Falsche Polizeibeamte bringen 80-Jährigen um sein Erspartes - Polizei warnt vor mieser Betrügermasche

Dortmund. Sie vermitteln den Eindruck, als wollten sie ihren Opfern nur Gutes. Als wollten sie helfen.

Doch in Wahrheit sind ihre Absichten einfach nur verwerflich. Betrüger, die sich am Telefon besonders älteren Menschen gegenüber als Polizeibeamte ausgeben. Immer wieder bringen sie so Menschen um ihre Ersparnisse, um Schmuck und andere Wertgegenstände. Im Falle eines 80-jährigen Dortmunders hatten Betrüger am Montagnachmittag (2. Dezember) Erfolg. Und hinterlassen einen immensen finanziellen Schaden.

Die Geschichte, die der freundliche angebliche Polizeibeamte dem Mann aus dem Dortmunder Süden am Telefon erzählte, ist der echten Polizei leider bereits hinlänglich bekannt. Es habe einen Überfall auf die Bank gegeben, bei der der Mann Kunde ist, hieß es. Ob er ein Schließfach dort besitze? Als der Dortmunder dies bejahte, gab ihm der Anrufer einen vermeintlich gut gemeinten Tipp: Er solle seine Wertsachen aus dem Schließfach abholen. Denn sie könnten durch Fälschungen ersetzt worden sein und müssten durch die Staatsanwaltschaft geprüft werden.

In Sorge handelte der 80-Jährige wie ihm aufgetragen. Und übergab noch am selben Tag Wertsachen und Bargeld mit einem Wert von circa 80.000 Euro an einen weiteren vermeintlichen Polizisten. Als dieser bereits mit den Gegenständen auf dem Weg zur angeblichen Prüfung war, schöpfte der Mann doch Verdacht. Und wendete sich diesmal an die echte Polizei. Die nun einmal mehr in einem vollendeten Betrugsfall ermitteln muss.

Das Aufkommen von betrügerischen Anrufen angeblicher Polizeibeamter ist in Dortmund und Lünen nach wie vor konstant hoch. Glücklicherweise haben auch wiederholte Veröffentlichungen zu dem Thema dazu geführt, dass viele Betroffene sofort Verdacht schöpfen. Und genau richtig handeln: nämlich, indem sie auflegen und anschließend sofort wieder das Telefon in die Hand nehmen. Um die Polizei zu informieren.

Unser Ziel ist es, genau so immer öfter zu verhindern, dass die Betrüger erfolgreich sind. Deswegen finden sich hier noch einmal Tipps der Polizei – mit der Bitte, diese zu verinnerlichen, aber auch an Verwandte und Freunde, gerade älteren Alters, weiterzugeben.

  • Seien Sie misstrauisch, wenn Sie jemand am Telefon um Geld bittet – oder auch nach Wertgegenständen in einem Bankschließfach! Die Polizei wird Sie nicht anrufen und nach Vermögenswerten oder Kontodaten fragen – geschweige denn, Sie bitten diese den Beamten auszuhändigen!
  • Legen Sie einfach sofort den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner – zum Beispiel ein angeblicher Polizist – um Geld von Ihnen bittet!
  • Vergessen Sie niemals: Trickdiebe sind erfinderisch, wenn sie an Ihre Wertgegenstände kommen wollen! Informieren Sie Seniorinnen und Senioren in Ihrer Familie und sprechen Sie offen über die Maschen der Betrüger. Berichten Sie von den Geschichten, die die Betrüger erzählen: Dass die Angerufenen beispielsweise auf einer Liste stehen, die bei festgenommenen Einbrechern gefunden wurde zum Beispiel. Und sie nun ihre Wertsachen in die Obhut der Polizei geben müssten. Oder dass es Unregelmäßigkeiten bei der Bank der Betroffenen gebe.
  • Sind Sie sich unsicher, ob „echte“ Polizeibeamte vor Ihnen stehen oder Sie anrufen, ziehen Sie Nachbarn, Familienangehörige oder direkt die Polizei (unter 110) hinzu. Ein Anruf bei der zentralen Vermittlung der Polizei, ob dort zum Beispiel ein „Herr Weber“ arbeitet, reicht jedoch nicht aus. Fragen Sie über den Notruf konkret nach einem Einsatz bzw. nach Ermittlungen an Ihrer Adresse.
  • Wichtiger Hinweis: Die Polizei wird Sie nie mit der Rufnummer 110 anrufen!
  • Übergeben Sie Ihr Geld niemals an Ihnen unbekannte Personen!
  • Wenden Sie sich auf jeden Fall an die Polizei, wenn Sie einen verdächtigen Anruf erhalten haben – egal, ob Sie den Betrug erkannt und aufgelegt haben oder schlimmstenfalls sogar Opfer geworden sind. Und: Erstatten Sie Anzeige!

 

Quelle: Polizei Dortmund
Titelbild: Symbolbild (© FooTToo – shutterstock.com)

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