Depressiven Störungen entgegenwirken
von Philipp Ochsner
Immer mehr Menschen, so Schätzungen, leiden im Laufe ihres Lebens an depressiven Störungen oder Verstimmungen.
In Studien wurde nachgewiesen, dass die Ursachen von Depressionen nicht nur psychischer Natur sind: Einfluss auf das Auftreten von Depressionen haben auch Entzündungsprozesse im Gehirn, Nährstoffmangel, Infekte sowie weitere Erkrankungen. Wir geben Tipps, wie man Depressionen entgegenwirken kann.
Entzündliche Vorgänge im Gehirn?
Depressionen (von lat. deprimere „niederdrücken“) zählen in der heutigen Gesellschaft zu den Volkskrankheiten. Die Ursachen sind vielfältig. Neben der genetischen Disposition können auch neurobiologische und traumatische Faktoren, aber auch chronische Erkrankungen eine Rolle bei der Entstehung spielen. Bereits in der Vergangenheit fanden Forscher heraus, dass die Gehirne von Betroffenen oftmals entzündet waren.
Kanadische Wissenschaftler konnten nun mittels Hirnscans zeigen, dass während der depressiven Phasen Entzündungsprozesse in bestimmten Arealen der Grosshirnrinde stattfanden. Die Gehirne der Depressionspatienten zeigten höhere Entzündungswerte als die der Kontrollgruppe. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen hoffen die Forscher, in Zukunft entzündungshemmende Medikamente zu entwickeln, mit denen sich Depressionen besser behandeln lassen. Derzeitige Antidepressiva weisen nur eine geringe Wirksamkeit auf: Etwa 30 % der Patienten sprechen auf das erste Präparat an, das ihnen verschrieben wird.
Mangel an Nährstoffen?
Auch ein Mangel an bestimmten Nährstoffen steht im Verdacht, Depressionen zu begünstigen. Dabei sind Aminosäuren, Vitamine und Mineralstoffe wichtige Botenstoffe für eine ausgeglichene Stimmung, Ansporn oder auch Konzentration und für den Menschen von grösster Bedeutung. So ist zum Beispiel Magnesium einer der wichtigsten Mineralstoffe gegen die schädlichen Auswirkungen von Stress. Einer Untersuchung zufolge bestand bei jeder vierten Frau mit einer schweren Depression ein Mangel an B-Vitaminen. Insbesondere der Mangel an Vitamin B12 ist eine häufig übersehene Ursache für psychiatrische Erkrankungen.
Ausdauersport als Therapeutikum
Die antidepressiven Effekte durch Sport sind in der Forschung bereits bekannt. Sie werden von Patienten oft als hilfreicher als eine Psychotherapie oder eine Psychopharmakotherapie bewertet, die bisweilen mit ausgeprägten Nebenwirkungen einhergehen kann. Schon in der Antike riet man melancholischen Menschen zu mehr Bewegung. Studien belegen, dass Sport gegen schwere Depressionen genauso effektiv helfen kann wie eine medikamentöse Behandlung. Dazu eignen sich insbesondere Ausdauersportarten wie Joggen oder Walken.
So beugt man Depressionen vor
1. Mit Belastungen klarkommen:
Nicht immer läuft das Leben nach Plan und so müssen wir auch mit schwierigen Situationen fertig werden. Als Ausgleich dazu sollte man eine Möglichkeit finden, wie man mit diesen Belastungen besser umgehen kann, wie etwa Sport oder Meditation.
2. Sport, um Stimmung aufzuhellen:
Sport fördert die Ausschüttung der sogenannten Glückshormone, die sich positiv auf die Stimmung auswirken und zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen. In Studien konnte der antidepressive Effekt durch Ausdauertraining schon nach 10 Tagen bei Patienten mit klinischer Depression nachgewiesen werden.
3. Hobbys nachgehen:
Es ist wichtig, sich Zeit für die schönen Dinge des Lebens zu nehmen und regelmässig seinen Hobbys und angenehmen Aktivitäten nachzugehen – nach dem Motto: Gönn dir doch was.
4. Guten Mutes sein:
Auch in schwierigen Situationen sollte man sich immer die positiven Aspekte des Lebens vor Augen halten und negative Sichtweisen vermeiden.
5. Soziale Kontakte pflegen:
Der Rückhalt und die Unterstützung durch Familie und Freunde kann ebenfalls vor Depressionen schützen. Deshalb sollte man den Kontakt zu nahestehenden Personen regelmässig pflegen und sich ihnen auch anvertrauen können.
Artikel von: medicalpress.de
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