Massnahmen der Kantonspolizei bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen Zürich
Die Sicherheitskontrollen von Reisenden und deren Gepäck am Flughafen sind anspruchsvoll. Die Kontrollen unterliegen einem strengen Regelwerk der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO).
So sind allein im vergangenen Jahr am Flughafen Zürich über 6,9 Millionen Gepäckstücke kontrolliert worden, und es mussten fast 73’000 Gegenstände abgenommen werden. Das zeigt, welchen Stellenwert die Sicherheitskontrollen für alle Flugpassagiere und Gäste mit Blick auf ein sicheres Reisen haben.
Neben der von der Flughafen Zürich AG bereitgestellten Infrastruktur (Gebäulichkeiten) und Technik zum Scannen des Carry-on-Gepäcks (Röntgenmaschinen) sind die Mitarbeitenden der Kontrollabteilung der Flughafenpolizei ein entscheidender Faktor. Die spezialisierten Sicherheitsbeauftragten führen im Auftrag der Flughafen Zürich AG die Sicherheitskontrollen durch.
In diesem Frühjahr ist es zu einer anspruchsvollen Personalsituation gekommen, weil während der Corona-Pandemie die Personalbestellungen der Flughafen Zürich AG für Sicherheitspersonal wegen des drastischen Rückgangs an Flugverbindungen deutlich reduziert wurden. Mit Blick auf die fehlenden Einsatzmöglichkeiten am Flughafen wurde die natürliche Personalfluktuation denn auch nicht kompensiert. Die Ausbildung neuer Mitarbeitender wurde im Herbst 2022 wieder aufgenommen, als sich ein nachhaltiges Wachstum im Flugverkehr abzeichnete. Dieses Wachstum war deutlich schneller als prognostiziert.
Die Situation auf dem Arbeitsmarkt ist auch hier angespannt, sodass die Rekrutierung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter herausfordernd ist. Verschiedene Massnahmen haben inzwischen zu spürbar mehr Bewerbungen geführt: So können auch Personen über 65 Jahren neu angestellt werden, und der Regierungsrat schuf zudem die Möglichkeit, dass sich auch Bewerberinnen und Bewerber mit Niederlassungsbewilligung C melden können; bisher war die Schweizer Staatsbürgerschaft Voraussetzung.
Entsprechend ist die Ausbildung der neuen Mitarbeitenden für die Flughafenkontrollabteilung in vollem Gang. Für 2023 sind fünf Lehrgänge geplant: Zwei davon sind bereits abgeschlossen, einer wird es bis zu den Sommerferien sein, und zwei weitere folgen im Anschluss. Bereits ausgebildet und im Einsatz ist das zusätzliche Assistenzpersonal, das die Vorbereitung der Sicherheitskontrolle unterstützt. Insgesamt hat die Kantonspolizei rund 200 zusätzliche Mitarbeitende für die Sicherheitskontrolle neu angestellt.
Die Kantonspolizei hat mit Blick auf die bevorstehende Sommerreisezeit mit Michael Wirth zudem einen erfahrenen Polizeioffizier als Koordinator eingesetzt. Er leitet einen Stab, der die rund um die Sicherheitskontrollen getroffenen Massnahmen der Kantonspolizei begleitet, die Situation kontinuierlich verfolgt und mit den Partnern am Flughafen koordiniert. Wirth hat während gut fünf Jahren als interner Projektleiter mit seiner Abteilung die Inbetriebnahme des PJZ vorangetrieben.
Insgesamt haben alle in den letzten Wochen und Monaten von der Kantonspolizei getroffenen Massnahmen zu einer Verkürzung der Wartezeiten geführt: So lagen die durchschnittlichen Wartezeiten im Juni gerade noch bei 9:57 Minuten (90%-Perzentile), nachdem sie im Mai 13:23 Minuten und im April noch 16:38 Minuten betragen hatten.
Für ein möglichst reibungsloses Funktionieren der Sicherheitskontrollen ist das Zusammenspiel verschiedener Faktoren von Bedeutung. Dazu zählt auch, dass das während der Corona-Pandemie sistierte Beschaffungsprojekt für technische Kontrollgeräte (Scanner) der neuesten Generation durch die Flughafenbetreiberin wiederaufgenommen wurde. Mit Geräten der neuesten Generation beschleunigt sich der Kontrollprozess und die Schlangen würden kürzer.
Und schliesslich können auch die Reisenden selbst mit einer guten Vorbereitung wesentlich dazu beitragen, die Zeit, die für ihre Kontrolle – respektive zugunsten ihrer Sicherheit beim Fliegen – aufgewendet werden muss, kurz zu halten. Zum Beispiel, indem sie nur so viel Handgepäck mitführen, wie die Airlines erlauben, und Flüssigkeiten nur wie vorgeschrieben bei sich tragen.
Wie überall im Flugreiseverkehr kann es zu Spitzenzeiten auch bei der Sicherheitskontrolle zu Wartezeiten kommen. Davon wird, wie jedes Jahr, auch die bevorstehende Sommerreisezeit nicht ausgenommen sein.
Solche Situationen können auch bei der Grenzkontrolle eintreten, wenn beispielsweise Flüge verspätet oder verfrüht eintreffen mit einem entsprechend punktuell unerwartet hohen Passagieraufkommen.
Quelle: Kantonspolizei Zürich
Bildquelle: Kantonspolizei Zürich