Lebensgefahr - Kinder legen Steine auf Bahngleis

Halberstadt. Am Sonntag, den 8. März 2020 wurde die Bundespolizeiinspektion Magdeburg durch die Notfallleitstelle der Bahn gegen 16:00 Uhr über mehrere Kinder in den Bahngleisen informiert.

Ein Lokführer eines durchfahrenden Zuges bemerkte die Kinder, die Steine auf die Schiene legten.

Sofort verlegte eine Streife des Bundespolizeirevieres Halberstadt mit Blaulicht und Martinshorn an die Strecke Halberstadt-Magdeburg in der Ortslage Halberstadt. Parallel dazu erließ die Notfallleitstelle der Bahn für den nachfolgenden Zugverkehr einen sogenannten Langsamfahrbefehl. Bei Eintreffen der Bundespolizei am Ereignisort konnten zwei 9 und 12-jährige Mädchen und zwei Jungen im Alter von 12 und 13 Jahren festgestellt werden.

Zu diesem Zeitpunkt befanden sie sich nicht mehr im Gefahrenbereich der Gleise. Auf Nachfrage der Beamten gab einer der Jungen zu, Steine auf das Gleis gelegt zu haben. Auf einem Schienenstrang in Fahrtrichtung Magdeburg entdeckten die Bundespolizisten dann auch Steinmehlanhaftungen. Glücklicherweise blieben die Kinder unverletzt und es kam weder am Gleiskörper, noch an dem betroffenen Zug zu Beschädigungen. Die Kinder wurden durch die Einsatzkräfte eindringlich belehrt. Anschließend wurden sie den jeweiligen Erziehungsberechtigten übergeben.

Da solche unerlaubten Gleisaufenthalte leider keine Seltenheit darstellen, weist die Bundespolizei wiederholt auf die damit verbundenen Gefahren und mögliche schwerwiegende Folgen dieses Fehlverhaltens hin: Gleisanlagen sind keine Spielplätze! Die Züge nähern sich fast lautlos und können je nach Windrichtung oft sehr spät wahrgenommen werden. Außerdem geht von den vorbeifahrenden Zügen eine enorme Sogwirkung aus, die ebenfalls zu gravierenden, wenn nicht sogar tödlichen Unfällen führen kann. Züge können Hindernissen nicht ausweichen.

Ein 1200 Tonnen schwerer Zug mit 100 Stundenkilometern hat einen Bremsweg von über 1000 Metern. Neben der Lebensgefahr, die ein Aufenthalt in den Gleisen in sich birgt, setzten sich die Kinder in diesem Fall einer weiteren erheblichen Gefahr aus. Durch das Auflegen der Schottersteine auf den Gleisen und der anschließenden Überfahrt eines Zuges können diese Steine eine Art Geschosswirkung entfalten. Ein Aufenthalt in der Nähe der Gleise kann in einem solchen Fall verheerende Folgen haben. Die Bundespolizei bittet auch darum, dass Erziehungsberechtigte ihre Kinder wiederholt auf die Gefahren hinweisen. Kostenlose Flyer zu dieser Problematik stellt die Bundespolizei gern zur Verfügung. Zudem wird sich ein Präventionsbeamter der Bundespolizeiinspektion Magdeburg den Sachverhalt annehmen und mit den Kindern Kontakt aufnehmen.

 

Quelle: Bundespolizeiinspektion Magdeburg
Titelbild: Symbolbild © A Kisel – shutterstock.com

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