Hackergruppe löst sich nach Angriffen auf USA auf

Sind sie die eigentliche terroristische Gefahr der Zukunft? Gemeint sind Hacker, die Regierungen, Sicherheitsbehörden, Geheimdienste und Konzerne mit Cyber-Attacken in Atem halten.

Von sich reden machte in den letzten zwei Monaten die Hackergruppe „Lulz Security“. Sie knackte den Zentralcomputer von FBI und CIA und drang in das Netzwerk des US-Senats ein für die US-Regierung ein „kriegerischer Angriff“. Opfer der Cyber-Angriffe wurden auch grosse Konzerne wie Sony und Nintendo.

Die Hacker-Clique, die ihre Aktionen selbst als „Spass-Attacken“ versteht („lulz“ ist abgeleitet von „lol“ = laugh out loud), kündigte am Wochenende via Twitter nach 50 Tagen ihre Auflösung an und wünschte zum Abschied in einer letzten Erklärung „bon voyage“. Doch es gibt Zweifel an den Verlautbarungen der Gruppe. So führte die Nachrichtenagentur AP am Freitag mit einem der Hacker ein Interview. Dieser erklärte, fünf Gigabyte gestohlener Daten von Regierungs- und Polizeibehörden in den kommenden drei Wochen der Öffentlichkeit zugänglich machen zu wollen.

Der sechsköpfigen Gruppe soll auch der 19-jährige Brite Ryan Cleary angehören, was die Mitglieder allerdings zurückweisen. Am vergangenen Dienstag wurde er in seinem Elternhaus in Essex verhaftet. Fahnder von FBI und Scotland Yard spürten ihn gemeinsam auf. Zu Last gelegt werden Cleary bislang nur Hackerangriffe in Grossbritannien, unter anderem auf die britische Polizeibehörde zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens (SOCA). Sein Zimmer im Kellergeschoss soll er als „Operationsbasis“ benutzt haben. Die Mutter beschreibt ihn als computerbesessenen Einzelgänger. Er sei Autist und leide am Asperger-Syndrom, sagt sein Anwalt, der die Freilassung seines Mandanten fordert.

Auch zehn Server des Schweizer Internet-Providers DigitalOne wurden im Zusammenhang mit den Hacker-Angriffen vom FBI beschlagnahmt.

Die Abschiedserklärung von „LulzSec“: Pastebin

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Medienberichte: Spiegel, blick.ch

 

Titelbild: Gerd Altmann / pixelio.de

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