Kanton Wallis: Alternativen zum Spital in nicht lebensbedrohlichen Situationen
Die Notaufnahmen der Walliser Spitäler sind mit dem Beginn der Wintersaison einem erhöhten Überlastungsrisiko ausgesetzt, das durch die grosse Anzahl Wintergäste und Skiunfälle verstärkt wird.
Um eine Überlastung zu vermeiden, wird die Bevölkerung aufgerufen, bei nicht lebensbedrohlichen Notfällen die verfügbaren Alternativen zu nutzen, insbesondere die medizinische Beratung per Telefon.
Die Notfallstationen der Spitäler sind häufig mit vielen Bagatellfällen wie Grippeerkrankungen oder leichten Verletzungen konfrontiert. Dies führt zu langen Wartezeiten, die in diesen harmloseren Situationen bis zu mehreren Stunden betragen können und übt einen erhöhten Druck auf das Pflegepersonal und alle Patienten aus. Um den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu verbessern und die Notfallstationen zu entlasten, erinnert der Kanton die Bevölkerung an die Alternativen, die bei einer weniger schwerwiegenden medizinischen Situation zur Verfügung stehen.
Der erste Schritt in einer nicht lebensbedrohlichen medizinischen Notsituation ist es, mit dem Hausarzt oder der Hausärztin Kontakt aufzunehmen. Dieser oder diese kann Ihren Gesundheitszustand rasch einschätzen und Sie je nach Situation beraten oder behandeln. Falls der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin nicht erreichbar ist, insbesondere nachts oder am Wochenende, stehen Ihnen mehrere Alternativen zur Verfügung:
- Medi24: Unter der Nummer 0900 144 033 (Notfälle bei Erwachsenen) oder 0900 144 027 (Notfälle bei Kindern) erreichen Sie rund um die Uhr ausgebildete Pflegefachpersonen, die Ihre Situation einschätzen, Ihnen medizinischen Rat geben und Sie bei Bedarf an einen Bereitschaftsarzt oder die Notfallstation des Spitals verweisen. Kosten des Anrufs: Fr. 0.50 pro Anruf + Fr. 2.- pro Minute bis zu einem Höchstbetrag von Fr. 30.50. Können Sie diese Nummer mit Ihrem Telefonabonnement nicht erreichen, benutzen Sie das Telefon einer nahestehenden Person.
- HANOW (Hausarztnotfall Oberwallis): Im Oberwallis können Patientinnen und Patienten bei Notfällen werktags zwischen 17:30 – 21:00 Uhr und samstags, sonntags und an Feiertagen zwischen 9:00 und 21:00 Uhr ohne Voranmeldung direkt den Hausarztnotfall im Spital Visp konsultieren (www.hanow.ch).
- Medizinische telefonische Beratung mit Ihrem Versicherungsmodell: Die meisten Krankenkassen arbeiten mit einem medizinischen Beratungszentrum zusammen, bei dem sie eine medizinische Konsultation oder Beratung per Telefon erhalten. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Versicherer.
- Apotheken: Die Apotheken, die im gesamten Wallis ohne Voranmeldung zugänglich sind, geben während der Öffnungszeiten Ratschläge zu Ihrem Gesundheitszustand. Ausserhalb dieser Zeiten und in Notsituationen, in denen die Abgabe eines Medikaments mit einem ärztlichen Rezept erforderlich ist, kann die diensthabende Apotheke unter der Nummer
0848 39 39 39 erreicht werden. - Spezielle Notrufnummern: Für spezifischere Notfälle stehen weitere Nummern zur Verfügung. Der diensthabende Zahnarzt kann bei zahnärztlichen Notfällen unter der Nummer 0900 144 044 erreicht werden (Kosten des Anrufs: Fr. 0.50 pro Anruf + Fr. 2.- pro Minute, Anruftarif aus dem Festnetz). In psychiatrischen Notfällen kann die Nummer 027 604 33 33 kontaktiert werden.
Der Kanton erinnert daran, in lebensbedrohlichen Notfällen, d.h. wenn Gefahr für das Leben besteht und ein dringender Transport in eine Notfallaufnahme (per Ambulanz oder Helikopter) erforderlich ist, unverzüglich die Nummer 144 zu wählen.
Die Walliser Bevölkerung wird nachdrücklich dazu ermutigt, bei nicht lebensbedrohlichen Notfällen von den bestehenden Alternativen Gebrauch zu machen. Der Kanton empfiehlt zudem die Installation der mobilen App EchoSOS, mit der die verschiedenen Notfallnummern mit einem Klick angerufen werden können und die die Auslastung der Notaufnahmen der Spitäler anzeigt und je nach Geolokalisierung auf nahe gelegene Behandlungsorte aufmerksam macht. Diese Anwendung ist völlig gratis und wird ständig verbessert, um sich den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten und des Walliser Gesundheitssystems anzupassen.
Zudem sind Hygienemassnahmen sehr wirksam, um die Übertragung von Viren, deren Zirkulation im Winter stark zunimmt, zu begrenzen. Bei Symptomen wie Halsschmerzen, Husten, Schnupfen oder Fieber wird empfohlen, möglichst zu Hause zu bleiben und an öffentlich zugänglichen Orten einen Mundschutz zu tragen, insbesondere wenn Sie eine Arztpraxis oder einen anderen Ort der Gesundheitsversorgung aufsuchen. Ein bei Symptomen vorgängig zu Hause durchgeführter COVID Selbsttest kann die Beurteilung erleichtern. Solche Vorsichtsmassnahmen tragen dazu bei, die Zahl der Erkrankten zu verringern und so das Gesundheitssystem zu entlasten (www.data-literacy.ch/kampagne).
Quelle: Kanton Wallis
Titelbild: Symbolbild © Kanton Wallis