Wetter-Schweiz: Gegen die östlichen Alpen hin teilweise bewölkte Nacht
Generell bestimmte auch heute ein Hoch über Südschweden das Wetter in der Schweiz. Ein Höhentrog zog allerdings in der Nacht auf heute über die Schweiz hinweg nach Süden. Er hatte zur Folge, dass besonders in den östlichen Alpen die Nacht vorübergehend bewölkt war, lokal kam es in Nord- und Mittelbünden sogar zu schwachem Niederschlag. Tagsüber wandelte sich die Wolkendecke in aufgelockerte Quellbewölkung um.
Sonst dominierte in der Schweiz einmal mehr die Sonne.
Nächtliche Bewölkung besonders von den Urner Alpen bis nach Nord- und Mittelbünden
Ein Höhentrog, welcher von Russland bis nach Mitteleuropa reichte, zog in der Nacht über die Ostalpen nach Süden. Er brachte besonders in den östlichen Landesteilen eine spürbare Abkühlung von bis zu 4 Grad. Zudem wurde auch die Atmosphäre besonders im Bereich von rund 3000 Metern vorübergehend angefeuchtet, was sich in Nord- und Mittelbünden, aber auch im Glarner- und Urnerland in recht kompakter Bewölkung äusserte. Tagsüber strömte wieder trockenere Luft nach und die Schichtewölkung wandelte sich in aufgelockerte Quellbewölkung um.
Grimseler im Goms
Die nördliche bis nordöstliche Höhenströmung löste im Goms den sogenannten Grimseler aus. Der Grimseler strömt- wie es der Name sagt – vom Grimsel her ins Goms. Dabei fällt er von Norden her nach Oberwald hinunter und strömt dann als Nordostwind das Goms hinab.
Im Sommer entsteht der Grimseler übrigens oft auch ohne nördliche Höhenströmung. Durch die starke Erwärmung entsteht nämlich im Goms ein Hitzetief, welches die Luft vom kühleren Berner Oberland ansaugt und so einen spürbaren Wind auslöst, welcher den Grimsel von Norden her überquert und dann ins Goms absinkt.
Der Grimseler ist besonders häufig in Oberwald spürbar, wo er teilweise sogar die Baumformen beeinflusst. Heute war er nicht speziell stark, löste aber in Ulrichen immerhin Böenspitzen von knapp 60 km/h aus. Bei kräftigen Grimseler sind beispielsweise in Oberwald (Partnermessstation Meteogroup) schon Böenspitzen von über 80 km/h gemessen worden.
Nordwind zum x-ten in den oberen Tälern der Alpensüdseite
Wie nicht selten in den letzten Monaten – um es einmal gelinde auszudrücken – kamen die oberen Täler der Alpensüdseite in den «Genuss» von nördlichen Winden. Verantwortlich war ebenfalls der Höhentrog mit der damit verbundenen Kaltluftadvektion zu den Alpen. Die Kaltluft überströmte dabei die Alpenpässe und fiel dann die in die Täler der Alpensüdseite hinunter. Betroffen waren unter anderem das Puschlav, das Bergell, das Misox, das Bleniotal, die Leventina sowie das Chrummbachtal (Simplonsüdseite). Teilweise stiess der Nordwind sogar bis in tiefe Lagen vor, so bis mindestens Biasca. Er bewirkte dort eine Temperatur von maximal 15.2 Grad, während es beispielsweise im Stabio im Mendrisiotto nur für 11 Grad reichte.
Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz
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