2018: Armee beseitigt 352 Blindgänger
Die Blindgängermeldezentrale der Schweizer Armee hat im letzten Jahr aufgrund von 631 Meldungen 352 Blindgänger beseitigt.
Damit ist die Zahl der Blindgänger-Beseitigungen angestiegen.
Im Jahr 2018 sind bei der Blindgängermeldezentrale der Armee 631 Meldungen eingegangen. Diese führten zur Beseitigung von 2128 Objekten, wovon knapp 17 Prozent effektiv Blindgänger waren (352 Objekte). In 18 Prozent der Fälle ging es um Fundmunition (384 Objekte) und in 65 Prozent um Munitionsschrott (1392 Objekte). Die Zahl der Blindgängermeldungen ist in den vergangenen Jahren plus/minus stabil geblieben, die Zahl der beseitigten Blindgänger hingegen hat in den letzten zwei Jahren zugenommen. Dies kann unterschiedliche Gründe haben. Mögliche Ursachen sind die milden Wetterbedingungen, welche mehr Outdoor-Tätigkeiten und mehr Munitionsfunde zur Folge haben. Ebenfalls kommen Munitionsrückstände im Rahmen der Gletscherschmelze zum Vorschein. Dies kann auch eine mögliche Ursache für die tendenziell wachsenden Zahlen an Munitionsschrott sein.
78 Prozent der Meldungen gingen von Zivilen ein, 12 Prozent von der Truppe und zehn Prozent von der Polizei. Aus den Kantonen Bern, Graubünden, St. Gallen und Wallis wurde die Blindgängermeldezentrale am häufigsten kontaktiert mit 69, 41, 41 resp. 38 Meldungen.
Die Blindgängermeldezentrale ist Teil des Kommandos für Kampfmittelbeseitigung und Minenräumung, welches verschiedene Aufgaben in der Schweiz wahrnimmt, aber auch in militärischen und humanitären Einsätzen im Ausland engagiert ist. Die Aufgaben in der Schweiz umfassen nebst der Bearbeitung der Blindgängermeldungen auch regelmässig stattfindende Aufräumaktionen auf Schiessplätzen und in Zielgebieten der Schweizer Armee in Zusammenarbeit mit den Territorialdivisionen und weiteren Partnern. Dort wurden vergangenes Jahr bei vier Räumungsaktionen 33 Tonnen Munitionsschrott abgeführt und 66 Blindgänger beseitigt. Die Menge des dabei beseitigten Munitionsschrotts ist angestiegen, was neben den bereits erwähnten Gründen auch mit einer Zunahme von Baustellen und Sanierungen auf ehemaligen Schiessplätzen zu tun haben kann.
Wer auf ein verdächtiges Objekt stösst, soll es keinesfalls berühren, sondern das Objekt im Gelände gut sichtbar markieren und die Polizei über Telefon 117 verständigen oder den Fund via Formular unter www.armee.ch/blindgaenger der Blindgängermeldezentrale melden. Noch einfacher geht es mit der Blindgänger-App, welche Sie für iPhone und Android-Geräte kostenlos in den gängigen App-Stores unter «Blindgänger» herunterladen können. Gemäss der VBS-Weisung über die Verhütung von Unfällen durch Blindgänger kann Privatpersonen eine Prämie von bis zu 100 Franken ausgerichtet werden, wenn durch die Meldung ein Unfall verhütet werden kann. Im Jahr 2018 wurden dafür 9’650 Franken ausbezahlt.
Quelle: Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport
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