Streit zwischen Eheleuten eskaliert - Zugriff durch das Spezialeinsatzkommando
Lübeck. Am frühen Samstagmorgen (02.09.) kam es in Ratekau zu Streitigkeiten innerhalb einer Familie.
Hierbei bedrohte der Tatverdächtige seine Ehefrau verbal und nahm zwischenzeitlich auch eine Schusswaffe in die Hand.
Die Polizei umstellte das Gebäude, welches später durch das Spezialeinsatzkommando betreten wurde. Der Tatverdächtige konnte widerstandslos in Gewahrsam genommen werden. Verletzt wurde niemand. Die Beamten beschlagnahmten anschließend zahlreiche Waffen.
Gegen 05:45 Uhr meldete sich die erwachsene Tochter des Tatverdächtigen über den Notruf der Polizei und teilte mit, dass es zwischen ihren Eltern zu einem Streit gekommen sei und ihr Vater eine Waffe in der Hand halten würde.
Mehrere Streifenwagen fuhren daraufhin den Einsatzort an, umstellten das große Wohnhaus und sperrten die Zugangsstraßen. Währenddessen wurden Spezialkräfte der Polizei angefordert.
Dem bisherigen Stand der Ermittlungen zufolge war es in den frühen Morgenstunden zu einem Streit zwischen der 66-jährigen Ostholsteinerin und ihrem 70-jährigen Ehemann gekommen. Im Verlauf des Streits bedrohte der Sportschütze seine Frau verbal und holte später auch eine Pistole aus dem im Schlafzimmer befindlichen Waffenschrank.
Die im selben Haus lebende Tochter des Ehepaares wurde auf den lautstarken Streit und auf die Waffe aufmerksam. Sie wählte den Notruf und flüchtete zurück in ihre separate Wohnung. Die 66-jährige Geschädigte konnte das Wohnhaus derweil unverletzt verlassen und den Polizeibeamten Aufschluss über die Situation geben.
Durch die Polizisten wurde telefonisch Kontakt zu den weiteren Familienmitgliedern aufgenommen, die nach und nach aus dem Gebäude kamen und somit aus der Gefahr gebracht werden konnten. Der 70-Jährige befand sich schlussendlich alleine in dem Wohnhaus.
Gegen 09:20 Uhr wurde das Gebäude dann durch Beamte des Spezialeinsatzkommandos betreten. Der Tatverdächtige konnte schlafend in seinem Bett angetroffen und widerstandslos in Gewahrsam genommen werden.
Der Ostholsteiner wurde anschließend zur Polizeistation Timmendorfer Strand gebracht und auf richterliche Anordnung einem Amtsarzt vorgestellt.
Zeitgleich wurde die Wohnung der Eheleute auf Anordnung des Amtsgerichtes Lübeck nach etwaigen Schusswaffen durchsucht. Hierbei konnten insgesamt neun Handfeuerwaffen, darunter Pistolen, Revolver und Gewehre, samt dazugehöriger Munition gefunden und beschlagnahmt werden.
Nach Klärung des Sachverhaltes und Abschluss aller erforderlichen Folgemaßnahmen wurde der Tatverdächtige entlassen. Neben einer Wegweisungsverfügung und einem Kontakt- und Näherungsverbot zu seiner Ehefrau wird gegen ihn nun unter anderem wegen des Verdachts der Bedrohung ermittelt.
Auch die zuständige Waffenbehörde wird durch die Polizei in Kenntnis gesetzt, um zu überprüfen, ob der Ostholsteiner weiterhin zum Besitz der Waffen und des Waffenscheines geeignet ist.
Quelle: Polizeidirektion Lübeck
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