Windows 9 wird Ende September vorgestellt
von Franz Xaver
Die bisher aktuelle Windows-Version stösst nicht bei allen Nutzern auf Begeisterung. Mit Windows 9 will Microsoft die Mängel des Betriebssystems beheben und die verärgerten Kunden zurückgewinnen.
Vor knapp zwei Jahren war die Spannung gross, als der Software-Riese mit Windows 8 versuchte, sich auf die Nutzungsbedingungen von Tablets und Smartphones einzustellen. Die grossen Kacheln als Benutzeroberfläche konnten aber bei weitem nicht jeden überzeugen.
Das Comeback des Start-Menüs
Die Gerüchteküche über die neuen Features von Windows 9 brodelt naturgemäss heftig. Mit der Neuauflage soll sich der Fokus auf die Nutzung per Tastatur und Maus wieder verstärken. Auch das Startmenü soll in veränderter Form wieder sein Comeback geben. Cortana, die von Smartphones und Tablets bekannte Sprachassistenz, dürfte zum Debüt auf dem Desktop kommen. Vorab wurde auch über ein Benachrichtigungszentrum mit ähnlichen Funktionen, wie man sie schon vom Smartphone-Betriebssystem Android kennt, berichtet. Was die Konkurrenten Apple OS X und Linux vorgemacht haben, kommt nun auch auf Windows: In „virtuellen Desktops“ können Nutzer mehrere Oberflächen einrichten. So kann man mühelos eine eigene Umgebung für Spiele oder Office-Programme schaffen.
Ist „Storage Sense“ dabei?
Auch die neue App „Storage Sense“ soll mit an Bord sein. Diese App überprüft die Festplatte auf unnötige Speicherfresser. In Zeiten, in denen jedes Gigabyte zählt, sollen Spiele, grosse Apps, E-Mails mit riesigen Anhängen, Videos, Musik, Podcasts und auch temporäre Dateien auf Wunsch eliminiert werden können.
Es mehren sich die Hinweise, dass Microsoft mit der neuen Windows-Version vorrangig Geschäftskunden überzeugen will. Windows 8 hat nämlich für viele Unternehmen noch nicht die nötigen Anreize geweckt, das Betriebssystem zu wechseln. Das Gerücht, wonach das Software-Unternehmen plant, die neue Version kostenlos zu verteilen, dürfte sich jedoch nicht bewahrheiten. Inoffiziellen Quellen nach sollte das Update von Windows 8 aber nicht mehr als 20 Dollar kosten. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren musste man 10 Dollar mehr hinblättern. Nach dem Vorbild anderer Anbieter will auch Microsoft die Idee der schnellen Release-Zyklen übernehmen. So müssen sich bereits alle Tester der Vorab-Version verpflichten, monatliche Updates durchzuführen.
Zeitgleich zur ersten Vorstellung von Windows 9 wird auch die Veröffentlichung einer „Technical Preview“ erwartet. Entwickler können sich darin frühzeitig auf die Änderungen einstellen.
Microsoft hat die Kritik an Windows 8 ziemlich ernst genommen – so zeigt man sich extrem bemüht, die neue Version für Nutzer attraktiver zu machen. Ob es allerdings gelingt, ähnlich erfolgreich wie Windows 7 zu sein, wird erst die Zukunft zeigen.
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