Swiss Helicopter und Rega investieren in die Ausbildung von Helikopterpiloten

Das Helikopterunternehmen Swiss Helicopter AG und die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega beschaffen gemeinsam ein Cockpit-Modul des Helikoptertyps Airbus H125 für den neuen, modularen Simulator der Rega. Dadurch wird nicht nur die Qualität in der Ausbildung von Nachwuchspiloten erhöht, sondern gleichzeitig können die Umweltbelastungen sowie die Kosten reduziert werden.

Die beiden Organisationen leisten mit der Anschaffung eines H125-Simulators der höchsten Zertifizierungsklasse einen weiteren Beitrag zur Förderung des Helikopterpiloten-Nachwuchses in der Schweiz.

Gut trainierte Cockpit-Crews bilden die Basis für sichere Helikopterflüge – das gilt für einen Transport-flug genauso wie für einen Rettungseinsatz. In einem Simulator können Helikopterpiloten verschiedene Standardsituationen sowie Notverfahren effizient trainieren, die in echt nicht oder kaum geübt werden können. Zudem verursachen sie dabei weder Lärm noch Schadstoffbelastung für die Umwelt. Entsprechend wichtig ist das Simulatortraining in der Aus- und Weiterbildung der Piloten und für die Flugsicherheit.


Der neue „Full Flight Simulator“ (FFS) der Rega

Das Cockpit-Modul für den Helikoptertyp Airbus H125

Höhere Qualität in der Ausbildung bei tieferen Kosten

Die Rekrutierung von erfahrenen Helikopterpiloten ist in der Schweiz heute eine grosse Herausforderung und wird in Zukunft noch schwieriger werden. Ein Grund dafür sind die hohen Kosten für die Aus-bildung zum Helikopterpiloten. Mit dem neuen Simulator können die Swiss Helicopter AG und die Rega nicht nur die Qualität der Ausbildung steigern, sondern auch die Kosten sowie die Umweltbelastung durch Lärm oder Schadstoffe reduzieren. Mit der gemeinsamen Investition in die Helikopterpiloten-Ausbildung in der Schweiz setzen die beiden Organisationen ein wichtiges Zeichen und leisten einen weiteren Beitrag, dass auch in Zukunft noch genügend erfahrene Piloten für die anspruchsvolle Tätigkeit in der kommerziellen Helikopterfliegerei oder der Luftrettung rekrutiert werden können.


Von links nach rechts: Martin Keil (CTO Reiser), Heinz Leibdundgut (Leiter Helikopter Verfahren und Training Rega), Ernst Kohler (CEO Rega), Dr. Roman Sperl (CEO Reiser), Ralph Walser (CEO Swiss Helicopter Group), Rolf Heuberger (CEO Swiss Helicopter AG)

Eine Plattform für mehrere Cockpits

Beim neuen Helikoptersimulator handelt es sich um einen sogenannten „Full Flight Simulator“ (FFS) mit der Zertifizierungsklasse „Level D“ der deutschen Firma „Reiser Simulation and Training“. Der Buchstabe „D“ steht für die derzeit höchste Zertifizierungsklasse. Der Simulator besteht aus zwei Komponenten: Einerseits aus einer Bewegungsplattform, welche die Steuerbefehle der Piloten mit Hilfe von elektrischen Motoren in authentische Bewegungen übersetzt und andererseits aus einem realitätsgetreuen Cockpitnachbau, der auf Schienen auf die Bewegungsplattform gefahren werden kann. Dank dieses sogenannten „Roll-on/roll-off“-Systems können auf ein- und derselben Plattform Cockpits von unterschiedlichen Helikoptertypen eingesetzt werden. Im Gegensatz zu Virtual-Reality-Simulatoren, die mittlerweile auch mit Bewegungsplattformen gebaut werden, verfügt ein „Full Flight Simulator“ über einen detailgetreuen Cockpit-Nachbau mit allen physischen Knöpfen und Schaltern. Unter anderem dank dieser haptischen Erfahrung können Bewegungsabläufe besser trainiert werden.

Austauschbare Cockpits für Helikoptertypen Airbus H125, H145 sowie Leonardo AW169

Der H125-Helikopter von Airbus ist der wohl am weitesten verbreitete Helikopter in der Schweiz. Die Swiss Helicopter operiert ca. 20 Helikopter dieses Typs, die für Arbeitsflüge und Personentransporte eingesetzt werden. Die Rega verfügt über einen H125, der zu Trainings- und Ausbildungszwecken zur Gebirgs- und Unterlastschulung von Nachwuchspiloten eingesetzt wird. Neben dem H125-Cockpit beschafft die Rega zudem ein H145-Cockpit. Darin können die Rega-Crews ihre Trainings und Umschulungen für den neuen, fünfblättrigen Rega-Helikopter H145 absolvieren. Mit 21 Rettungshelikoptern dieses Typs wird die Rega ihre Flotte bis zum Jahr 2026 erneuern. Das ebenfalls bestellte Leonardo AW169-Cockpit wird Dritten zum Training angeboten. Das neue Simulator-System wird voraussichtlich ab Mitte 2023 bei der „Lufthansa Aviation Training“ (LAT) in Opfikon in Betrieb genommen. Die LAT wird das moderne Trainingsgerät betreiben und freie Kapazitäten auch Drittkunden anbieten.

Rega-Nachwuchsprogramm für Helikopterpiloten

Die Rega unterstützt von Schweizer Helikopterunternehmen ausgewählte Nachwuchspiloten in einem eigenen Förderprogramm. Ziel ist die Förderung von potentiellen Kandidatinnen und Kandidaten für die Ausübung der Tätigkeit als Berufshelikopterpiloten. Unterstützt werden vor allem junge Nachwuchspiloten ohne fliegerische Erfahrung. Grundsätzlich können aber auch bereits lizenzierte Helikopterpiloten im Rahmen der persönlichen fliegerischen Weiterbildung in das Programm aufgenommen werden. Die Selektion für das Nachwuchsprogramm kann nur antreten, wer einen Arbeitsvertrag einer Schweizer Partner-Helikopterfirma vorlegt.

 

Quelle: Swiss Helicopter
Bildquelle: Swiss Helicopter

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