Unterägeri ZG: Über 200'000 Franken an fremde Personen übergeben
In den vergangenen Tagen waren Telefonbetrüger aktiv. Ein Ehepaar übergab ihnen Bargeld und Goldvreneli im Wert von über 200’000 Franken.
Die Polizei ruft zur Vorsicht auf.
Die Masche der Betrüger ist seit längerer Zeit bekannt und funktioniert immer nach dem gleichen Schema; das Telefon klingelt und am anderen Ende der Leitung meldet sich eine Person, die sich als Polizist oder Polizistin oder als Mitarbeitende einer anderen Behörde ausgibt. Die unbekannte Person erzählt dem mutmasslichen Opfer jeweils eine frei erfundene Geschichte, so zum Beispiel von einem Verkehrsunfall, den ein Familienmitglied verursacht haben soll. Damit waren die Betrüger erneut erfolgreich:
Am Mittwoch (15. Februar 2023) wurde ein Ehepaar in Unterägeri mehrmals von falschen Polizisten kontaktiert. Sie erzählten den Senioren, dass ihre Tochter ein Rotlicht überfahren und einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe. Ein Mann sei lebensbedrohlich verletzt worden und inzwischen im Spital verstorben. Die Tochter sei festgenommen worden und befinde sich aktuell auf einem Polizeiposten. Die vermeintlichen Polizisten forderten das Ehepaar auf, 300’000 Franken zu bezahlen, damit ihre Tochter wieder auf freien Fuss kommt und der Vorfall nicht an die Presse geht. In der Folge besorgte das Ehepaar bei zwei verschiedenen Bankinstituten insgesamt 200’000 Franken sowie Goldvreneli im Wert von rund 15’000 Franken. Noch am gleichen Tag übergaben die Senioren am Mittag Vermögenswerte an ihrem Wohnort an einen ihnen unbekannten Mann. Eine zweite Übergabe erfolgte am Nachmittag an eine unbekannte Frau. Nach dieser Übergabe versicherte die unbekannte Täterschaft dem Ehepaar, dass ihre Tochter von der Polizei nun an ihren Wohnort gebracht werde.
Auch zahlreiche andere Personen im Kanton Zug erhielten in den letzten Tagen gleichgelagerte Telefonanrufe. Die Angerufenen reagierten jedoch allesamt ric htig und
beendeten das Gespräch umgehend. Die Zuger Polizei warnt eindringlich vor Telefonbetrügern, die es auf das Vermögen von Bürgerinnen und Bürgern abgesehen haben. Die von ihnen erzählten Geschichten sind frei erfunden. Lassen Sie sich keinesfalls auf solche Anrufe ein.
Schützen Sie sich, in dem Sie folgende Tipps beachten:
- Werden Sie misstrauisch, wenn ein Anrufer eine Geschichte von einer angeblichen Straftat erzählt. Beenden Sie das Telefongespräch umgehend.
- Kontaktieren Sie Ihre Angehörigen und versichern Sie sich, ob es ihnen gut geht bzw. dass die erzählte Geschichte nicht stimmt.
- Deponieren oder übergeben Sie nie Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände an Ihnen unbekannte Personen.
- Bei Unsicherheit unbedingt die richtige Polizei anrufen. Wählen Sie dafür aber nicht die Rückruftaste auf ihrem Smartphone, sondern rufen Sie die offizielle Nummer der örtlichen Polizei an oder wählen Sie den Notruf 117. Fragen Sie dort, ob man Sie tatsächlich erreichen wollte.
- Lassen Sie sich nicht durch Schweizerische Telefonnummern auf Ihrem Telefondisplay in die Irre führen. Es ist technisch sehr einfach möglich, die Nummer des Anrufenden zu verändern.
- Machen Sie Verwandte und Bekannte auf diese Betrugsmasche aufmerksam.
Quelle: Zuger Polizei
Titelbild: Symbolbild © Zuger Polizei