Ein Plädoyer für Bewegung als Vorbeugung

Sport ist gesund und Bewegung tut gut – diese alte Weisheit bestätigt einmal mehr eine Studie der University of Montreal. Vor allem bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist beides eine wiksame Massnahme zur Vorbeugung und Behandlung. Tabletten schlucken stellt dagegen nicht das beste Mittel dar. Oft hilft das gar nicht weiter.

Dabei muss man nicht zum Top-Athleten werden. Selbst das Erreichen einer körperlichen Fitness, die immer noch 20 Prozent unter dem Durchschnitt gesunder Menschen liegt, leistet einen wichtigen Beitrag zur Prävention.

Schon geringe Verbesserungen wirken nachhaltig

„Geringe Verbesserungen der körperlichen Leistungsfähigkeit reichen völlig aus. Man muss kein grosser Sportler sein, um von diesen Auswirkungen zu profitieren“, sagt Forschungsleiter Daniel Curnier. Laut Maxime Caru, Hauptautor der Studie, sind die Auswirkungen des Ausmasses an körperlicher Fitness auf die Risikofaktoren bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen bisher noch nicht genau erforscht.

Mit einem zunehmend sitzenden Lebensstil haben auch Risikofaktoren wie höherer Taillenumfang, Depressionen, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Fettleibigkeit, Übergewicht und Rauchen deutlich zugenommen. In Kombination mit zu wenig Bewegung entstehen damit die perfekten Ausgangsbedingungen für eine Herzerkrankung. 31 Prozent der Menschen weltweit sterben infolge von Herzleiden. Dieser Trend hat laut den Wissenschaftlern in den vergangenen Jahren noch weiter zugenommen.

Tests mit dem Fahrrad-Ergometer

Caru zufolge sind in der Rehabilitation viele Menschen anzutreffen, die völlig ausser Form sind und sich nur selten oder gar nicht sportlich betätigen. Ein Umstand, der sich auf die gesamte Gesundheit negativ auswirkt. Für die aktuelle Erhebung wurden 205 Männer und 44 Frauen mit Herzerkrankungen ausgewählt. Zu den gesundheitlichen Problemen gehörten koronare Herzkrankheiten, Schlaganfälle, Herzinsuffizienz und Herzklappenerkrankungen.

Die körperliche Belastbarkeit der Teilnehmer wurde durch einen Test mit einem Fahrrad-Ergometer festgestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass schon eine körperliche Fitness von 20 Prozent unter dem allgemeinen Durchschnitt ausreicht, um eine präventive Wirkung bei fünf von acht Risikofaktoren zu erzielen: Taillenumfang, Diabetes, Bluthochdruck, Fettleibigkeit und Übergewicht.



Auch bei Depressionen hilfreich

Depressionen gelten bei Herz-Kreislauf-Leiden als wichtiger Risikofaktor. Patienten, die depressiv waren, leiden auch immer wieder an Herzproblemen. Den im „Journal of Cardiopulmonary Rehabilitation and Prevention“ veröffentlichten Ergebnisse zufolge wirkt sich Fitness vor und nach einem Herzanfall ebenfalls positiv bei Depressionen aus. Generell raten die Experten jedoch, vorab einen Arzt zu konsultieren.

 

Artikel von: pressetext.redaktion
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