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Unwetternacht – erste Bilanz

13.07.2021 |  Von  |  News, Wetter

Gestern am frühen Abend begannen sich zwischen dem Wallis und dem Jura die ersten Schauer- und Gewitterzellen zu bilden.

In weiterer Folge nahm die Gewittertätigkeit steig weiter an Fahrt auf, wie auf einem Förderband zogen von Südwesten her immer neue Zellen über die West- und Nordwestschweiz. Auch im Tessin entstanden während dessen erste Gewitterherde. Der negative Höhepunkt stand aber leider erst bevor!

Zwischen 22:30 und 23:00 Uhr erreichte schliesslich ein breiter Gewittercluster die Genferseeregion und das Chablais mit eingelagertem Hagelzug, Starkregen und viel Wind. Das Unwetter zog in weiterer Folge rasch in Richtung Nordosten weiter und erreichte um ca. Mitternacht eine Linie Thun-Bern-Biel. In der folgenden Stunden verlagerte sich die Superzelle über das Emmental und die Napfregion in Richtung Zentralschweiz, auch das Mittelland war betroffen. Sie verstärkte sich dabei sogar weiter, es bildete sich eine ausgeprägte bogenartige Struktur. Neben Hagel und intensivem Regen sorgten auch Sturmböen für Schäden. Spitzenreiter ist im dieser Hinsicht Egolzwil, hier wurde mit 135 km/ eine Orkanböe registriert! Das Zentrum der Gewitterlinie zog über den Sempacher- und Baldeggersee in Richtung Freiamt. Kurz vor 02:00 Uhr erreichte das Unwetter schliesslich auch den Grossraum Zürich mit Hagel und Sturmböen von über 100 km/h. Typische Niederschlagsraten lagen in der Grössenordnung von 15 Litern in 20 Minuten, lokal aber auch darüber! Zudem war die Blitzintensität sehr hoch, im Kanton Zürich gab es über 2700 Entladungen. In der folgenden Stunde wurden auch Winterthur, Schaffhausen und der Thurgau erfasst, zwischen 2:30 und 03:00 zog die Zelle Richtung Deutschland ab.

Nach dieser unerfreulichen Nacht mit unwetterartigen Gewittern verlagert sich nun der Fokus zu den Regenmengen und der Hochwassersituation, welche sich heute weiter verschärfen wird. Kräftige eingelagerte Gewitter gibt es vor allem noch auf der Alpensüdseite, der gewittrig durchsetzte Starkregen greift aber auf breiter Front auf die Alpennordseite über.




 

Quelle: MeteoNews
Bildquelle: MeteoNews

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