Luzerner Polizei: Janis, Mitarbeiter Logistik
Hinter der Polizeiarbeit steckt immer ein organisiertes und strukturiertes Logistikteam.
Stell dich doch mal vor. Wer bist du?
Mein Name ist Janis und ich bin 23 Jahre alt. Ich arbeite seit drei Jahren bei der Luzerner Polizei in der Abteilung Logistik in Emmenbrücke. In meiner Freizeit bin ich leidenschaftlicher Fussballgoalie und verbringe gerne Zeit beim Angeln am See.
Hast du deine Berufslehre bei der Polizei gemacht?
Meine dreijährige Berufslehre zum Logistiker EFZ habe ich im Luzerner Kantonsspital in Sursee absolviert. Nach der Lehre bekam ich eine Festanstellung und konnte intern in das Luzerner Kantonsspital nach Luzern wechseln. Die Arbeit in der Logistik war dort sehr abwechslungsreich und spannend, doch mit der Zeit habe ich mich nach mehr Verantwortung gesehnt. Der Beruf in der Logistik wiederspiegelt auch meine Persönlichkeit: das Planen, das logische Denken und eine ordentliche Struktur gehören zu meinen Stärken.
Wie bist du zur Polizei gekommen? Was hat dich an der Stelle angesprochen?
Einige Freunde und Bekannte haben mir die Stellenausschreibung geschickt mit den Worten: „Das würde perfekt zu dir passen.“ Daraufhin habe ich mir den Aufgabenbeschrieb angeschaut und wusste sofort, dass ich mich bewerben möchte. Am gleichen Tag habe ich mich vor den Computer gesetzt.
Die Polizeiarbeit hat mich schon immer fasziniert – besonders bei den Ordnungsdiensteinsätzen bei Fussballspielen. Die ganze Ausrüstung hinterliess bei mir einen besonderen Eindruck. Mir war es immer wichtig, einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten und etwas Sinnvolles zu tun.
Wie können wir uns deinen Arbeitstag in der Logistik vorstellen?
Mein Arbeitstag beginnt normalerweise um 06:00 Uhr. Zuerst gehe ich meine E-Mails durch und tausche mich mit meinem Vorgesetzten über die anstehende Arbeit und Aufgaben aus. Der Arbeitsalltag kann von Tag zu Tag anders aussehen.
Eine meiner Hauptaufgaben sind die Asservate, sprich beschlagnahmte oder sichergestellte Gegenstände. Also diese ein- und auszulagern, zu verwerten, zu vernichten und auszuhändigen. Ebenso bearbeite ich die Wareneingänge, tätige interne und externe Bestellungen, stelle Material für Ausbildungstage bereit, führe interne Post- und Lieferdienste aus und tätige interne und externe Transporte mit dem Liefer- oder Lastwagen. Alles was mit den Ausrüstungen, Waffen, Asservaten, Ausbildungs- und Büromaterialien zu tun hat, läuft über unser Logistikzentrum.
Mein Alltag ist eine Mischung aus administrativer Arbeit am PC und körperlichen Tätigkeiten wie beispielsweise das Bereitstellen von Materialien. Nebenbei betreuen wir einen Schalter für interne und externe Kunden. Ich bin stets in Kontakt und Austausch mit diversen Personen wie Polizisten und Polizistinnen, Lieferanten und externen Personen. Um zirka 16:00 Uhr endet dann jeweils mein Arbeitstag.
Du bist unter anderem auch für den Einkauf zuständig. Gab oder gibt es ein Projekt, welches für dich besonders spannend war?
Eines meiner Projekte, bei denen ich die Verantwortung tragen durfte, war die Übernahme von den Ausbildungsmaterialien der Einsatztrainer und -trainerinnen in unser Logistikzentrum. Es war das erste Mal, dass ich von A bis Z die volle Verantwortung für ein Projekt trug. Das hat mir viel Freude bereitet. Insgesamt waren das rund 200 Artikel, die wir von den Einsatztrainern und -trainerinnen in unser Lager übernommen haben.
Für die Polizistinnen und Polizisten seid ihr eine sehr wichtige Anlaufstelle. Ausrüstung und Uniform läuft bei euch zusammen. Wie geht ihr vor, damit jede/r das richtige erhält?
Jede/r neue (Quer-)Einsteiger/in vereinbart im Logistik-Zentrum vorgängig einen Termin, um eine Massabnahme durchzuführen. Damit hat man alle nötigen Angaben, um die Uniformteile zu bestellen. Dabei entsteht eine umfangreiche Bestellung. Bei Ankunft der Uniformteile werden diese nochmals nach Person sortiert, vorbereitet und bereitgestellt. Die neuen Polizisten/innen kommen dann bei uns vorbei und holen ihre Bestellungen vor Ort ab.
Für bestehende Polizistinnen und Polizisten machen wir jeweils eine Jahresbestellung. Diese läuft über einen Webshop, der diverse Polizeiartikel anbietet. Sobald die Jahresbestellung im Webshop abgeschlossen ist, werden die Waren von unseren Fachbearbeitern bestellt und bei Ankunft vom Logistikteam sortiert. Anders als bei den (Quer-)Einsteiger/-innen wird die Jahresbestellung den jeweiligen Personen ausgeliefert. Für die Jahresbestellung erhält jede/r Polizist/in ein begrenztes Budget.
Gab es mit einem Artikel in letzter Zeit Lieferschwierigkeiten?
Eine grössere Schwierigkeit sind die Lieferengpässe bei den Ersatzteilen von Waffen. Die Produktion dieser Teile wurde in Deutschland eingestellt. Auch bei den Schutzwesten und der taktischen Einsatzmedizin erwarten wir längere Lieferzeiten. Der Grund dafür sind der Ukraine-Krieg und die Nachfolgen von der Corona-Pandemie.
Kannst du uns ein paar spannende Zahlen von der Logistik nennen?
Jährlich kommen rund 3’000 Personen an unserem Logistik-Schalter vorbei, darunter sind Polizistinnen und Polizisten, Lieferanten, ehemalige angeklagte oder verurteilte Personen aber auch Kläger und geschädigte Personen. In unserem Lager haben wir rund 6’000 Asservate eingelagert, darunter: Beweismaterial, Tatgegenstände und allgemein sichergestellte Gegenstände.
Was mich viele immer wieder fragen. Wie viel wiegt eine komplette Ordnungsdienst Ausrüstung? Es sind rund 25 Kilogramm die jede/r Polizist/in zusätzlich auf sich trägt.
Hast du einen persönlichen Lieblingsartikel? Wenn ja, warum?
Einen persönlichen Lieblingsartikel habe ich nicht wirklich – dafür eher Aufgaben, die ich gerne erledige. Am meisten Freude bereitet mir das Bearbeiten von Asservaten, da ich dort immer wieder auf spannende Gegenstände stosse. Es bleibt abwechslungsreich und man weiss nie, was einem erwartet. Eine weitere Aufgabe, die ich gerne mache, ist das Bedienen unserer Korpsangehörigen. Ein Beispiel: Eine Waffe ist defekt und für den Umtausch kommt die entsprechende Person in unser Logistikzentrum.
Möchtest du noch etwas Abschliessendes sagen?
Hinter der Polizeiarbeit in der Gesellschaft steckt immer ein organisiertes und strukturiertes Logistikteam. Oft ist das der Öffentlichkeit nicht bewusst, dass viel Teamwork hinter jedem Polizeikorps steckt.
Quelle: Luzerner Polizei
Bildquelle: Luzerner Polizei