Vernier GE: Jugendliche locken Polizei ins Quartier und attackieren sie mit Steinen
Unter falschem Vorwand lockten acht Minderjährige monatelang Polizisten und Feuerwehr ins Quartier Lignon in Vernier GE. Anschliessend bewarfen sie die Einsatzkräfte mit Steinen, wobei Polizei- und Feuerwehrautos beschädigt wurden. Die jugendlichen Täter wurden nun verhaftet.
Die Festgenommenen sind zwischen 15 und 17 Jahre alt, wie „Le Matin“ schreibt.
Sie bestellten die Einsatzkräfte jeweils unter einem Vorwand ins Quartier. Dann wurden sie von den Jugendlichen angepöbelt und die Autos mit Steinen beworfen. „Es war klar organisiert“, berichtet ein Feuerwehrmann der Zeitung.
Einmal sei ein Feuerlöscher nahe eines Fahrzeugs am Boden gelandet. Wäre ein Feuerwehrmann getroffen worden, hätte es schlimme Konsequenzen haben können, so der Mann.
Zustände wie in französischen Banlieues?
Laut einem Polizist ist das Steinewerfen „eine Spezialität von Lignon“. In gewissen Quartieren habe man es auf „Bullen“ abgesehen. Einige unterschieden dabei nicht zwischen Polizisten und Feuerwehrleuten.
Es sind Zustände, wie man sie sonst eher aus französischen Banlieues kennt. Doch im Quartier selbst will man sich damit nicht vergleichen.
Stadtrat François Ambrosio mahnt, den Anfängen zu wehren. Sein MCG-Parteikollege André Sotomayor ergänzt: „Das Gefühl der Unsicherheit ist real und die Leute aus Lignon fühlen sich im Stich gelassen.“ Yves Magnin (CVP) fordert, Randalierer zu bestrafen. Zumindest in diesem Fall dürfte das nun auch passieren: Die acht Verhafteten werden dem Jugendrichter vorgeführt.
Das Quartier Lignon in Vernier GE gleicht einer kleinen Stadt. Fast 10’000 Menschen leben hier. Lignon ist unter anderem wegen seines riesigen Gebäudekomplexes bekannt. Es misst über einen Kilometer und zählt zu den längsten der Welt.
Quelle: Übernommen von 20 Minuten und bearbeitet von belmedia Redaktion
Artikelbild: Cité du Lignon, Symbolbild © Port(u*o)s, Wikipedia, CC BY 3.0