Der letzte Wintertag repräsentiert nochmals den zu Ende gehenden Winter
Und wie jedes Jahr endet heute mit dem Ende des Februars auch wieder ein meteorologischer Winter.
Aber es endet nicht irgendein Winter, sondern auf der Alpensüdseite regional der sonnigste Winter in der über 60 Jahre zurückreichenden Periode mit homogenen Daten.
Da das heutige Wetter relativ kurz zusammengefasst werden kann, werden wir unser Augenmerk in diesem Blog auch etwas auf das Klima statt nur auf das Wetter richten. Aber nun zuerst zum Wetter:
Das heutige Wetter zeigte sich sonnig und tagsüber mild
Ein Hoch mit Zentrum über dem Baltikum bestimmte heute unser Wetter. Es sorgte in der ganzen Schweiz für äusserst sonnige Verhältnisse. Da die Luftmasse sehr trocken war, gab es weder morgendlicher Nebel noch irgendwelche kleinen Wölkchen am Nachmittag, die die Besonnung lokal hätten einschränken können. Wir konnten heute also nochmals volle Besonnung in der ganzen Schweiz verbuchen. Aber dazu später noch mehr…
Wie schon in der Nacht auf Sonntag, zeigte sich auch die vergangene Nacht auf heute Montag frostig und die Tiefstwerte sanken fast in der ganzen Schweiz unter den Gefrierpunkt. Nur in der Nähe grösserer Seen blieben die Tiefstwerte in der West- und Südschweiz lokal leicht positiv. In der Nordostschweiz lagen die Tiefstwerte sogar nochmals 1 bis 2 Grad tiefer als am Sonntagmorgen, so dass einzelne Winterrekorde, über die im gestrigen Blog berichtet wurden, nochmals unterboten wurden. Lesen sie dazu den gestrigen Beitrag:
Da die Schweiz am Südwestrand des erwähnten Hochs lag, war der Luftdruck im Osten der Schweiz etwas höher als im Westen, so dass am Nachmittag über dem Mittelland eine schwache Bise zu spüren war. Im Laufe des Nachmittags nahm die Druckdifferenz zwischen Ost und West noch etwas zu, was die Bise bis Redaktionsschluss noch etwas verstärkte. In den Niederungen wurden aber meist nur 10 bis 20 km/h dieses Nordostwindes gemessen. Nur lokal konnten in der Westschweiz bis 30 km/h registriert werden.
Aber nicht nur zwischen der Ost- und Westschweiz war der Druck unausgeglichen, sondern auch zwischen der Nord- und Südschweiz. Mit guten 5 hPa Nordüberdruck kam in den oberen Alpentälern der Alpensüdseite etwas Nordwind auf. Dabei wurden beispielsweise in Matro oder auch im Misox bis Redaktionsschluss Böenspitzen zwischen 60 und 75 km/h gemessen.
Durch die Föhneffekte stieg im Nordtessin auch die Temperatur etwas höher an, als in den übrigen Regionen der Schweiz. Die Tageshöchstwerte lagen bis Redaktionsschluss bei 5 bis 9 Grad auf der Alpennordseite und 11 bis 15 Grad auf der Alpensüdseite. Spitzenreiter war Comprovasco mit fast 16 Grad.
Nun ein Blick Richtung Klima
Der heutige sonnige und milde letzte Wintertag repräsentierte vielerorts nochmals deutlich das vorherrschende Winterwetter 2021/2022. So endete heute landesweit der elftmildeste Winter seit Messbeginn 1864. Locarno-Monti registrierte den zweitwärmsten, Lugano den drittwärmsten Winter seit Messbeginn (Locarno-Monti 1883; Lugano 1864).
Es war auch vielerorts einer der sonnigsten Winter, den MeteoSchweiz je gemessen hat. Mit über 540 und 520 Sonnenstunden registrierten Locarno-Monti und Lugano den sonnigsten Winter in der über 60 Jahre zurückreichenden Periode mit homogenen Daten. Aber auch nördlich der Alpen gab es diesen Winter einiges an Sonne. Die winterliche Sonnenscheindauer lag lokal zwischen 230 und 300 Stunden oder 130 bis knapp 150 % der Norm 1991−2020. Genf registrierte mit 290 Sonnenstunden den viertsonnigsten Winter seit Messbeginn 1897. In Bern war es mit 300 Sonnenstunden der fünftsonnigste Winter seit Messbeginn 1887.
Sonnenscheindauer Dezember bis Februar an verschiedenen Standorten
Mehr sehr interessante Informationen über das Klima des vergangenen Winters bzw. des vergangenen Februars zum Beispiel auch über die Niederschlagsarmut im Süden finden Sie in unserem neuen Klimablog.
Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz
Titelbild: A. Hostettler