Kanton Luzern: Gedenkfeier Sempach 2020 - würdige Feier im kleinen Rahmen

Die diesjährige Gedenkfeier Sempach fand Corona-bedingt in einem kleinen Rahmen statt – trotzdem war es eine gelungene Feier, insbesondere wegen den würdigen und gehaltvollen Reden.

Rund 120 geladene Gäste besuchten dieses Jahr die Gedenkfeier Sempach. Die Corona-bedingten Sicherheitsmassnahmen wurden durch den Zivilschutz Region Sursee sichergestellt.


In der ersten Reihe: Kantonsratspräsident Josef Wyss; Korpskommandant Thomas Süssli, Chef der Armee; Regierungspräsident Paul Winiker

Die Festgemeinde im Park hinter der Schlachtkapelle

In der ersten Reihe: Regierungsrat Marcel Schwerzmann, Regierungsrat Reto Wyss, Korpskommandant Thomas Süssli, Chef der Armee

Viele Vertreterinnen und Vertreter der in der Corona-Krise engagierten Organisationen waren mit Delegationen an die Gedenkfeier Sempach eingeladen.

Während in den Vorjahren hunderte mittelalterlich gekleidete Zunft- und Harstmitglieder die Hauptgasse von Sempach füllten, konnte dieses Jahr nur jeweils eine kleine Delegation dieser Gruppen eingeladen werden. Auch auf den grossen Bevölkerungsapéro, der traditionellerweise von der Gastgemeinde – dieses Jahr Kriens – ausgerichtet wird, musste verzichtet werden, ebenso auf das Morgenbrot im Städtli Sempach. Die Feier fand auf dem Schlachtgelände hinter der Kapelle statt.

«Frieden, Gerechtigkeit, Freiheit: das ist nicht gratis zu haben»

Die Gedenkfeier begann mit dem ökumenischen Gottesdienst, geleitet vom Sempacher Pfarrer Hans Weber und Gudrun Dötsch-Wierschem, Pfarreileiterin in Eich. Die Festpredigt hielt Pfarrer Hans Sahli von der Lukaskirche in Luzern. Er begann sie mit einem überraschenden Zitat Jesu: «Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert» (Mt 10, 34). Er führte aus, dass Jesus seinen Jüngern die Illusion nehmen wollte, «dass der Friede quasi gratis zu haben wäre. Dass die Gerechtigkeit nichts kostet». Pfarrer Sahli schlug den Bogen von den Opfern der Schlacht bei Sempach zu den Kriegsopfern aller Generationen. «Frieden, Gerechtigkeit, Freiheit: das provoziert Widerstand und ist deshalb nicht gratis zu haben, es kostet etwas. Es kostet Zivilcourage, es kostet eine klare Haltung und manchmal auch das Leben.»

Festakt

Der Festakt wurde von Regierungspräsident Paul Winiker mit den Worten eröffnet: «Eine Person vermissen wir heute. Nationalrat Albert Vitali, der vor kurzem verstorben ist. Er fehlt uns und wir werden ihn in bester Erinnerung behalten».
In seiner Rede ging der Regierungspräsident auf die Coronakrise und deren Folgen für Gesellschaft und Wirtschaft ein. Er nannte die Bewältigung der Coronakrise einen Kampf an zwei Fronten: einen Kampf gegen die Ausbreitung des Virus und einen Kampf gegen die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgeschäden; beide von historischem Ausmass, zumal der „Wiederaufbau“ – die Schadensbehebung – noch lange Zeit in Anspruch nehmen werde. Regierungspräsident Winiker bedankte sich besonders bei den Angehörigen der Gesundheitsversorgung, der Blaulichtorganisationen, des Zivilschutzes, der Armee, der Verwaltung und den Freiwilligen für ihren Einsatz bei der Bewältigung der Krise und strich heraus, dass wir «im Stresstest eine gute Figur gemacht» haben.

Darauf folgte das traditionelle Verlesen des Schlachtbriefes durch den Sempacher Stadtpräsidenten Franz Schwegler und das gemeinsame Singen des Sempacherliedes.

«Einer für alle, alle für einen»

Korpskommandant Thomas Süssli, Chef der Armee, hielt die Festrede. Er sprach von alten und neuen Helden – von Winkelried und jenen, die sich für die Schwachen unserer Gesellschaft einsetzen und verwies auf den Satz in der Kuppelhalle des Bundeshauses: «Unus pro omnibus, omnes pro uno» – Einer für alle, alle für einen. Damit schlug er eine Brücke zu den Heldinnen und Helden, die in der Corona-Krise Verantwortung für das Gemeinwohl übernommen haben und verwies auf den Wert des helvetischen Milizsystems. Der Chef der Armee dankte namentlich auch dem Spitalbataillon 5, vertreten durch seinen Kommandanten Oberstleutnant Beat Kopp. Süssli: «Unsere Milizarmee drängt sich nicht auf. Aber wenn es uns braucht, sind wir bereit. Wir kommen, machen unsere Arbeit, und dann gehen wir wieder.»

Nach dem gemeinsamen Singen der Landeshymne hielt Kantonsratspräsident Josef Wyss das Schlusswort. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Schweiz dank ihrer Innovationskraft diese und zukünftige Krisen bewältigen kann.

 

Quelle: Staatskanzlei Luzern
Bildquelle: Staatskanzlei Luzern

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