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Botschaftsschützer – ein spannender, nicht alltäglicher Beruf

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Suchen Sie einen aussergewöhnlichen Beruf im Kanton Bern, lesen Sie bitte weiter. Die Polizei Bern bildet bei Bedarf geeignete Personen zum Botschaftsschützer oder zur Botschaftschützerin aus.

Der Botschaftsschutz garantiert die Sicherheit der konsularischen und diplomatischen Vertretungen in Bern. Zusätzlich kommen die Mitarbeiter auch bei anderen Anlässen zum Einsatz und unterstützen die Kolleginnen und Kollegen der Berner Polizei.

Warum werden Botschaftsschützer benötigt?

Die politische Weltlage ist angespannt. Immer wieder hört oder liest man vor allem aus dem Ausland von Anschlägen und Übergriffen. Damit Diplomaten und Botschafter aus aller Welt in der Schweiz ihrer Arbeit sicher nachgehen können, muss ihr Schutz gewährleistet sein.

Mehr als 70 ausländische Botschaften befinden sich allein in Bern. Polizei und Armee haben oft nicht die nötigen Kapazitäten, um alle ausreichend zu schützen. Zudem beschloss der Bundesrat am 2. März 2018, dass ab 2019 nur noch eine begrenzte Anzahl von Armeeangehörigen zum Schutz ausländischer Vertretungen eingesetzt werden kann.

Neben den ständig anwesenden Vertretern kommen täglich Besucher in die Botschaftsgebäude, deren Sicherheit genauso garantiert werden muss. Die Schweiz ist dafür bekannt, eines der sichersten Länder der Welt zu sein. Sie können als Botschaftsschützerin oder Botschaftsschützer einen wichtigen Beitrag leisten, damit unser Land diesen Ruf auch weiterhin weltweit geniesst!

Welche Aufgaben haben Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Botschaftsschutz?

Die genaue Berufsbezeichnung lautet Polizeiliche Sicherheitsassistentin SPI oder Polizeilicher Sicherheitsassistent SPI, Fachrichtung Botschaftsschutz. Zum Schutz der diplomatischen und konsularischen Vertretungen in der Schweizer Hauptstadt gehören in erster Linie das Bewachen der entsprechenden Einrichtungen und das Patrouillieren. Sie sind mit Polizeifahrzeugen unterwegs, bewaffnet und in Uniform. Ausserdem arbeiten Botschaftsschützer beispielsweise im Rahmen des Verkehrsdienstes bei Demonstrationen und anderen Grossanlässen sowie anderen sicherheitspolizeilichen Einsätzen.


Demonstration in Bern

Bei Demonstrationen mit Tausenden Teilnehmern wird die Berner Polizei auch von Botschaftsschützern unterstützt (Bild: Syed Mubashsir Ali – shutterstock.com)


Sie möchten beim Botschaftsschutz schnuppern?

Das ist leider aus Gründen der Sicherheit und des Datenschutzes nicht möglich. Informieren Sie sich bei Interesse direkt bei der Kantonspolizei Bern über Führungen, Veranstaltungen und Messen, die Ihnen einen Einblick in die Polizeiarbeit geben und die Möglichkeit bieten, Fragen zu stellen.

Welche Voraussetzungen sind für die Arbeit als Botschaftsschützer erforderlich?

Das Auswahlverfahren ist streng, die Herausforderungen haben es in sich: Nur wer psychisch und physisch äusserst belastbar ist, eignet sich für diesen einzigartigen Beruf. Sie müssen wissen, dass Sie rund um die Uhr eingesetzt werden, Bürozeiten oder garantiert freie Wochenenden gibt es nicht. Auch Wind und Wetter darf Ihnen zu allen Jahreszeiten nichts ausmachen.

Die verantwortungsvolle Tätigkeit der Botschaftsschützerin oder des Botschaftsschützers bringt Sie mit den unterschiedlichsten Menschen zusammen. Situationen sind selten vorhersehbar. Dabei ist es wichtig, bestimmt, aber respektvoll, professionell und unvoreingenommen aufzutreten.

Das ist aber noch längst nicht der gesamte Anforderungskatalog. Im Gegenteil. Gesundheit, persönliche Voraussetzungen und die erforderliche Bildung sind genau definiert:

Gesundheitliche Voraussetzungen für Botschaftsschützer

  • Neben allgemeiner Gesundheit wird eine einwandfreie Sehschärfe erwartet und nur eine sehr geringe Korrektur zugelassen. Schielen und andere Einschränkungen des Sehens sind leider ein Ausschlusskriterium.
  • Ein weiteres Kriterium: Sie sind sehr sportlich und das nicht nur zu Lande, sondern auch im Wasser. Bewerber müssen auf einer Strecke von mindestens 10 Metern tauchen, nach Gegenständen bis in zwei Meter Tiefe tauchen und in höchstens 11 Minuten 400 Meter schwimmend zurücklegen können.

Schwimmen und Tauchen sind Voraussetzungen für den Polizeiberuf

Bewerber für den Botschaftsschutz müssen mindestens 10 Meter tauchen können (Bild: Ermolaev Alexander – shutterstock.com)


Wer Botschaftsschützerin oder Botschaftsschützer werden möchte, muss:

  • Schweizer Bürger/in sein.
  • einen tadellosen Leumund haben.
  • zum Ausbildungsbeginn mindestens 21 Jahre alt oder älter sein.
  • belastbar, leistungsfähig und gesund sein.
  • über einen Führerschein Kategorie B verfügen.
  • in geregelten finanziellen Verhältnissen leben.
  • die Berufsausbildung oder eine gleichwertige Ausbildung abgeschlossen haben.
  • im Fall, dass er/ sie dienstpflichtig ist, entweder 186 Tage Zivildienst geleistet oder die Rekrutenschule absolviert haben.

Es findet grundsätzlich eine arbeitsmedizinische Untersuchung statt, um festzustellen, ob der Bewerber oder die Bewerberin für den Botschaftsschutz geeignet ist. Das ist aber nicht der einzige Test, den es zu bestehen gilt: Neben einwandfreien Deutschkenntnissen wird eine gute Allgemeinbildung vorausgesetzt. Computerkenntnisse sind selbstverständlich erforderlich. Diese müssen auf einem guten Niveau sein, vor allem sollten Sie die üblichen Microsoft-Programme wie Excel, Word und Outlook im Griff haben. Des Weiteren wird getestet, ob Sie das Zehnfinger-System beherrschen: Es werden mindestens 100 Zeichen pro Minute erwartet.

Aufnahmeprüfung und Assessment

Sind alle Voraussetzungen und Abklärungen positiv ausgefallen, folgt die Aufnahmeprüfung. Vor der Einladung zu einem persönlichen Gespräch müssen Sie sich mittels Fragebogen online selbst einschätzen. Sind auch diese Hürden genommen, wird der Leumund abgeklärt, das heisst, Referenzen und Auskünfte können eingeholt werden. Ausserdem wird ein aktueller Strafregisterauszug verlangt.

Für das Assessment müssten Sie einen halben Tag einplanen. Zusammen mit anderen Bewerberinnen und Bewerbern lösen Sie Gruppenübungen und müssen sich auch einzeln in speziellen, auf die Praxis ausgerichteten, Aufgaben bewähren. Anschliessend erfolgt ein Vorstellungsgespräch.

Haben Sie alles mit Bravour bestanden, sind Ihre persönlichen Voraussetzungen gegeben. Entspricht auch Ihr Gesundheitszustand den hohen Anforderungen, erhalten Sie den Bescheid, ob Sie eine Ausbildung zum Botschaftsschützer oder zur Botschaftsschützerin absolvieren können.

So sieht die Ausbildung zum Botschaftsschützer aus


Botschaftsschützer werden auch an der Waffe ausgebildet

Schiessübungen mit der Pistole gehören zur Ausbildung von Botschaftsschützern und Botschaftsschützerinnen. (Bild: Prath– shutterstock.com)


Während fünf Monaten erhalten Sie eine umfangreiche, spannende und einzigartige Ausbildung. Deren Inhalt umfasst beispielsweise Selbstverteidigung, Nothilfe, Strafrecht, Strafverfahren, Verkehrsrecht, Polizeigesetz, Psychologie, Fahrerausbildung, Objektschutz, Schiessübungen mit einer Pistole, Berufsethik, Selbstschutz und Selbstmanagement.

Schliessen Sie den Ausbildungslehrgang erfolgreich ab, erhalten Sie das Zertifikat „Polizeiliche Sicherheitsassistentin/ Polizeilicher Sicherheitsassistent. Fachrichtung Botschaftsschützerin/ Botschaftsschützer“.

Sie haben während der Ausbildung zum Botschaftsschützer Anspruch auf ein Gehalt, dessen Höhe von Ihrem Alter abhängig ist. Die Ausbildungskosten werden vollumfänglich übernommen. Aber aufgepasst: Sollten Sie die Ausbildung abbrechen oder den Dienst während der ersten drei Dienstjahre kündigen, wird eine anteilmässige Rückerstattung fällig.

Sicherheitsassistent/in in anderen Kantonen werden

Die wenigstens Kantone benötigen Botschaftsschützer. Sind sie allgemein an dem Beruf eines Sicherheitsassistenten oder einer Sicherheitsassistentin interessiert, stehen weitere spannende Möglichkeiten offen. Sie unterstützen die Polizei je nach Kanton, beispielsweise im Verkehrsbereich, bei Gefangenentransporten, bei der Grenzkontrolle oder im Polizeigefängnis. Informationen erhalten Sie bei der Berufsberatung oder der jeweiligen der Kantonspolizei.

Weitere Informationen erhalten Sie bei der Kantonspolizei Bern:

Human Resources
Postfach
3001 Bern
Tel. +41 31 638 77 99

Vielleicht werden Sie bald die Kollegin oder der Kollege von Botschaftsschützer Hoang Truc Pham sein? In diesem Interview berichtet er über seine Motivation diesen Beruf zu ergreifen und gibt Einblicke in die Ausbildung.

 

Quelle: Kantonspolizei Bern / bearbeitet von belmedia Redaktion
Titelbild: Michael Derrer Fuchs © shutterstock.com

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