Wetter: Im Osten teils bewölkter Start ins Osterwochenende

Das Osterwochenende startete im Westen und Süden meist sonnig. Im Osten trübten die Reste einer Kaltfront zeitweise die Besonnung.

In den Niederungen der Alpensüdseite konnte teils der erste Sommertag des Jahres verzeichnet werden.

Kaltfront mit Gewittern

Im Verlauf der vergangenen Nacht streifte eine Kaltfront die Alpennordseite und löste stellenweise Schauer aus. Am späteren Abend entluden sich besonders in der Zentralschweiz sogar Gewitter, womit sich die Rolle des Aprils als rasanter Übergangsmonat einmal mehr bestätigte: Sein Repertoire reicht typischerweise von Schneefall bis in die Niederungen (meist zu Monatsanfang) bis hin zu ersten Gewittern im Verlauf des Monats.

Die nächtlichen Gewitter reichten nur bis in rund 10 km Höhe (hier nicht gezeigt) und stehen in keiner Relation zur kräftigen sommerlichen Konvektion, welche uns auch in diesem Jahr noch bevorstehen wird.



Am Vormittag lagen die Reste der Kaltfront in Form von tiefer Restbewölkung noch über der östlichen Landeshälfte, während gegen Westen hin sich der verstärkende Hochdruckeinfluss bereits durch eine weitgehende Abtrocknung der Luftmasse bemerkbar machte.

Am Nachmittag nur kurzlebige Schauer



Im Osten verzögerte ein über Deutschland langsam nach Südosten schwenkender Höhentrog mit der damit verbundenen Labilisierung die Abtrocknung. Stattdessen wurde die am Morgen noch kompakte Schichtbewölkung im Tagesverlauf am Alpennordhang in zeitweise dichte Quellbewölkung umgewandelt. Daraus entluden sich am Nachmittag an den Voralpen lokale kurzlebige Schauer, die damit verbundenen Niederschlagsmengen blieben gering. Im Flachland dagegen wurden die Quellwolken im Tagesverlauf immer kleiner.


Zeitraffer der Cu-/Ac-Bewölkung am Flughafen Zürich. Video: Markus Kägi


Immer noch Saharastaub

Über der Schweiz lag immer noch etwas Saharastaub, wie der morgendliche Blick vom Brienzer Rothorn anschaulich zeigt:


Getrübter Blick um 8:30 Uhr vom Brienzer Rothorn über den Brienzersee. Quelle: https://soerenberg.roundshot.com/rothorn/#/

In den Ceilometerdaten in Payerne war der Saharastaub heute ebenfalls noch sehr gut erkennbar:


Saharastaub (gelb bis rötliche Farbtöne) gemäss Ceilometerdaten in Payerne. Die Obergrenze der staubbelasteten Luft lag auf rund 2500 Metern.

Im Süden Nordwind

In den oberen Alpentälern der Alpensüdseite setzte bereits am frühen Vormittag der Nordwind ein, welcher sich mit im Tagesverlauf weiter zunehmendem Nordüberdruck sukzessive die Täler hinab bis kurz vor den Lago Maggiore vorarbeitete.

Dem gegenüber entwickelte sich auf der Alpennordseite eine schwache Bisenströmung.

Im Süden an weiteren Stationen der erste Sommertag des Jahres

Im Norden stieg die Temperatur auf rund 23 Grad im Wallis und rund 21 Grad im Flachland an. Nachdem im Süden bereits gestern in Biasca mit 25.4 Grad der erste Sommertag des Jahres verzeichnet wurde, zogen heute Cevio, Grono und Comprovasco mit Nordwindunterstützung nach.



Für eine klimatologische Einordnung ziehen wir für die Niederungen der Alpensüdseite die Auswertungen unserer Station in Lugano zu Rate. Im Mittel tritt dort um den 20. Mai der erste Sommertag des Jahres auf. In 30 Prozent der Fälle konnte sogar vor dem 10. Mai der erste Sommertag gemessen werden. Den frühesten Sommertag in Lugano finden wir am 9. März 1950 bzw. 2000.


Erster Sommertag (Höchsttemperatur 25 Grad oder höher) in Lugano.

Die Ostereier kommen in Bewegung

Nach den mehrheitlich sonnigen Ostertagen (siehe Twitter) kommt sprichwörtlich Bewegung in die Wetterküche. Mehrere abgespaltene Höhentiefs ziehen je nach Modelllauf ab Dienstag auf höchst unterschiedlichen Bahnen über Mitteleuropa ihre Kreise. Entsprechend ist die Wetterentwicklung nach Ostern noch mit grossen Unwägbarkeiten behaftet, was in unserem Wetterbericht mit der gesteigerten Verwendung von Wahrscheinlichkeitsformen zum Ausdruck kommt.


Geopotential und Temperatur auf 500 hPa (Modell: IFS HRES)

Titelbild: Konkordiahütte.

 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz
Titelbild: www.foto-webcam.eu

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