Schweizer Augenarzt hilft Grauer-Star-Patienten in Uganda

In den letzten 50 Jahren hat die CBM Christoffel Blindenmission auf der ganzen Welt über 13 Millionen Menschen geholfen, die am Grauen Star erkrankt waren. Ein Beispiel für diese Erfolgsgeschichte ist das Wirken des Schweizer Augenchirurgen Dr. Roman Eberhard. Er hat zahlreichen Grauer-Star-Betroffenen in Uganda das Augenlicht zurückgeschenkt.

Der Graue Star ist eine der Hauptursachen für Erblindungen und Sehbehinderungen: Von den 39 Millionen blinden Menschen weltweit leiden rund die Hälfte am Grauen Star. Dabei ist gerade diese Krankheit heilbar, schon durch einen kleinen Eingriff können Betroffene wieder sehen.

Solche Operationen führte der Schweizer Augenchirurg Dr. Roman Eberhard während seines neunmonatigen Einsatzes am CBM-geförderten Mengo-Spital in Ugandas Hauptstadt Kampala durch. Früher war er bereits in Indien und Äthiopien als Augenchirurg tätig. Sonst arbeitet der 41-Jährige als Oberarzt an der Augenklinik des Universitätsspitals Zürich.

Breits rund 2‘000 Patienten behandelt

Dr. Eberhard behandelte rund 2’000 Patientinnen und Patienten, 300 davon operierte er. Bei den meisten entfernte er den Grauen Star. „Unter ihnen befanden sich sehr viele Kinder“, berichtet Dr. Eberhard. So etwa auch der zehnjährige Charles, der fünf Jahre lang an beiden Augen am Grauen Star erkrankt war. Sein Vater wollte ihn trotzdem an der Schule anmelden, doch Charles fiel aufgrund seiner Sehschwäche beim Eintrittstest durch. Eine auf Kinder wie Charles spezialisierte Schule gibt es in der Nähe von Kampala nicht. Und eine rettende Operation konnte sich die Familie nicht leisten.

Charles sass daher Tag für Tag tatenlos zuhause. Bis zum Moment als sein Vater vom Mengo-Spital hörte. Dessen Fonds für Kinder armer Familien wird von der CBM gespiesen. So erhielt auch Charles seinen Operationstermin, bei dem Dr. Eberhard ihm die getrübten Linsen entfernte und durch künstliche ersetzte. Bereits der anschliessende Sehtest zeigte, dass sich Charles Sehkraft stark verbessert hat. Zwei Monate nach dem Eingriff erhielt er eine Brille, dank der er Anfang 2017 voller Freude in die Schule eintreten kann.

Wie Charles kommen viele Patientinnen und Patienten mit bereits weit fortgeschrittenen Augenleiden ins Mengo-Spital, konstatiert Dr. Eberhard. Die Gründe dafür seien neben der weit verbreiteten Armut auch fehlendes Wissen und die mangelnde Ausbildung des dörflichen Gesundheitspersonals. „Ausser beim korrigierbaren Grauen Star kann der Sehverlust vielfach nur noch aufgehalten werden. Dieses Ergebnis, nicht ganz erblinden zu müssen, ist für die Menschen dennoch von unschätzbarem Wert“, sagt Dr. Eberhard.

Segensreiches Wirken in 50 Jahren

Heute sind wegen der hohen Anzahl an Betroffenen besonders die Operationen am Grauen Star ein wichtiger Teil der CBM-Arbeit. Seinen Anfang nahm die Geschichte vor 50 Jahren: 1966 wurde die erste durch die CBM geförderte Operation am Grauen Star durchgeführt. Mittlerweile hat die CBM dank ihren Spenderinnen und Spendern weltweit mehr als 13 Millionen Eingriffe am Grauen Star finanziert und damit blinden Menschen das Augenlicht wieder geschenkt.

 

Artikel von: CBM – Christoffel Blindenmission
Artikelbild: © obs/CBM – Christoffel Blindenmission

MEHR LESEN