Notfalltreffpunkte in allen Luzerner Gemeinden ab sofort betriebsbereit
Wichtige Versorgungsketten reissen ab, Notfallnummern und Mobilnetze fallen aus: Damit die Bevölkerung in solchen Fällen Schutz und Hilfe findet, haben alle Luzerner Gemeinden Notfalltreffpunkte eingerichtet.
An einer Medienkonferenz erklärten die Behörden, wie der Betrieb im Ereignisfall funktioniert.
Eine Naturkatastrophe, eine internationale Krise, ein Kollaps der Versorgungsstrukturen kann auch im Kanton Luzern die Sicherheit massiv gefährden. Vertreter des Kantons und der Gemeinde Emmen zeigten heute, wo und wie die Bevölkerung in einem solchen Ereignisfall Informationen und Unterstützung erhält. Die dafür vorgesehenen Anlaufstellen – die sogenannten Notfalltreffpunkte – stehen jetzt in allen Luzerner Gemeinden betriebsbereit zur Verfügung.
Gemäss Vinzenz Graf, Stabschef Kantonaler Führungsstab Luzern, haben die Luzerner Gemeinden insgesamt 161 Notfalltreffpunkte eingerichtet. Kleine Gemeinden verfügen über mindestens einen Standort, die Stadt Luzern als grösste Gemeinde über total 19 Standorte.
Info-Versand in alle Haushalte im Kanton
Wo sich der nächstgelegene Notfalltreffpunkt befindet, kann auf einer Website durch Eingabe der Wohnadresse in Erfahrung gebracht werden. Damit die Angaben auch bei einem Totalausfall der Kommunikations-Elektronik greifbar sind, werden sie in den nächsten Tagen per Flyer in allen Luzerner Haushalte versandt. Der Haushaltsversand enthält zudem wichtige Informationen zur Alarmierung im Ereignisfall, zum richtigen Verhalten bei Stromausfall und zur Zusammensetzung eines notfalltauglichen Haushaltsvorrats.
Das Konzept Notfalltreffpunkte geht aus der Gefährdungs- und Risikoanalyse hervor, die der Kanton Luzern 2019 nach den Kataplan-Vorgaben des Bundes erstellt hat. Notfalltreffpunkte sind eine von insgesamt 144 Massnahmen, mit denen sich die Luzerner Behörden materiell, personell und organisatorisch auf relevante Gefährdungen vorbereiten, um den Bevölkerungsschutz in Ausnahmesituationen zu gewährleisten.
Standard-Ausrüstung für alle Fälle
Wie eine grosse Gemeinde die Einsatzbereitschaft und den Betrieb ihrer Notfallstützpunkte sicherstellt, referierte Viktor Bitzi, Chef Bevölkerungsschutz der Gemeinde Emmen. Gemäss Walter Häller, Leiter Stabsstelle Kantonaler Führungsstab Luzern, verfügen alle Notfalltreffpunkte über ein standardisiertes Sortiment – inklusive Notstromaggregat und Kommunikationssystem – das regelmässig gewartet wird.
Justiz- und Sicherheitsdirektor Paul Winiker betonte die Notwendigkeit, die Bewältigung ausserordentlicher Lagen rechtzeitig vorzubereiten: Niemand könne sich wünschen, dass Notfalltreffpunkte tatsächlich in Betrieb genommen werden müssten. Im Ereignisfall müsse aber die Kommunikation der Krisenbewältigungsorgane und der Bevölkerung sichergestellt sein. Winiker hob als Präsident der Regierungskonferenz Militär, Zivilschutz, Feuerwehr hervor, wichtig sei deshalb auch die anstehende Weiterentwicklung und Erneuerung der Einsatzkommunikationssysteme. Bund und Kantone sind daran, das Sicherheitsfunknetz Polycom ¬– das gemeinsame Einsatzführmittel der Blaulichtorganisationen – zu erneuern und mittelfristig ein neues Datenverbundsystem sowie ein neues mobiles Sicherheits-Kommunikationssystem aufzubauen.
Quelle: Staatskanzlei Luzern
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