Tornado Super-Outbreak 2011 – ein Rückblick

Vor 10 Jahren kam es zwischen dem 25. und 28. April in den USA zur bislang folgenschwersten Tornadoserie, einem sogenannten Super-Outbreak.

Auf der Vorderseite eines ausgeprägten Höhentroges stellte sich ab dem 25. April eine sehr explosive Wetterlage ein, in der feuchtwarmen und sehr labil geschichteten Luft begannen sich über dem östlichen Texas, Arkansas und Louisiana erste Superzellen-Gewitter zu bilden, sie produzierten erste Tornados.

Der 26. April war von der Wetterlage ähnlich, der Trog verlagerte sich aber langsam weiter ostwärts. Der 27. April war schliesslich der aktivste und katastrophalste Tag der Serie! Die am stärksten betroffenen Bundesstaaten waren Mississippi, Tennessee und Alabama. 216 Tornados wurden registriert, etliche davon sehr starke der Kategorien EF3 und EF4 (Enhanced Fujita Scale, wird seit 2006 verwendet) mit langen Zugbahnen und breiten Schneisen von teilweise 1 bis 1,5 Kilometer.

Vier Tornados wurden mit EF5 bewertet – Stürme der höchsten Kategorie mit enormer Zerstörungskraft. Sie produzieren mit 350 bis 500 km/h die höchsten Windgeschwindigkeiten auf diesem Planeten. EF5 Tornados sind sehr selten und treten statistisch nur ein bis maximal zweimal in einem Jahr auf. Vier an einem Tag ist extrem aussergewöhnlich, es ist der zweithöchste Wert an für einen einzelnen Tag nach dem bis dahin schwersten Super-Outbreak zwischen dem 3. und 4. April 1974. Damals wurden innert 24 Stunden sieben EF5 Tornados registriert. Allein am 27. April 2011 – heute vor 10 Jahren – verloren 316 Menschen ihr Leben!

Am 28. April verlagerte sich die aktive Zone weiter in Richtung der Ostküste. Von Georgia im Süden bis nahe der Grenze zu Kanada bildeten sich weitere Tornados. Die meisten davon waren schwächer, trotzdem starben an diesem Tag noch einmal 3 Menschen. In Summe sind für den gesamten Zeitraum 360 Tornados bestätigt. Es entstanden Schäden von über 10 Milliarden Dollar. 324 Menschen kamen ums Leben.

Eine Grafik findet sich hier.

 

Quelle: MeteoNews
Titelbild: Romolo Tavani – shutterstock.com

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