einen Hashtag wählt, der Informationen zum Beispiel zu einem Event streut, ist stets besser aufgestellt als derjenige, der nur abstrahiert. Nehmen wir als Beispiel die #IceBucketChallenge. Es wurde sehr klar und sehr deutlich, worum es geht. Burger King hingegen griff mit #WTFF (What The French Fry) ins Leere, denn niemand hat verstanden, worum es dabei geht. Klar, es sollte lustig und innovativ sein – aber wie klappt das, wenn niemand den Catch sieht? Genau, gar nicht.
Wer einen neuen Hashtag ins Leben rufen will, muss ihn auch genau lesen und zusehen, dass er niemals völlig missinterpretiert werden kann. Man lese darum seine Tags mehrfach und vielleicht mal aus den Augen junger Kids. Beispiel: 2012 wollte Susan Boyle ein neues Album pushen und tat das via Twitter. Aus „Susan Album Party“ wurde auf Twitter #SUSANALBUMPARTY, und wer des Englischen mächtig ist, kann da sehr schnell die Dinge in eine eher schlüpfrige Richtung lenken.
Wichtig ist: Wenn ein Hashtag in die Hosen geht und sich als Rohrkrepierer herausstellt, immer einen Plan B in der Tasche haben! Dabei darf man nie vergessen: Es gibt kein Copyright auf einen Hashtag. Der Tag kann sich sehr schnell verselbstständigen und eine Richtung nehmen, die man nicht möchte. Darum ist es wichtig, dass man vor einer massiven Marketingkampagne austestet und eben die Alternative bereits stehen hat.
Man kann seinen eigenen Hashtag auch gut und gerne in eine andere Kampagne einwerfen. Klar ist, Hashtags funktionieren, und das hervorragend. Es gibt nichts, was man nicht via Hashtag vermarkten kann – von der perfekten Grundausstattung in der Küche bis zur neuen App. Darum kann man sich prima eingefahrener Kampagnen oder top-gelisteter Hashtags bedienen und Tag-Dropping betreiben. Zum eigenen Vorteil.
Je authentischer, desto besser!
Wenn es um Social Media und Twitter geht, dem nachgesagt wird, es sei verlockender als Sex, muss man angstfrei agieren. Ganz besonders dann, wenn es um Authentizität geht. Die Erfahrung zeigt, dass Tags nicht selten organisch entstehen und dass oftmals keinerlei Plan hinter dem Hashtag steht oder stand. Sie lesen sich einfach gut oder sie sind neu, das kann schon ausreichen, um sich in die Top-Listen zu katapultieren. Nicht selten reicht es schon, das Publikum schmunzeln zu lassen, um Trending Topic zu werden – und dabei noch seine Marketingstrategie an die Frau und den Mann zu bringen. Gut ist es auch, wenn man als Unternehmen ein Topic unterstützt, bei dem auf Katastrophen hingewiesen wird. Opferunterstützung – ehrlich gemeint – bringt Unternehmensreputation in den Social Media.
Wer sich als Unternehmen ein gutes Standing verschaffen will, kennt die Event-Kalender ganz genau. Jedes Top-Event in den Bereichen Sport, Mode, Charity, Fashion und so weiter ist via Twitter bekannt, und das mit eigenem Hashtag. Springt man mit dem Firmen-Account nun in die Live-Coverage der Events, bringt das massive Aufmerksamkeit. So beispielsweise bei DiGiorno Pizza, die im Jahr 2013 Kommentare mit Bezug zu Pizza zu #TheSoundOfMusicLive einstreuten. Wahlen und andere Top-Medienevents sind wie prädestiniert für die Kampagnen.
In der Kürze liegt die Würze. Je länger ein Hashtag ist, desto schwieriger ist es, ihn auch korrekt einzugeben. Die Regel sagt: Ein oder zwei simple Elemente verbinden und fertig. Die Fussball-Weltmeisterschaft ist so ein Beispiel, bei dem zwei Elemente verknüpft werden: Name und Jahr = #WM2014, perfekt! Wenn man drei oder gar vier Wörter kombiniert vorne sehen will, muss das Event schon sehr aussergewöhnlich sein, um die Mühen zu rechtfertigen.
Weniger ist oft mehr!
Gerade beim Tweeten hat sich eine Unsitte eingeschlichen: der Hashtag-Tsunami! Die Leser wollen wissen, welche Aussage man selbst streuen will. Finden sich dort dann fünf Wörter, aber acht Hashtags, ist das inflationär und ohne echte Aussage. Hashtag-Spam. Da greift die Faustformel: Maximal drei Hashtags pro Tweet und nicht mehr. Sind die dann in den Fliesstext eingebunden, perfekt! Das Ganze dann auch zusammengefasst – niemals aus #SommerUrlaub den #Sommer #Urlaub machen – schon weiss der Leser, wo man hinwill mit dem Tag.
Ganz elementar ist: Nie den Hashtag zur Botschaft machen! Er dient nur dazu, sich mit anderen Menschen zu vernetzen, als Mittel, gefunden zu werden, ist aber eben nicht die eigentliche Aussage. Man will in einem Tweet eine Botschaft haben, die mit dem Hashtag nur öffentlich gemacht wird.
Oberstes Bild: © lculig – Shutterstock.com