Parkieren in der Schweiz – grosse Unterschiede im Städtevergleich

Bei derzeit 5,7 Millionen immatrikulierten Fahrzeugen in der Schweiz werden öffentliche Parkflächen zum wertvollen Gut. Im Vergleich der Parkgebühren in den einzelnen Städten zeigen sich zum Teil erhebliche Unterschiede. 

Dabei sind die grössten Schweizer Städte nicht unbedingt die teuersten. Blick.ch hat in einem Artikel vom 10.11.2014 die Parkgebühren von zehn Städten verglichen, und zwar jeweils die Jahreskarten für Anwohner und die Tageskarten für Besucher.

Bei den höchsten Jahresgebühren teilen sich demnach Luzern und Zug den ersten Platz mit jeweils 600 Franken für eine Karte, gefolgt von Lausanne mit 500 Franken. Zürich liegt mit 300 Franken im Mittelfeld.

Am unteren Ende der Skala mit den günstigsten Jahresgebühren finden sich neben Neuenburg (110 Franken) überraschenderweise Basel (140 Franken) und Genf (200 Franken).

Bei den Tagestickets ist Zug mit 30 Franken ebenfalls Spitzenreiter. Und hier verlangt auch Genf stolze 20 Franken, genauso wie Luzern. In Lausanne sind 24 Franken am Tag zu zahlen, in Zürich 15 Franken.

Deutlich weniger Gratisparkplätze 

Die Städte reduzieren weiter die kostenlosen Stellplätze, wandeln sie in blaue Zonen oder gebührenpflichtige Parkflächen um. So hat Solothurn die weissen Zonen in der Innenstadt bereits komplett abgeschafft. Zürich bietet noch rund 3600 kostenlose Plätze an, der Rest befindet sich in der blauen Zone (34’500 Plätze) oder kostet Gebühren (29’000 Plätze).

Die Abschaffung kostenloser Parkfelder ist auch in Aussenbezirken zu beobachten, vor allem wenn sie stark von Autopendlern frequentiert werden. Viele Pendler stellen ihre Fahrzeuge ausserhalb der Stadt ab und steigen in öffentliche Verkehrsmittel um. Für die Anwohner und Besucher stehen dann nicht mehr ausreichend Flächen zur Verfügung.

Pendler zahlen in manchen Regionen für die Jahresparkkarte inzwischen einige hundert Franken mehr als Einheimische. In St. Gallen, Basel und Biel gehört dies schon zur Realität, und auch Luzern plant die Erhöhung der Gebühren für Pendler. Dieses Vorgehen führt immer wieder zu Diskussionen. Gegner kritisieren, es verstosse gegen das Gleichheitsprinzip des Grundgesetzes.

Mangel an öffentlichen Parkflächen 

Eine Studie der Mobilitätsakademie zeigt, dass gut ein Drittel des Verkehrsaufkommens in den Städten allein aus der Suche nach freien Parkplätzen resultiert. Nach dieser Analyse steht die kleine Schweiz an der Spitze der europäischen Länder mit den wenigsten Parkflächen.

So beträgt die Anzahl an öffentlichen Parkplätzen (jeweils bezogen auf 1000 Personenwagen):

  • Schweiz 84
  • Frankreich 86
  • Italien 89

In folgenden Ländern ist das Parkieren weniger stressig:

  • Griechenland 283
  • Schweden 270
  • Norwegen 227

Deutschland (183) und Portugal (176) liegen hier im Mittelfeld.

 

Quellen: – Mobilitätsakademie – SRF – Blick

Oberstes Bild: © NikoNomad – shutterstock.com

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