„Grüezi Deutschland“: Frank Baumann auf Expedition zu den Deutschen
von Agentur belmedia
Wie ticken die Deutschen? Kommen sie tatsächlich „von einem anderen Stern“, wie es aus Schweizer Sicht manchmal erscheint? Und warum suchen so viele Deutsche eine neue Heimat in der Schweiz?
Um das herauszufinden, begibt sich SF1-Moderator Frank Baumann in der fünfteiligen Serie „Grüezi Deutschland“ auf eine abenteuerliche Expedition zum großen Nachbarn.
Der unterhaltsame erste Teil macht Lust auf mehr. Eine gute Figur gibt der schlagfertige und humorvolle Moderator ab, der in puncto Schnelligkeit seinen deutschen Bekanntschaften nicht nachsteht. In der Banken-Metropole Frankfurt trifft er zunächst auf Deutschlands bekannten Privatdetektiv Hans „Fido“ Glassl. Seine Waffen besorge er sich in Zürich, berichtet dieser. Aber selbstverständlich legal und nicht per Waffenschmuggel. „Die Deutschen verdienen ihr Geld hier, um es dann runter in die Schweiz zu bringen“, meint Fido dazu.
Plaudern mit Campino
In Cochem an der Mosel will Frank gerade in einer Eisdiele ein Glacé schlemmen, da kommt es zu einem netten Flirt mit drei Deutschen aus dem Saarland, die den Moderator doch tatsächlich für Dieter Bohlen halten. Sie seien auf Kurzurlaub hier, die Schweiz sei ihnen dafür zu teuer. Eine der beiden Frauen deutet viel sagend an, dass sie mit Schweizer Männern schon so ihre Erfahrungen gemacht habe. Doch mit dem Freddie aus Zürich sei sie nur ein halbes Jahr zusammen gewesen. „Er hat mich nicht verstanden und war mir zu langsam.“
In Düsseldorf am Paul-Janes-Stadion begegnet Frank dann dem berühmtesten deutschen Punk-Rocker, nämlich Campino von den „Toten Hosen“. Locker plaudert der sympathische Sänger über sein Lieblingsthema Fussball. Dabei betont er, wie wichtig das runde Leder für ihn, Deutschland und den Rest der Welt sei. Nebenbei erfährt man, warum er sich einen Mittelfussbruch zugezogen hat: Aus Ärger über das Ausscheiden des FC Liverpool gegen den FC Chelsea in der Champions League habe er gegen eine Tonne getreten. Am „Liverpool Grill“ besiegeln die beiden schliesslich die deutsch-schweizerische Freundschaft mit Riesenbockwürsten.
„Schnauze voll“ vom miesen Lohn in Iserlohn
Weiter geht es ins Ruhrgebiet, Heimat von Heinz Rühmann, Nena, Herbert Grönemeyer oder Hape Kerkerling. Unmittelbar an die Region grenzt die beschauliche Stadt Iserlohn an. Hier geht Frank auf Erklärungssuche für den Exodus der Deutschen in die Schweiz. Eine von den Auswanderungswilligen ist Verena Schulz. 25 Jahre ist sie Bus gefahren, nun hat sie von ihrer beruflichen Tätigkeit in Deutschland „die Schnauze voll“. Ihre Milchbüechli-Rechnung zeigt, dass ihr von 1400 Euro netto am Ende des Monats 170 Euro übrig bleiben. „Ich habe hier keine berufliche Perspektive und werde zur Flucht gezwungen“, sagt Verena Schulz.
Anschliessend führt es Frank in den Bonner Stadtbezirk Bad-Godesberg, wo auch der vermeintliche „Lieblingsdeutsche“ der Schweizer wohnt – der Ex-Finanzminister Peer Steinbrück. Im Rheinhotel Dreesen spricht Frank mit dem ehemaligen Aussenminister Hans-Dietrich Genscher über die Rolle Deutschlands und das Verhältnis zur Schweiz. Nicht um mehr Macht für Deutschland gehe es, sondern um größere Verantwortung in der Mitte Europas, so Genscher. Die Schweiz habe er als junger Mann dafür beneidet, dass sie sich nicht am Krieg beteiligte. „Die Schweizer sind ein kluges Volk, das seine Unabhängigkeit zu bewahren wusste.“
Eine amüsante Begegnung am Rande hat Frank in Bonn: Die Schweizerin Frau Kuhn spricht ihn an, da sie sich über den heimeligen Dialekt freut. 1963 sei sie von Zürich nach Deutschland gezogen, weil sie einen deutschen Mann geheiratet habe. „So gross sind die Unterschiede nicht. Die Deutschen reden eben schneller und versierter.“ Franks positives Resümee: „Ich habe die Deutschen als hilfsbereit und freundlich erlebt.“
2. Folge | 10. Juni | 21.00 Uhr | SF 1