Beat2Phone – Infarkt-Prävention für zuhause
Ein daumengrosses Gerät samt Begleit-App, das ECG-Messungen erlaubt, soll Infarkten vorbeugen. Entwickelt wurde es von Forschern am VTT Technical Research Centre of Finland.
„Beat2Phone“ soll Herzarrhythmien rechtzeitig erkennen und unter anderem helfen, Hirninfarkten vorzubeugen. Das Gerät wurde bereit mit Patienten und Sportlern eingehend getestet und soll in etwa sechs Monaten in den Verkauf geht.
ECG zuhause messen
„Mit dem Gerät können Nutzer ihr ECG-Signal erfassen, wenn es zu Arrhythmien oder anderen Herzsymptomen kommt“, erklärt VTT-Wissenschaftler Timo Varpula. Via Cloud-Dienst ist es möglich, diese Daten auch an behandelnde Ärzte zu übermitteln. Damit ist das Gerät beispielsweise auch für das postoperative Monitoring daheim geeignet, betont Varpula. Beat2Phone kann dabei nicht nur Arrhythmien erkennen, sondern auch Zeichen von Überbelastung oder längerem Stress wie eine anhaltend hohe Herzschlagfrequenz.
Beat2Phone ist dank flexiblem Gurt bequem am Körper zu tragen. Das Gerät und die zugehörige Android-App messen dazu ECG-Signale mit hoher zeitlicher Auflösung und erkennen einzelne Herzschläge sowie den Abstand dazwischen. Das System hat sich in Tests mit rund 30 Nutzern, von denen ein Teil das Gerät auch über Nacht getragen hat, bewährt. Die Probanden waren dabei teils Herzpatienten des Turku University Central Hospital. Doch auch Spitzensportler mit Herzproblemen haben Beat2Phone getestet und waren damit zufrieden.
Messungen sorgen für Beruhigung
Testpersonen mit harmlosen Herzschlag-Unregelmässigkeiten geben an, dass das Gerät sie mit den Messungen beruhigt und somit ihr Leben besser macht. In der noch laufenden Studie hat das Gerät aber auch geholfen, ernstere Probleme wie Vorhofflimmern, Arrhytmie und Reizleistungsstörungen zu finden. Betroffene Patienten wurden genauer untersucht, nachdem sie Ärzten ihre Beat2Phone-ECGs gezeigt hatten.
Derzeit bemüht sich das Team hinter Beat2Phone um eine CE-Kennzeichung für Europa sowie eine FDA-Zulassung für die USA. Es erwartet, in etwa einem halben Jahr mit dem Verkauf an Endkunden zu starten.
Artikel von: pressetext.redaktion
Artikelbild: © nito – Shutterstock.com