Erstattungsbetrug und Wiederbeschaffungsbetrug

Sie sind das Schlimmste vom Schlimmen: Betrügereien, die auf Menschen abzielen, die bereits Geld durch einen Betrug verloren haben.

Die Betrugsmasche

Wenn Sie betrogen wurden, kann es sein, dass Sie auf einen Erstattungs- oder Wiederbeschaffungsbetrug hereinfallen. Bei diesen Betrügereien behauptet jemand, dass er Ihnen helfen kann Ihr Geld zurückzubekommen. Der Haken an der Sache ist aber, dass Sie ihn vorab bezahlen müssen.

Wenn Sie das tun, verlieren Sie noch mehr Geld.

Trottelliste

Ihr Name steht auf einer Liste, die von Betrügern als „Trottelliste“ bezeichnet wird. Betrüger führen und verkaufen Listen mit Informationen über Personen, die bereits Geld durch Betrug verloren haben. Dazu gehören Ihr Name, Ihre Adresse, Ihre Telefonnummer, Ihre Emailadresse, die Art des Betrugs, bei dem Sie hereingelegt wurden, und wie viel Geld Sie bezahlt haben. Betrüger kaufen, verkaufen und tauschen diese Listen in der Erwartung, dass Menschen, die schon einmal betrogen wurden, ein gutes Ziel für weitere Betrügereien sind.


Screenshot Trottelliste

Sie geben Ihnen vor, dass Sie ihnen vertrauen können

Die Betrüger geben vor, für eine Regierungsbehörde, eine Verbraucherschutzorganisation, eine Anwaltskanzlei, eine Finanzmarktaufsicht oder eine andere Organisation zu arbeiten. Manche behaupten sogar, sie gehörten zum falschen Unternehmen, das Ihnen Ihr Geld abgenommen hat, und würden unzufriedenen Kunden eine Rückerstattung anbieten. Sie behaupten, dass sie das Geld für Sie aufbewahren, bieten an, in Ihrem Namen Beschwerdeformulare bei den Behörden einzureichen oder sie Ihren Namen an die Spitze einer Liste für Rückerstattungen setzen können. Was auch immer sie Ihnen erzählen, es ist eine Lüge, um Ihr Vertrauen zu gewinnen und Ihnen noch mehr Geld abzuknöpfen.


Screenshot Dokument angeblicher Kontostand

Betrüger rufen an – mal wieder

Anhand einer Liste von Personen, die bereits Geld an einen Betrüger gezahlt haben, kontaktiert der Betrüger Sie per Telefon, Post oder online. Diesmal wird Ihnen versprochen, dass Sie das verlorene Geld zurückbekommen. Wenn Sie nicht wissen, dass Sie betrogen wurden, ist das kein Problem. Der Betrüger kann Ihnen anhand der gekauften Informationen „hilfreich“ über den früheren Betrug berichten. Diese detaillierten Informationen lassen den Betrüger glaubwürdig wirken.


Screenshot Email Wiederbeschaffungsbetrüger

Man sagt Ihnen, dass Sie bezahlen müssen

Die Betrüger versprechen, Ihr Geld zurückzubekommen, aber Sie müssen sie zuerst bezahlen oder ihnen finanzielle Informationen geben. Sie bezeichnen die Vorauszahlung als „Vorschuss“, „Bearbeitungs- und/oder Verwaltungsgebühr“, „Steuer“ oder sogar als „Spende“ an eine von ihnen genannte Wohltätigkeitsorganisation. Oder sie geben an, dass sie Ihre Giro-, Debit- oder sonstige Kontonummer benötigen, um die Erstattung direkt auf Ihr Konto überweisen zu können. Wenn Sie die geforderten Gebühren oder Kontodaten angeben, wird Ihr Geld verschwinden.


Screenshot Vorauszahlung

Wie man Erstattungsbetrug und Wiederbeschaffungsbetrug erkennt

  • Unabhängig davon, wie jemand mit Ihnen Kontakt aufnimmt – per Post, online, telefonisch oder per SMS – ist es nie eine gute Idee, im Voraus zu zahlen, vor allem nicht, wenn jemand Sie aus heiterem Himmel kontaktiert.
  • Staatliche Behörden und seriöse Organisationen werden Sie nicht um Geld bitten, damit Sie eine Erstattung erhalten. Sie werden niemals nach Ihren Kontonummern oder anderen persönlichen Informationen fragen.

Wie man Erstattungsbetrug und Wiederbeschaffungsbetrug vermeidet

  • Trauen Sie Anrufen, Briefen, E-Mails oder Nachrichten in sozialen Medien nicht, wenn jemand behauptet, er könne Ihnen gegen eine Gebühr Geld zurückgeben, das Sie durch einen Betrug verloren haben.
  • Zahlen Sie niemals im Voraus für eine Wiederbeschaffung. Das bedeutet, dass Sie niemals Ihr Bankkonto, Ihre Kreditkarte oder andere Zahlungsinformationen angeben.
  • Jeder, der Sie um Ihre Finanzdaten oder um Vorabzahlungen bittet, ist ein Betrüger.
  • Nur Betrüger fordern Sie auf, mit einer Geschenkkarte, einer Kryptowährung oder per Überweisung durch Unternehmen wie Western Union oder MoneyGram zu zahlen. Jeder, der Sie bittet, auf eine dieser Arten zu zahlen, ist ein Betrüger.

Was tun, wenn Sie bereits bezahlt haben

Wenn Sie durch einen Erstattungsbetrug und Wiederbeschaffungsbetrug Geld verloren haben dann erstatten Sie Anzeige bei der lokalen Polizeistation.

 

Quelle: cybercrimepolice.ch
Titelbild: Symbolbild © fizkes – shutterstock.com

Für Appenzell-Ausserrhoden

Publireportagen

MEHR LESEN