Vorsicht in der Adventszeit: Schokolade ist gefährlich für Ihren Hund
Gerade in der Adventszeit essen wir alle gern Schokolade. Für Hunde kann der Genuss der Leckerei allerdings gefährlich werden. Schon in geringer Dosis ist Schokolade giftig für die Vierbeiner.
In Zusammenarbeit mit der Tierarztpraxis zur Schmiede haben wir Wissenswertes zum Thema für Sie zusammengestellt.
Warum ist Schokolade für Hunde gefährlich?
Schokolade enthält Theobromin, das in der Kakaobohne vorkommt. Es handelt sich um einen koffeinähnlichen Stoff, den Hund aufgrund eines fehlenden Enzyms nicht abbauen können. Das hat zur Folge, dass der Stoff sehr lange im Körper des Tiers verbleibt. Einige Schokoladensorten enthalten neben Kakao zudem kleine Mengen an Koffein, damit wird es für unseren tierischen Begleiter noch gefährlicher.
Während wir Menschen den Stoff problemlos gut vertragen, wirkt Theobromin bei Hunden und Katzen stimulierend auf das Nervensystem.
Anzeichen einer Vergiftung
Symptome können sich bereits kurz nach dem Verzehr zeigen, möglicherweise dauert es aber auch, bis Vergiftungserscheinungen auftreten:
- Unruhe
- Vermehrter Speichelfluss
- Erbrechen
- Krämpfe
- Muskelzittern
- Schneller Herzschlag
- Bewusstseinsstörungen
- Atemnot
Welche Menge an Schokolade ist gefährlich?
Im schlimmsten Fall endet der Verzehr der Schokolade für das Tier tödlich. Symptome zeigen sich in der Regel, wenn das Tier eine Menge von 20 mg Theobromin pro Kilogramm Körpergewicht aufgenommen hat. An einer Dosis zwischen 100 und 200 mg pro Kilogramm Körpergewicht können die Tiere sterben.
Die Konzentration des Theobromins hängt von der Art der Schokolade ab: In Zartbitter und dunkler Schokolade ist besonders viel Theobromin enthalten, während weisse Schokolade den für Hunde giftigen Stoff nicht enthält.
Der folgende Überblick zeigt, wie gefährlich Schokolade werden kann:
- Bei kleinen Hunden mit einem Gewicht bis zu 5 kg können etwa 60 Gramm (etwas mehr als eine Hälfte einer Tafel) Zartbitterschokolade oder zwei Tafeln Milchschokolade tödlich sein.
- Hunde, die zwischen 10 und 15 kg wiegen, sind nach dem Verzehr einer Tafel Bitterschokolade stark gefährdet.
- Für Hunde, die mehr als 20 kg wiegen, sind zwei Tafeln dunkle Schokolade sehr gefährlich.
Grundsätzlich gilt: Je dunkler die Schokolade und kleiner der Hund, desto grösser die Gefahr!
Bedenken Sie gerade an Weihnachten, dass ein Weihnachtsmann, der unbeachtet auf dem Tisch liegt und vom Tier gefressen werden könnte etwa 200 Gramm wiegt. Eine Menge, die ihren geliebten Begleiter töten könnte. Auch Baumschmuck aus Schokolade, der für den Hund in erreichbarer Höhe hängt, ist problematisch.
Riskant sind übrigens auch kleinere Mengen, die der Hund regelmässig bekommt. Durch den steten Konsum kann der Herzmuskel des Tiers geschädigt werden und es besteht die Gefahr einer schleichenden Vergiftung.
Was tun, wenn der Vierbeiner Schokolade gefressen hat?
Suchen Sie unbedingt einen Tierarzt auf, wenn Ihr Tier Schokolade gefressen hat. Gerade wenn Sie nicht wissen, welche Menge der Vierbeiner aufgenommen hat, sollten Sie tierärztlichen Rat einholen! Zeigen sich bereits erste Symptome, ist es wichtig umgehend zu handeln! Versuchen Sie nicht selbst, das Tier zu behandeln oder zum Erbrechen zu bringen.
Selbst wenn Ihr Tier nur eine kleinere Menge gefressen hat, die der Menge nach nicht gefährlich werden kann, fragen Sie zumindest telefonisch bei Ihrem Tierarzt nach.
Die ist dank der praxiseigenen Notfallnummer auch ausserhalb der Sprechzeiten für Sie erreichbar. Unter der Nummer 0900 00 20 20 (CHF 3,50/Minute) erreichen Sie das kompetente Team wochentags zwischen 7 und 22 Uhr und an Samstagen zwischen 14 und 18 Uhr.
Behandlung bei Vergiftungserscheinungen
Hat das Tier die Schokolade innerhalb der letzten ein bis zwei Stunden gefressen, setzt der Tierarzt in der Regel Medikamente ein, um das Tier erbrechen zu lassen. Darüber hinaus bekommt der Hund unter Umständen Aktivkohle, um bereits aufgenommenes Theobromin zu neutralisieren.
Ist es bereits längere Zeit her, dass das Tier Schokolade gefressen hat, entscheidet der Tierarzt, welche Behandlung sinnvoll ist. In der Regel werden Nieren- und Leberwerte des Tiers überwacht. Unter Umständen muss der Hund stationär aufgenommen werden, um regelmässige Infusionen zu verabreichen. Die Infusionen verdünnen das Blut und sorgen dafür, dass das Theobromin über die Nieren ausgeschieden wird.
Am besten der Gefahr vorbeugen
Als Tierhalter sollten Sie vorbeugen und dafür sorgen, dass die Schokolade sich niemals in Reichweite des Tiers befindet. Lassen Sie keine Leckereien unbeaufsichtigt und machen alle Familienmitglieder auf die Gefahr für das Tier aufmerksam. Viele Tierbesitzer teilen Süssigkeiten gern einmal mit ihrem Hund, bei Schokolade sollten Sie auf jeden Fall darauf verzichten!
Tierarztpraxis zur Schmiede – bei allen Fragen rund um Ihren Vierbeiner
Wenn Sie Fragen zur Ernährung Ihres Tiers haben, steht Ihnen Dr. Schifferle-Bachmann aus der Tierarztpraxis zur Schmiede gern zur Verfügung. Auch wenn es um Futtermittelunverträglichkeiten oder Allergien geht, sind Sie hier genau richtig.
Sollte eine Behandlung erforderlich sein, profitieren Tierhalter in der Praxis vom neuesten Stand der Technik. Manchmal muss es schnell gehen, darum analysiert das Team Blutproben innerhalb kurzer Zeit im hauseigenen Labor. So kann die notwendige Untersuchung eingeleitet werden, ohne dass wertvolle Zeit verstreicht. Ihr Tier steht hier stets im Vordergrund und auch das Kuscheln zwischendurch kommt nicht zu kurz.
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